Wenn Albentitel zu wahren Statements werden, dann ist der Tiefgang schon offensichtlich. Sepultura haben sich zum neuen Album „The Mediator Between The Head And Hands Must Be The Heart“ ebenfalls was gedacht und lassen es euch wissen.
Es wirkt komisch, dass in etwa zur gleichen Zeit sowohl Sepultura, als auch Soulfly mit einem neuen Album auffahren. Einst ging man noch gemeinsame Wege, dann die Trennung und letztendlich die Demontierung der einstigen Metal-Band aus Brasilien. Man benötigte Zeit um sich zu fangen und Sepultura-Sänger Derrek Green musste sich einigen Bewährungsproben stellen, bevor die Akzeptanz eintrat. Mit „The Mediator Between The Head And Hands Must Be The Heart“ sollten nun aber wirklich alle Wellen sich beruhigen und 15 Jahre Bandzugehörigkeit bestätigen die Harmonie bei Sepultura.
Vom einstigen Gebolze ist noch einiges übrig geblieben. Dennoch, und gerade hier sollte der Reiz liegen, zeigen sich Sepultura sozialkritischer und tiefsinniger. Mit „A-Lex“ hat man eine neue Ära eingeläutet, die nun mit „The Mediator Between The Head And Hands Must Be The Heart“ weiter verfolgt wird. Konzeptuell geht man die Sache an, wenn es um ein neues Album geht und so auch hier. In Anlehnung an den Film „Metropolis“ aus dem Jahre 1927 widmen sich Sepultura der Entmenschung durch die Technologie. “In dem Film transformiert ein verrückter Millionär einen Roboter in einen Menschen. Das ist im Grunde das Gegenteil dessen, was heutzutage der Fall ist. Mehr, als je zuvor, werden wir durch die weltweite Vernetzung, der Google Brille, Computerchips unter der Haut und dergleichen technisiert und unsere Gesellschaft letztendlich zu Sklaven globalisiert. Wenn man bedenkt, dass der Roman in den frühen 20er Jahren geschrieben wurde, ist dies schon fast prophetisch. Die Phrase, die mich inspiriert hat – die Hauptaussage dieser Geschichte – besagt, dass das Herz als menschlicher Faktor den Menschen Mensch bleiben lässt – nicht Roboter. Das Herz schlägt frei. Wir müssen selber denken, um eine reale Welt zu schaffen, keine Matrix“, so Andreas Kisser zum Konzept des neuen Albums.
Mit 10 Songs, die sich zwischen kontrolliertem Lärm, ungebremsten Hass und technischer Raffinesse bewegen, schaffen es Sepultura mit „The Mediator Between The Head And Hands Must Be The Heart“ ein Manifest zu kreieren, welches zum Nachdenken anregt. Sei es die Gier, Naturkatastrophen, Egozentrismus, Kriege oder die gesuchte Erlösung durch Gott, Sepultura machen vor keinem Thema Halt und stellen ein Abbild des Alltags dar. Perfekt auf den Punkt gebracht und dazu mit der nötigen Aggression! So bleibt zu sagen, dass das Chaos und die Wirren des Lebens kaum besser ausgedrückt werden können.