Protest The Hero haben es geschafft. Nach einem Crowdfunding-Aufruf hatte man das Geld zusammen, um ein neues Album zu machen. „Volition“ steht seit gestern in den Regalen der Plattenläden, wenn es ein gut sortierter Laden ist!Protest The Hero haben bereits zu Beginn des Jahres verkündet, dass ein neues Album ansteht. Nun war man aber nicht in der finanziellen Lage, dies mit eigenen Mitteln zu stemmen. Was liegt näher als ein Crowdfunding zu starten, wie es im Moment so einige Künstler machen, um ihre Arbeit veröffentlichen zu können. Aber Protest The Hero? Ist man bereit, einer sperrigen, nicht greifbaren Band Geld zu geben? Sind die Fans so zahlreich, dass die bunte Mischung aus technischem Metal, Jazz und eine gehörigen Portion Avantgarde finanzieren können? Die kurze und kanppe Antwort lautet „ja“. Eine detaillierte Auflistung seitens Protest The Hero zeigte auf, dass 125 000 Dollar in den Topf kommen müssen, damit „Volition“ erfolgreich umgesetzt werden kann. Das gesteckte Ziel sollte innerhalb von 30 Stunden erreicht werden und bis Ablauf der Aktion konnte man – sage und schreibe – 341 146 Dollar sammeln. Ein klares Zeichen, dass Protest The Hero gefragt sind.
Die Band, welche sich 2001 im kanadischen Ontario zusammen gefunden hat, stand schon vor Veröffentlichung unter einem guten Stern. So heimste man 2004, ein Jahr vor Veröffentlichung des ersten Albums, einen Award ein und verdrängte die Landeskollegen von Alexisonfire auf den zweiten Platz. Gegen Kataklysm verlor man hingegen die Nomination als beste Metal Band im Jahre 2006. Doch dies sollte Protest The Hero nicht von ihrer Vision abbringen, da das Debüt „Kezia“ bereits hohe Wellen schlug. „Fortress“ machte die Band geradezu salonfähig. Mit „Bloodmeat“ feuerte man eine Granate ab, die bestens aufzeigte, dass Protest The Hero keine Grenzen kennen. Metal hier, Jazz da, stimmliche Bandbreiten fernab von Gut und Böse und darüber hinaus Musik auf allerhöchstem technischen Niveau. Unzugänglich für manche Hörer, die Offenbarung für andere.
Über „Scurrilous“ aus dem Jahre 2011 nun als zum neuen Werk „Volition“. Die Gegensätze sind nach wie vor vorhanden. So hat man teilweise das Gefühl, dass Protest The Hero eine synthetische Droge aus NoFX und Dragonforce sind. Bester Metal in alter Manier wird hier mit Punk-Melodien gekoppelt und durch progressive Elemente gestreckt. Klingt tödlich? Ist es auch! Protest The Hero sind sicherlich keine Band, die man nebenbei auf dem Weg zur Arbeit hören kann und sollte. Protest The Hero sind vielmehr eine Band, die volle Aufmerksamkeit braucht und abverlangt. Aber gerade dies war das erklärte Ziel von Protest The Hero. Und wer immer noch nicht davon überzeugt ist, dass die Band etwas Besonderes ist, der kann sich vielleicht durch die Tatsache überzeugen lassen, dass Chris Adler von Lamb Of God das Schlagzeug eingespielt hat, nachdem der ursprüngliche Drummer aus privaten Gründen die Band verlassen hat. Der Respekt und die Anerkennung aus dem klassischen Metal-Bereich kann ja fast nicht besser ausfallen. Oder?