Die EMP Plattenkiste für den 17. Januar 2019 ist am Start. Es gibt wieder schicke Veröffentlichungen, die ihr kennen solltet. Das Weihnachtsloch ist vollständig hinter uns und ja, neue Alben. Die Qual der Wahl hatten wir bereits in der dritten Januarwoche schon. 5 Scheiben haben wieder das Rennen gemacht, das 6. ist das Album der Woche. Dazu später mehr. Habt Spaß!
Oomph! – Ritual
Seit fast 30 Jahren machen Oomph! nun schon Musik. Eine lange Zeit, in der natürlich auch Alben aufkommen, die den Fans der ersten Stunden so gar nicht schmecken. Ein Umstand, den wohl jede Band nachvollziehen kann, die ähnlich lange im Business ist. Nun erscheint also der „XXV“ Nachfolger nach einer gefühlten Ewigkeit. „Ritual“ der klangvolle Name, welcher auch wieder „back to the roots“ sein soll. Und wahrlich macht der Track „Tausend Mann und ein Befehl“ den Hörer zuversichtlich. Zwischen ungezügeltem Metal, elektronischen Gefilden und jeder Menge Dunkelheit stampfen sich Oomph! einmal quer durch die Platte. Sei es „Das Schweigen der Lämmer“ oder „Im Namen des Vaters“. „Phoenix aus der Asche“ als Liebeslied oder die Kooperation mit Chris Harms von Lord Of The Lost bei „Europa“. Oomph! sind zurück und dies massiv und eindrucksvoll. Man wollte es nicht für möglich halten, aber dieses Album knallt wahrlich.
Arch Enemy – Covered In Blood
Vergessen wir doch mal den Shitstorm, der auf Arch Enemy jüngst niederprasselte. Ja, Instagram und ein Bild, welches geteilt wurde. Letztendlich geht es aber bei der Band um die Musik und diese sollte auch in einer Review im Vordergrund stehen. Nun steht nicht ein richtiger Nachfolger für „Will To Power“ in den Startlöchern, sondern vielmehr ein Coveralbum. Unter dem Namen „Covered In Blood“ griff man Songs von namhaften Bands wie Manowar, Iron Maiden, Judas Priest aber auch Carcass auf, um diese in ein Arch Enemy Gewand zu stecken. Auch Dicharge, Skitslickers oder G.B.H. wurden bei der Auswahl der Tracks bedacht. Unter dem Strich ist jede Nummer mehr als solide. „Breaking The Law“ von Priest sogar ein Übersong, der anfangs als „nicht coverbar“ eingestuft wurde. Aber nicht nur Alissa kam ans Mikro, nein, auch Songs mit Angela und Johan Liiva findet man auf dieser Compilation. Anschaffung klar empfohlen.
A Pale Horse Named Death – When The World Becomes Undone
Tausendsassa Sal Ambruscato gründete 2010 die Band A Pale Horse Named Death. Bekannt ist Sal insbesondere dadurch, dass er in den 90ern gleichzeitig bei Life Of Agony, wie auch bei Type O Negative trommelte. Ein Debüt machte er im Alleingang, ein Zweitwerk folgte. Immer war eine Dunkelheit im Vordergrund, die man schon durch den Namen der Alben und der Band erahnen konnte. Nun also mit „When The World Becomes Undone“ das dritte Album, welches musikalisch wohl zwischen Danzig, Type O Negative, aber eben auch klassischen Rock oder Grunge-Momenten sich einpendeln kann und darf. Die Produktion sitzt wie eine Eins, die Songs noch besser. Psychedelische Ausflüge treffen auf zarte Melodien. Ein Umstand, der auch Sal selbst immer wieder schwer fällt. Mit superharten Riffs geizt man ebenfalls nicht und beim Hörer stellt sich teilweise eine (angenehme) Hypnose ein. Unter dem Strich hat die Band alles richtig gemacht. Geiler Gothic/Doom-Rock.
Social Distortion – Somewhere Between Heaven And Hell
Meilensteine gibt es bekanntlich viele. Doch immer wieder ist man überrascht, wie zeitlos einige Alben doch sind. Dies fällt einem natürlich erst dann auf, wenn man sich wieder mit einem Album wie „Somewhere Between Heaven And Hell“ auseinandersetzt. Initial 1992 veröffentlicht, wird das Social Distortion Überalbum nun neu auf Vinyl aufgelegt. Gott sei dank. Mit trockene und schnöde Art von Mike Ness macht sich direkt beim ersten Song breit. „Cold Feelings“ bringt all dies mit, wieso man die Band heute als Kult bezeichnet. Das überragende Gitarrensolo von Denis Danell alleine ist schon Grund genug den Song abzufeiern. Aber auch „Born To Loss“ mit seinem schleppenden Tempo bereitet einem nach all den Jahren ein fettes Grinsen im Gesicht. „Bye Bye Baby“ ist der Brückenschlag zu der Ära von „Mommy’s Little Monster“. Neben „Hite Light White Heat White Trash“ wohl das wichtigste Album von Social Distortion.
Dust Bolt – Trapped In Chaos
Dust Bolt haben in den letzten Jahren auf sich aufmerksam gemacht. Nie war Thrash so herrlich ehrlich, so modern und so straight wie bei den Jungs. Aus Bayern kommend musste man sich wundern, welch hohes internationales Level man an den Tag legt. Das vierte Album „Trapped In Chaos“ ist – vorweggenommen – das beste des Quartetts. Man hat sich weiterentwickelt und räumt sich und der Musik mehr Freiheiten ein. „Dead Inside“ als Single hat bereits gezeigt, dass man auch mit einem schleppenden Tempo herrlich zurecht kommt. „Another Day In Hell“ als Ballade funktioniert super und selbst das zuckersüße „Another Day In Hell“ greift mit seiner Melodie den Hörer am Nacken. Insbesondere der Gesang von Lenny sitzt stimmiger als dies noch bei „Exit“ der Fall war. Melodien sind klar als Melodien zu erkennen, Growls als solche aber eben auch. Unter dem Strich muss festgehalten werden, dass Dust Bolt eine Granate zünden!