Periphery graben nun schon seit 2005 den progressiven Acker um und kennen dabei anscheinend kein No-Go. Polyrhythmische Muster und massive Melodien treffen hier aufeinander. Nun schlägt die Band aus Maryland erneut einen Haken mit einer EP, die letztendlich doch wieder keine ist.Es ist ohnehin schon schwer genug, sich im progressiven Umfeld zu behaupten. Wie Pilze schiessen die Bands aus dem Boden und sich von der Masse abzuheben, gelingt den wenigsten Bands vollständig. Periphery haben den Dreh raus und die Übersetzung des Bandnamens in „Begrenzungsfläche“ ist genau das, was die Band nicht hat. Grenzen? Denkste! Auf der Stelle treten? Weit gefehlt! So wirkt jede Fläche nicht groß genug, was Periphery umsetzen und noch umsetzen werden.
Dies zeichnete sich schnell ab. So wirkte man auf dem gleichnamigen ersten Album „Periphery“ schon in Sphären, die vielen anderen Bands wohl auf immer verschlossen bleiben werden. Und dies, obwohl die Veröffentlichung unter keinem guten Stern stand. Der damalige Sänger Chris Barretto hat die Aufnahmen quasi schon abgeschlossen, um sich dann von der Band zu trennen. Anstatt die Platte doch rauszubringen, zogen Periphery es vor, sich zuerst auf die Suche nach einem Ersatz zu machen, um diesen dann direkt im Studio festzuhalten, bis das Album fertig gestellt wurde. Der erste Streich ging auf und man konnte den musikalischen Tatendrang anscheinend nicht bremsen. Mit einer EP versüßte man den Fans das Übergangsjahr, bevor man sich mit „Periphery II: This Time It’s Personal“ mehr als eindrucksvoll zurück meldete. Neue Wege wurden gegangen und bestehende Grenzen überschritten. Platz 44 der Billboard Charts war der Dank der Fans an die Band. Aber damit nicht genug: Das Album landete auf dem dritten Platz der Top 50 Alben des Jahres 2012 im renommierten Guitar’s World.
Nun, wieder ein Jahr später, schreibt es der Bandzyklus anscheinend vor, dass sich Periphery erneut zu Wort melden. „Clear“ nennt sich das neue Werk, welches weder Album, noch EP darstellt. Aber was dann? Gitarrist Jake Bowen versucht es zu erklären: „Man sollte ‚Clear’ nicht mit unserem 3. Studioalbum verwechseln, an dem wir im Moment arbeiten. Es sollte auch nicht als EP angesehen werden, sondern vielmehr als ein Zwischending, welches mit 30 Minuten auffährt.“ Schlauer? Sicherlich, was die Abgrenzung zum kommenden Album angeht. Aber wieso nun einen neuen Silberling? „Es ist ein Experiment um all die unterschiedlichen Schreibstile innerhalb der Band aufzudecken. Es kommt selten vor, dass du eine Band hast in der alle Mitglieder in der Lage sind Songs zu schreiben“, fügt Jake hinzu. „Da ein jedes Mitglied einen eigenen Song gesteuert hat, ermöglichen diese Aufnahmen uns jeden Weg abzulaufen, was Style und Sound angeht.“ Man merkt schon, dass Periphery geradezu vor Motivation strotzen und Nichts unversucht lassen wollen. So erscheint am 24. Januar die EP – sorry dieses Zwischending zu einem Album – um als Vorgeschmack auf ein kommendes Album 2014 zu sein.