Soulfly haben sich eingegroovt. Sowohl musikalisch, auch hinsichtlich der Arbeitsweise, wie man sich den neuen Songs widmet. Das neue Album „Savages“ ist der vertonte Beweis.
Max Cavalera von Soulfly hat eine perfekte Grundlage, wenn es um ein neues Album geht. Mit mehreren Millionen verkauften Alben muss man sich sicherlich keinen Kopf um das Brötchen auf dem Teller machen. Musikalisch hat er Alben für die Ewigkeit geschrieben und dies nicht nur mit Soulfly. Auch seine Vorgänger-Band hat mit „Arise“ und „Roots“ wegweisende Platten vom Stapel gelassen. Kann man sich also noch verbessern? Auf jeden Fall, wie „Savages“ deutlich zeigt.
Durch den neu eingenommenen Posten des Schlagzeugers durch seinen Sohn Zyon, konnte Cavalera quasi zwischen den Mahlzeiten an dem neuen Album schreiben. „Zyon kam zu mir und sagte ‘Gib mir eine Chance. Ich werde für dich auf der Platte spielen und dich nicht enttäuschen,‘“ erklärt Vater-Cavalera “ich ging in sein Zimmer, um mit ihm zu jammen und es fühlte sich großartig an. Also sagte ich, ‚Scheiße Mann, lass es uns tun!‘”
Die Tage vergingen und die Cavalera-Bande zimmerte unzählige Demos zusammen. 1000 Riffs sollen es letztendlich gewesen sein, wie der Wuschelkopf zu Protokoll gibt. Nach getaner Arbeit ging es ans Eingemachte und man baute das Familien-Domizil kurzerhand um, damit die Aufnahmen dort vollzogen werden konnten. Das Resultat kann sich sehen lassen und auch Cavalera selbst ist zufrieden, wenn er an die Arbeiten im Kinderzimmer des Nachwuchses denkt. “Wir haben einen Monat lang jeden Tag zusammen gejammed. Er kannte 90 Prozent des Materials bereits, als wir ins Studio gingen. Es erinnerte mich an die Aufnahmen der alten Sepultura-Sachen, wie »Arise« und »Chaos A.D.«, Igor wusste genau was seine Aufgabe war bevor wir ins Studio gingen. Dies war jetzt sehr ähnlich.“
„Savages“ ist im Kasten und man muss eingestehen, dass das Album wieder ein Thrash-Feuerwerk geworden ist. Es kombiniert die Kanten und das Raue der „Omen“ und „Enslaved“-Alben mit der Eingängigkeit der ersten Alben von Soulfly. So erinnern gerade Songs wie „Bloodshed“ oder „Master Of Savagery“ an die Alben „Primitive“ und das gleichnamige erste Album „Soulfly“. Mit Mitch Harris von Napalm Death hat der Song „K.C.S“ eine besondere Note bekommen, die nicht nur musikalischer Natur ist. So hat der Mann schon dem heutigen Drummer von Soulfly die Windeln gewechselt und dufte sich nun auf dem neuen Album direkt verewigen. Man kann und muss bei Soulfly immer wieder feststellen, dass „all about the family“ nicht nur leeres Geschwätz ist, sondern umgesetzt wird. „Savages“ beweist es und zeigt Soulfly an einem Punkt in ihrer Karriere, den man einfach genießen muss und mit diesem Album auch kann.