Ich glaub, ich Spinne: Endlich, ENDLICH startet „The Amazing Spider-Man 2“ in den Kinos! Nachdem ich meiner Vorfreude neulich schon in einem Preview-Bericht zum 30-Minuten-Screening Ausdruck verliehen habe, kommt nun noch mal der Post zum kompletten zweieinhalbstündigen Action-Bombast-Spektakel. Und das ist – wer hätte es anders erwartet? – grandios!
Gut, ich neige zur Übertreibung, wenn es um „The Amazing Spider-Man“ geht – was vermutlich daran liegt, dass ich seinerzeit auf den ersten Teil überhaupt keinen Bock hatte und dann dermaßen positiv überrascht wurde, dass das immer noch ein wenig nachhallt. Davon abgesehen muss man aber auch einfach mal sagen: „The Amazing Spider-Man 2“ ist eine der furiosesten Action-Orgien, die jemals über die Leinwand geflimmert ist – da kann es keine zwei Meinungen geben.
Die Frage ist: Steht man auf bunte Action-Orgien, die aufklaffende Logiklöcher mit donnernden Effekten zumörteln? Wenn ihr diese Frage mit „ja!“ beantworten könnt, dann ist dieser Film euer Ding. Er wird euch visuell wegblasen. Doch eigentlich will ich den Film nicht schon wieder so extrem abfeiern – das wird ja irgendwann unglaubwürdig. Kommen wir also zur Handlung, die ich neulich aufgrund der wild zusammengewürfelten 30 Minuten, die es beim Pre-Screening zu sehen gab, nur rudimentär umrissen habe:
Peter Parker (Andrew Garfield) hat sich zwar mit seiner Identität als Spider-Man abgefunden, sehnt sich aber immer noch danach, eine Erklärung für das mysteriöse Verschwinden seiner Eltern vor etwa 15 Jahren zu bekommen. Freundin Gwen Stacy (Emma Stone) kann ihn zwar darüber hinwegtrösten – doch dann erinnert sich Peter an das Versprechen, das er ihrem sterbenden Vater (am Ende vom ersten „The Amazing Spider-Man„) gegeben hat: Sich von ihr fernzuhalten, um sie zu schützen. Und so sehr es auch schmerzt – er tut es.
Es kommt zur tränenreichen Trennung und Spider-Man konzentriert sich auf seine eigentliche Kernaufgabe: Gutes zu tun, Böses verhindern. Und schon bald muss er was besonders Böses bekämpfen: Im Labor vom Oscorp-Konzern, der seit dem Tod von Norman Osborn von dessen Sohn Harry (Dane DeHaan aus „Metallica Through The Never„) geleitet wird, fällt der unter Minderwertigkeitskomplexen leidende Techniker Max („Django Unchained“ Jamie Foxx) in einen mit Zitteraalen gefüllten Versuchstank – und mutiert auf visuell großartige Weise zum blaugesichtigen Fiesling Electro. Eigentlich will er niemandem etwas Böses, doch als er merkt, dass in der Öffentlichkeit Spider-Man und nicht er im Fokus steht, erklärt er den spinnerten Superhelden zu seinem neuen Intimfeind. Auch Harry, der nicht weiß, dass Peter Spider-Man ist, hegt Groll gegen den Wolkenkratzer-Tarzan: Schließlich verweigert der ihm sein Superheldenblut, mit dem der neue Oscorp-Chef seine tödliche Erbkrankheit aufzuhalten gedenkt.
Ganz stark finde ich die enorme Dynamik des Films: Die Action-Szenen sind so fett, dass einem der Sabber aus dem geifernden Mund läuft, und die ruhigen, emotionalen Szenen sind – für einen auf Action-Krawall ausgelegten Blockbuster ungewöhnlich – berührend und authentisch. Das liegt zum einen an der tollen Chemie zwischen Andrew Garfield und Emma Stone, zum anderen natürlich am stimmigen Drehbuch von Alex Kurtzman und Roberto Orci, die schon die „Star Trek„-Reboots zu einem gigantischen Erfolg gemacht haben.
Ebenfalls absolut überragend: das Sound-Design des Films. Wenn sich Electro immer mehr in einen Rausch hineinsteigert und dabei ein wild flüsterndes Stimmen-Crescendo vernimmt, das plötzlich in markerschütternden Industrial-Salven explodieren, dann stellen sich einem die Nackenhaare auf.
Ich könnte noch weiter schwärmend dahinschwadronieren, aber es nützt ja alles nix: Ihr müsst „The Amazing Spider-Man 2“ im Kino sehen! Für mich ist das 200 Millionen Doller schwere Marvel-Abenteuer einer der besten Superheldenfilme ever. Nicht so düster und ernst wie die „Dark Knight“-Trilogie, sondern mit einem charmanten Witz versehen, den Andrew Garfield einfach perfekt rüberbringt. Schade eigentlich, dass Spidey nicht bei den „Avengers“ um „Iron Man„, „Thor“ und „Captain America“ mitmachen darf.
Immerhin: Es wird noch mindestens zwei weitere Teile von „The Amazing Spider-Man“ geben, die 2016 und 2018 in die Kinos kommen sollen.
Aber jetzt erst mal diesen hier genießen. Haha, jetzt habe ich ihn ja doch wieder schamlos abgehailt. Ach menno…
Hier noch mal der Trailer:
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