Da ist er nun: Der letzte Vorhang, der für Thrice fällt. Gefallen ist er an für sich schon im Frühjahr diesen Jahres und nun ist es soweit. Das letzte Konzert ist gespielt, die Gitarren und das Schlagzeug sind eingemottet und man befindet sich mittlerweile in der „Pause auf unbestimmte Zeit“.
Thrice – Anthology (acoustic at Guitar Center):
„Wir hören nicht auf Musik zu machen“, so Dustin Kensrue auf die Frage, ob der Fan nun Thrice zu Grabe tragen kann und muss. „Es geht vielmehr darum, dass wir eine Auszeit von der Band als Fulltime- Job nehmen. Diese Pause ist wichtig für uns und deshalb wird sie nun auch von uns eingelegt“. Kann man dies glauben? Man muss es wohl, denn wieso sollte die kalifornische Band die Sache nicht auflösen, wenn man an diesem Punkt wäre. Gegründet im Jahre 1998, verschaffte man sich innerhalb kürzester Zeit Gehör in der Emo-Szene mit Alben wie „The Illusion Of Safety“ oder „The Artist In The Ambulance“. Weg von der Szene und hin zum Progressiven, wagte man mit „Vheissu“ einen gewagten Schritt, der sich letztendlich auszahlte. „An diesem Album wurden wir in gewisser Art und Weise gemessen, da wir was abgeliefert haben, was man so nicht von uns erwartet hat“, so Kensrue.
Der Schritt hat sich gelohnt, denn dieser verschaffte dem Quartett geradezu Narrenfreiheit. „‘The Alchemy Index‘ war sperrig und darüber sind wir uns im Klaren, aber es war das, was wir machen wollten und mussten“, wie Kensure die 4 EPs in Schutz nimmt. Aussetzer gab es keine, aber man wunderte sich doch über den Werdegang der Band. Letztendlich haben aber die Alben „Beggars“ und „Major/Minor“ die Fans wieder besänftigt. „Ich denke, dass ‘Major/Minor‘ das ideale Album ist, um die Fans auf unsere Pause einzustimmen.“ Nun also „Anthology“ als letzten Paukenschlag! Ein Livealbum, welches die Qualitäten der Band unverblümt darlegt, die Hits auf 2-CDs bzw. 4 LPs auf den Punkt bringt und wohl ein ehrliches Statement darstellt, welches roher nicht ausfallen hätte können. Die Songs wurden aufgrund einer Fanumfrage ausgewählt und so auf Platte gepresst, wie sich vorgetragen wurden. Keine Aufarbeitung, kein Beschönigen! Thrice live und Thrice direkt. Eine Pause, die ein großes musikalisches Loch aufreisst, aber auf der anderen Seite über die (hoffentlich kurze) Pause hinweg tröstet.
Ein Kommentar
Schreibe einen Kommentar →