We Came As Romans oder „sie kamen, sahen und siegten“. Kaum eine Band hat beim Summer Breeze für solche Überraschung gesorgt, wie die US-ler. Die späte Einsicht des Schreibers und der Triumphzug von We Came As Romans: Die späte Einsicht ist die beste!
Ehrlich, wer einen Namen hat, wie We Came As Romans, konnte doch nur verlieren. Da fühlte man sich als Europäer, der auch noch das Latinum gemacht hat, von der US-Band einfach nur verarscht. Wie können sich We Came As Romans nur so nennen, wenn so viele High School- Abgänger nicht mal wissen, wo Rom überhaupt liegt? Dazu macht man auch noch Metalcore. OK, Freunde des guten Geschmacks: Nun ist es aber Schluss mit lustig! Metalcore? Haben wir da nicht schon so viele Bands, die was Ähnliches machen?
Wie man feststellt, waren die Startbedingungen für We Came As Romans nicht wirklich die besten, wenn es um das Album „Tracing Back Roots“ geht, welches erst neulich veröffentlicht wurde. Als dann noch bekannt wurde, dass der Sänger Kyle Pavone Dubsteb macht, war es eh gelaufen. Diese Platte kam einfach nie in den Player. Und dann sollte das Summer Breeze folgen. Donnerstag, Partystage, zwischen dem 16 und dem 17 Uhr Bier. Und ja, ich wollte eigentlich die Band nicht schauen, sondern Freunden „Hallo“ sagen. Die Band aus Michigan legte direkt mit „Hope“ los. „The Move On Is To Grow“ folgte und „War Inside“ sollte dafür sorgen, dass ich meine Freunde vergessen hatte und nicht nicht zum geplanten Treffpunkt kam. Mit offenem Mund und einem „What The Fuck?!“ sichtlich über dem Kopf stehend, schafften es We Came As Romans direkt sowas wie „Sympathiepunkte“ zu ergattern. Stadionrock, Hardcore, aber auch Metal wurden in harten Strophen, klasse Breakdowns und famosen Sing-A-Longs verpackt und der Mob ging ab. Und wie! Circlepit hier, Gemoshe da und überhaupt: Die Meute rockte, sprang und feierte diese Band ab. Konnten sich alle irren? Der Auftritt war ein reiner Siegeszug und ja, We Came As Romans haben auch mich abgeholt. Da, wo ich vor geraumer Zeit stehen geblieben bin und Musik anhand des Namens und des Genres kategorisiert und bewertet habe.
Zu Hause angekommen und die Blessuren des Festivals geheilt, legte ich dann „Tracing Back Roots“ in den Player. Ja, der Auftritt war keine einmalige Sache von We Came As Romans. Nein, diese Band kann wirklich überzeugen und macht mit ihrer Musik klar, dass Metalcore noch lange nicht am Ende ist.