Man konnte es in der Vergangenheit nicht allen Hörern recht machen. We Butter The Bread With Butter zeigen aber nun mit „Goldkinder“ Gesicht und bitten um eine Chance.
Marcel Neumann, der Kopf von We Butter The Bread With Butter ist sich sicher. Man konnte es nicht allen Hörern in der Vergangenheit recht machen, hofft aber nun, dass man mit „Goldkinder“ mehr Gesicht zeigt und vom alten Image sich entfernt. Klingt ambitioniert, ist es sicher auch, aber auf der anderen Seite kein Problem für diese Band. We Butter The Bread With Butter sind erwachsen geworden, wenn man es auf den Punkt bringen will.
Bitte nicht falsch verstehen. Ich persönlich hatte nie was gegen die Band und sagte immer „leben und leben lassen“. Wer sich an fehlender Ernsthaftigkeit störte, ging sicher auch zum Lachen in den Keller. We Butter The Bread With Butter haben ständig ihr Ding konsequent durchgezogen und darüber hinaus Laune gemacht. Sehr sogar. Kritiker fanden aber immer ein Haar in der Suppe und werden es auch jetzt wieder finden. Denken sie zumindest, aber „Goldkinder“ nimmt vielen von diesen Miesepetern schon mal amtlich Wind aus den Segeln! Wieso? Nunja, We Butter The Bread With Butter rocken mit „Goldkinder“. Mehr noch: „Goldkinder“ hat musikalischen Tiefgang und auch textlich, schlägt man eine andere Richtung ein.
Nun werden direkt Assoziationen zu Bands hergestellt, die einen radikalen Imagewandel hinlegen wollten und daran gescheitert sind. Nein, ist hier nicht der Fall. We Butter The Bread With Butter sind sich darüber im Klaren, wie es um ihren Ruf steht und zeigen mit Songs wie „Meine Brille“ immer noch Witz und eine gesunde Portion jugendlichen Schelm im Nacken. Die Grundelemente bleiben natürlich gleich. Stampfende Beats, peitschendes Geshoute und jede Menge Synthesizer. Aber ja, auch hier wurde gefeilt, gedreht und man hat sich weiter entwickelt. We Butter The Bread With Butter legen die beste Produktion vor. Darüber hinaus wirken die Songs vielschichtiger, anmutender und durch die Bank fetter. Dem Album „Goldkinder“ ging ein langer Prozess voraus, in dem vor allem Marcel Neumann immer wieder die Songs über Bord geworfen hat und sich mit dem aktuellen Status nicht zufrieden geben konnte und wollte. Arbeit, die sich viele Bands sicherlich nicht gemacht hätten oder einfach an diesem nervenaufreibenden Prozess zerbrochen wäre. Alleine dies zeigt schon, dass We Butter The Bread With Butter mehr als ein „Ding von jungen Menschen für junge Menschen ist“. Traut euch und zieht euch „Goldkinder“ rein. Ihr werdet Augen machen und der Band endlich den Respekt zollen, den sie sich nach all den Jahren mehr als verdient haben.