Die EMP Plattenkiste für den ersten Freitag nach dem Wacken. Kaum ist die Sache auf dem Acker gelaufen, bekommen wir schon wieder schwitzende Hände. Wann ist nochmal das nächste Festival, wo wir uns bei guter Musik und ein paar Bier in den Armen liegen können? Ja, Summer Breeze. Aber dazwischen kommen auch Alben raus, die wir euch vorstellen wollen. Und zwar genau jetzt!
Dawn Of Disease – Ascension Gate
Dawn Of Disease haben sich das Leben irgendwie selbst schwer gemacht. Wenn man sich „Worship The Grave“ zu Gemüte führt, dann wird man sofort wissen, was gemeint ist. Ein Knalleralbum vor dem Herrn. Heißt aber im Umkehrschluss, dass ein Nachfolger schwer umsetzbar ist, was die zu übertreffende Qualität betrifft. Und doch haben Dawn Of Disease mit „Ascension Gate“ dies geschafft. Die Band aus Osnabrück zelebriert feinsten Death Metal und agiert stets überlegen. Da werden Midtempo-Songs ebenso brachial vorgetragen, wie es der Fall mit den Killer-Songs ist, was die Härte angeht. Das Schöne an diesem Album ist aber, dass Dawn Of Disease sich etwas mehr richtig Melodic Death Metal bewegen, was Fans von In Flames und Co freuen dürfte. Aber auch Kataklysm oder Arch Enemy könnten als Vergleiche herangezogen werden. Internationale Vergleiche muss diese Band sicher nicht scheuen. Unfassbar gutes Album.
No Use For A Name – Rarities Vol.1 – The Covers
Mit Tony Sly ging wohl eine der Größen im Fun-Punk-Bereich. Wenn nicht sogar die wichtigste Größe. 5 Jahre ist es nun her, dass der Mann auf tragische Art und Weise und wahrlich viel zu jung von uns ging. Das musikalische Erbe ist aber nach wie vor vorhanden. Mit „Rarities Vol. 1: The Covers“ wird dieses aber um ein weiteres Album ergänzt. Der Titel sagt es bereits, was man erwarten kann und nein, es handelt sich hier sicher nicht um Geldmacherei. Zumindest gewinnt man diesen Eindruck doch sehr schnell, wenn man sich die Songs genauer zu Gemüte führt. Sei es das großartige Depeche Mode Cover „Enjoy The Silence“ oder die beiden Songs „1945“ von Social Distortion Songs „1945“ und „Johnny’s Got A Problem“ von D.I.. Es ist eine liebevolle Zusammenfassung von Songs, die nicht in Vergessenheit geraten sollen. Und ja, das muss man einfach so sagen.
Paradise Lost – Gothic
Die Spatzen pfeifen es ja schon von den Dächern. Paradise Lost werden demnächst ein neues Album veröffentlichen. Aber wieso in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah liegt. Oder bereits in der Vergangenheit wie im Falle des Paradise Lost-Krachers „Gothic“. Im Jahre 1997 erschienen, markierte es einen brachialen Wandel in der Diskografie der Briten. Im direkten Vergleich mit dem ersten Werk, haben sich Paradise Lost entwickelt und Melodien für sich entdeckt, die man bis dahin vergeblich bei der Band suchte. Was geblieben ist, ist die Schwere des Dooms und ein Holms, der gesanglich schwer überzeugte. Kurzum, es ist ein Album, welches ein neues Kapitel bei der Band einläutete und den Erfolg letztendlich ebnete. Dieser Meilenstein wird nun endlich wieder auf Vinyl aufgelegt. Allerhöchste Eisenbahn geradezu, denn die bisherigen Alben auf Rille waren vergriffen oder einfach überteuert nur zu haben. Ändert sich ab jetzt und das bei uns!
These Streets – Unfinished Business
These Streets sind sicherlich nicht jedem Musikfreund ein Begriff. Dabei ist die Band aus den Staaten ein wahrlich starkes Stück, wenn man sich in der aktuellen Hardcore-Szene umschaut. Das Album „Clockwise“ aus dem Jahre 2016 zählt für mich zu einem der besten des Jahres. Nun haut das Label BDHW Records das nächste Ding raus. Sänger Cameron stellt direkt beim ersten Song klar, was Phase ist. Hier wird geshoutet und dies mit der angebrachten Angepisstheit, dass einem die Ohren schnackeln. Fiese Riffs hier, Geballer da und alle Trademarks werden in schönster Form zelebriert. Klar, man kann das Hardcore-Rad nicht neu erfinden, aber was These Streets hier mit „Unfinished Business“ machen, ist definitiv erstklassig. Und wenn man beim musikalischen Rad bleibt, dann muss man der Band attestieren, dass die das Rad definitiv runder machen. Der Moshpit wird das Ding lieben, wir machen das eh schon.
Powerwolf – Bible Of The Beast, Lupus Dei und Return In Bloodred
Eben standen Powerwolf noch in Wacken auf der Bühne und haben das Feld auf Links gedreht. Eben zelebrierten die Jungs noch die heilige Messe auf dem heiligen Acker und nun sind sie bei uns in der EMP Plattenkiste mit drei Alben auf einmal. Wer sich nun die Hände reibt und denkt, dass die Band aus Saarbrücken direkt ein Triple-Album auf den Weg gebracht hat, der muss leider etwas enttäuscht werden. Powerwolf legen einfach mal die ersten drei Alben der Band neu auf. Auf Vinyl wohlgemerkt. So freut man sich, dass die Jahre 2005, 2007 und 2009 bedacht wurden. Bedeutet für euch, die Alben „Bible Of The Beast“, „Lupus Dei“, „Return In Bloodred“ sind endlich zu haben und dürfen sicherlich nicht im heimischen Plattenregal fehlen. Zuschlagen solltet ihr definitiv und zwar genau jetzt!