Tool sollten schon lange ein Album im Kasten haben. Zumindest laut den Fans, die einen Nachfolger zu „10,000 Days“ erwarten. Nun hat sich Gitarrist Adam Jones zu dem Stand der Aufnahmen geäußert. Viel wichtiger ist aber die Tatsache, dass ein Mitglied dem Tode von der Schippe gesprungen ist und der Rechtsstreit bizarre Züge annimmt.
Irgendwie war direkt nach der Veröffentlichung von „10,000 Days“ Rambazamba im Hause Tool. Das Album kam gut an und ein Rechtsstreit auf die Band zu. Ein Freund der Band behauptete am Artwork des Albums mitgewirkt zu haben, jedoch nicht dafür entsprechend entlohnt worden zu sein. Nach 7 Jahren wurde nun der Rechtsstreit beigelegt, der in der Zwischenzeit zwischen der Band und ihrem Rechtsbeistand entfachte. Die Versicherungsagentur, welche von Tool eingeschaltet wurde um die eigentliche Klage abzuwehren, verklagte die Band, da sie anscheinend Formalitäten nicht eingehalten hätten. Nun hat sich Adam Jones – seines Zeichen Gitarrist und kreativer Kopf der Band – zu der Geschichte geäußert.
Es wurde wirklich hässlich und beschämend. Und dies ist nur die vereinfachte Darstellung des Sachverhaltes. Stell dir vor du zahlst für eine Autoversicherung, wirst in einen Unfall verwickelt und erwartest, dass die Versicherung für dich einspringt. Diese kommt aber auf dich zu und sagt ‚Nun, sie fahren einen SUV und wir berücksichtigen nicht diese Art von Auto und somit sind sie nicht versichert‘. Und dann verklagen sie dich, weil du möchtest, dass sie dir helfen. Das ist verrückt.
Im Zuge des Interviews mit den amerikanischen Kollegen von Yahoo wurde Jones auch auf den aktuellen Stand eines kommenden Albums angesprochen. Angeblich sind 10 Songs in einem mehr oder weniger finalen Zustand, wobei Bassist Justin Chancellor und Drummer Danny Carey aktuell einen Songs fertig gestellt haben. Auf die Frage, was nun der entscheidende Faktor war, dass ein Folgealbum so lange auf sich warten lässt, gibt Jones zum einen den Rechtsstreit an, ferner aber auch, dass die Bandmitglieder heutzutage ein anderes Leben führen würden, als früher.
Wir sind nun ältere Jungs. Jeder hat sein eigenes Leben und das Feuer, welches in unseren 20ern brannte, gibt es nicht mehr. Sicher ist da noch Feuer, aber es ist eine andere Art von Feuer. Natürlich arbeiten wir an den Songs und schreiben neue Lieder, aber wir sind heutzutage viel entspannter als damals. Früher wollten wir Songs an einem Tag fertig stellen, heute ist dies eben anders. Aber wir befassen uns jeden Tag mit den Songs und wir nähern uns jedem Tag ein Stück dem Ende.
Ein weiterer wichtiger Grund für die Verzögerungen des Albums sei die Krankheit eines Mitgliedes. Jones wollte nicht auf den Namen und die Umstände eingehen, erzählte aber dennoch ein wenig aus dem Nähkästchen.
Ich werde weder die Person noch die Krankheit der Person, aus Respekt ihr gegenüber, benennen. Aber es war eine richtig beängstigende Friss-oder-stirb-Sache, eine ernstzunehmende Krankheit was uns sehr große Angst machte. Wenn du versuchst Musik zu machen, dies schlucken musst und eine Person die du quasi geheiratet hast und sie auf der einen Seite liebst, auf der anderen Seite hasst, dann bringt dich sowas sehr aus dem Konzept.
Zu einem Veröffentlichungszeitpunkt des neuen Albums wollte sich Jones nicht genauer äußern. Zum einen würde dies an der Fertigstellung des Albums festgemacht, zum anderen auch an anderen Umständen, die nicht in ihrer Hand liegen würde. Er gehe aber davon aus, dass ein weiteres Album zum Ende des Jahres das Tageslicht erblicken wird.