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Das Album dieser Woche kommt von Frank Carter. Während die Briten eben zu wenig Druck an der Zapfsäule zu verzeichnen haben, haut der Mann ein energiegeladenes Album raus. Punk meets Dance und unser Album der Woche bei EMP.
Zugeben, ich war schon immer fasziniert von Frank Carter. Nicht hinsichtlich seiner Optik, sondern vielmehr von dem Gesamtpaket. Ich erinnere mich noch zu gut an das erste Treffen mit dem Kerl. Da stand er vor mir, in einem Anzug, wollte ein Gallows-Album promoten und sah dabei eher so aus, als ob er mich freiweg umschlagen möchte. Der Hass und die Abneigung konnte er nicht verbergen. Er sprach höflich mit mir, seine Körperhaltung drückte aber etwas anderes aus. Es eskalierte keinesfalls, man sprach, machte Fotos für ein Magazin und verabschiedete sich. Ähnlich verhielt es sich auch mit ihm und seiner Band Gallows. „Grey Britain“ sollte das letzte Album mit Carter als Sänger sein. Im Nachhinein vielleicht gut so, denn was sollte nach diesem Hass-Batzen noch von Frank Carter kommen. Heute noch ist dieses Album ein Meilenstein für mich, der an Brutalität kaum zu übertreffen ist.
Gallows, Pure Love und dann Frank Carter
Nach den Gallows sollte Pure Love folgen. Ein beschwingtes Projekt mit dem Gitarristen von The Hope Conspiracy Jim Carroll. Es war mehr Punk, welcher aber tanzbar war. Eine Platte, dann war auch hier der Ofen aus. Doch Carter musste seiner Kreativität (und seinem Hass) wieder eine Plattform geben. So sollte es nur rund ein Jahr dauern, bis Frank Carter sich erneut zu Wort meldete. „Blossom“ war das erste Album von Frank Carter & The Rattlesnakes. Was anscheinend niemals zusammen funktionieren könne, wurde hier vereint: Punk und Dance. Wobei die Hass-Vertonung mit dem Titel „I Hate You“ eine Ausnahme darstellte. Mit „Modern Ruin“ folgte 2 Jahre später der Nachschlag, „End Of Suffering“ erschien ebenfalls 2 Jahre später. An diesem Rhythmus hat Carter bis heute nichts geändert. Das Jahr 2021 und erneut steht ein Album in den Startlöchern. „Sticky“ der Name, welches die Perfektionierung der Ehe zwischen Dance und Punk darstellt.
Zu „Sticky“ muss man einfach tanzen
Vom kreativen Partner Dean Richardson produziert, ist das Album stilistisch Punk, Rock. Alternative, Indie und eben Dance. Musikalisch also ruhiger als Carter und die Gallows, aber fern ab von Ruhe und Entspannung. Hummeln hat der gute Mann immer noch genug im Hintern. Das vierte Album ist angestaute Energie, welche sich bereits mit dem Opener und Titeltrack „Sticky“ entlädt. Hier kommt man sich vor, als ob eine geplante WG-Party völlig aus dem Ruder läuft. Stühle werden umgeworfen, Geschirr geht zu Bruch, der Fernseher fällt von der Kommode, aber letztendlich haben alle Partygäste Spaß. Spaß, der in Nummern wie „My Town“ völlig auf den Höhepunkt getrieben wird. Der Umstand, dass man Idles-Fronter Joe Talbot für die Nummer gewinnen konnte, trägt der Sache mehr als dienlich bei. Aber auch Lynks von Primal Screams darf sich bei zwei Nummern verewigen. 10 Songs, die wahrlich ins Tanzbein gehen. Unser Album der Woche!
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