Es ist endlich einmal wieder an der Zeit für ein frisches „Angezockt“ – denn vor wenigen Wochen haben Electronic Arts und BioWare den actionreichen Lootshooter Anthem veröffentlicht. Die Trailer und Fotos haben im Vorfeld ja eine ganze Menge geiles Zeug versprochen, da war die Vorfreude groß. Ich habe Anthem ausgiebig getestet und kann ein erstes Fazit ziehen – bleibt dran!
Freelancer als Bastion der Menschheit
Die bisherige Story von Anthem ist eigentlich schnell abgehandelt: Die Götter haben die Welt unvollendet hinterlassen, überall sind ihre Relikte verstreut. Diese Relikte will sich eine finstere Gruppierung zunutze machen und bringt dadurch die gesamte Menschheit in Gefahr. Die Freelancer sind die letzte Bastion der Menschheit, nur die Freelancer können in Anthem die Bedrohung abwenden.
Freelancer müssen Wiedergutmachung betreiben
Wir spielen also einen Freelancer – das sind einst heldenhafte Gestalten, die in Anthem gemeinsam mit den Sentinels für die Sicherheit der Menschheit sorgen. Einst heldenhaft? Genau. Einst. Vor einigen Jahren waren die Freelancer während eines Kataklysmus-ähnlichem Event nicht in der Lage, die Menschen zu beschützen – seitdem liegt die Zivilisation in Schutt und Asche und die Bewohner in Anthem vertrauen den Freelancern nicht mehr so recht.
Javelins: Anzüge wie Iron Man
Freelancer sind normale Menschen in Kampfanzügen – genannt Javelins. Diese Anzüge erinnern so stark an Iron Man, dass es beinah weh tut. Und sie lassen unsere kühnsten Träume wahr werden: Vier Klassen von Javelins gibt es in Anthem. Den Ranger, Storm, Colossus und der Interceptor. Jeder Javelin hat einen spezifischen Schwerpunkt und lässt sich mit verschiedenen Waffen und Boni ausrüsten – so können wir den Javelin an unseren Spielstil anpassen.
Vier Klassen – je nach Laune
Den Anfang habe ich mit dem Allrounder gemacht, dem Ranger – sobald es möglich war, bin ich jedoch auf den Storm gewechselt. Der Anzug spielt sich ähnlich wie ein Magier in anderen Action-RPGs und ich muss sagen: Blitze und Feuerbälle vom Himmel regnen lassen, fliegen wie Marvels Iron Man und nebenbei mit klassischen Waffen ballern macht unheimlichen Spaß.
Verfügbar für PlayStation 4, Xbox One und PC
Verfügbar ist Anthem seit Release für PlayStation 4, Xbox One und PC. Der Multiplattformer hat einen recht wirren Start hinter sich, die Enttäuschung in der Fangemeinde war ziemlich groß: Regelmäßige Serverabstürze, ewige Ladezeiten und viele fehlende oder gestrichene Features. Anthem hat zum Start leider einige Fehler gemacht, die vergleichbare Konkurrenten auch passiert sind – da wäre sicherlich der ein oder andere Ausfall vermeidbar gewesen.
EA arbeitet Feedback ab
Nichtsdestotrotz ist Anthem ein wirklich fettes Spiel. EA liefert zügig Patches nach und arbeitet das Feedback akribisch ab – und ich muss sagen: Je weiter EA am Gesamtpaket schraubt, umso mehr zeigt sich das Potential von Anthem. Das Grundgerüst sind die Javelins – mit ihnen erkunden wir die ziemlich freie Open World. Die Steuerung mit dem Controller läuft auf Xbox One und PlayStation 4 unsagbar flüssig. Ich jage mit meinem Storm wie Iron Man durch tiefe Schluchten und Täler, über Seen und erklimme Berge.
Alle wollen mir ans Leder
Überall in Anthem stoße ich auf Gegner, die mir ans Leder wollen – und dann wird ausgepackt: Ballern, kombiniert mit fetten Angriffen. Am Ende gibt es Loot und Erfahrungspunkte und ich kann meinen Javelin weiter ausrüsten. Etwas mangelt es mir an Vielfalt an Gegnern, die sind recht repetitiv – aber da kann ja noch was kommen.
Praktisches Matching-System
Praktisch ist auch das Matching-System – für jede Mission können wir mit bis zu drei Spielern eingeteilt werden. So ergeben sich immer wieder neue Kombinationen. Wobei es manchmal auch recht anstrengend sein kann, wenn die Mitspieler konsequent ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen und buchstäblich in Wände rennen. Oder eher fliegen.
Mehr Endgame-Content
Abgesehen von den anfänglichen Problemen und noch etwas magerem Endgame-Content ist Anthem eine wirklich fette Sache. Die Javelins machen unheimlichen Spaß, die Welt ist vielfältig und bunt – aber an manchen Stellen leider noch zu leer. Hier liegt der Ball bei EA und BioWare: Füllt das Endgame, bietet mehr Vielfalt und macht Anthem zu dem Spiel, welches es schon längst hätte sein können.
Klare Empfehlung von mir
Von mir gibt es eine klare Empfehlung, gerade als großer Fan von Destiny muss ich sagen: Mit einem dicken Kampfanzug durch die Welt fliegen und Monster erlegen – das hat mir echt gefehlt!