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Pearl Jam lassen mit „Lightning Bolt“ Taten sprechen

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PearlJam-BannerPearl Jam, der Inbegriff des Grunges neben Bands wie Soundgarden und/oder Nirvana, melden sich zurück. Das zehnte Album „Lightning Bolt“ zeigt, dass die Zahl „10“ eine wichtige Rolle in der Bandgeschichte spielt. „Ten“ war gestern, jetzt ist „Lightning Bolt“ das „Ten“.

Das 1990 war gestern. Zerrissene Hosen, Holzfäller-Hemden und Doc Martens-Stiefel sind passé. Pearl Jam haben sich mittlerweile zu einer angesagten Rock-Band gemausert, ohne dabei die Wurzeln zu vergessen beziehungsweise zu verleumden. Dennoch tun sich die Menschen schwer, wenn der Name Pearl Jam fällt. Zu sehr scheint man die Band auf das zu reduzieren, was man mit Weggefährten wie Nirvana oder Soundgarden geschaffen hat und als „Grunge“ in die Musikgeschichte einging. Man hat dem Heavy Metal damals das Fürchten gelehrt und heutzutage bildet man eine Symbiose mit den einstigen Gegnern. Wobei, Gegner waren es nie, man wollte eine friedliche Koexistenz, die nicht immer so aufgefasst wurde.

PearlJam-LightningBolt

Das Cover des kommenden Albums „Lightning Bolt“.

Mit dem Album „Ten“ aus dem Jahre 1991 hat man Geschichte geschrieben. Wütend, aggressiv und räuberisch trieb man sich in den Charts weltweit umher, um die Musik von Pearl Jam zu offenbaren. Eddie Vedder, damals gerade die letzten Pickel der Pubertät abgeschüttelt, war damals schon introvertiert und wollte wenig zu sich, der Band und dem Hype der Szene sagen. Alles vorbei und vergessen? Fast, die Introvertiertheit ist geblieben und Pearl Jam verlieren auch zum neuen Album „Lightning Bolt“ keine großen Worte. Man lässt die Musik sprechen und dies eindrucksvoll mit der ersten Single „Mind Your Manners“. „I’ve got an unfortunate feelin‘. I’ve been beaten down. I feel I don’t believe. And now the truth is coming out“, singt Vedder und ja, man nimmt es ihm ab. Wieso? Da er mit seiner Stimme und seinen Worten immer noch so authentisch ist, wie es damals, in den 90ern der Fall war. „And then they throw them on a burning fire“ geht es weiter. Der Song brennt und man hat das Gefühl, der besungene Statist zu sein.

PearlJam-Band

Pearl Jam müssen Niemandem mehr Etwas beweisen.

Aber Pearl Jam rebellieren anders auf „Lightning Bolt“. Weniger unkontrolliert und mehr mit Worten. Worte, die wie schon erwähnt an Intensität nichts eingebüßt haben, immer noch gleich erklingen und lediglich in ein neues Ton-Gewand gesteckt wurden. Nun kann man Pearl Jam einen Ausverkauf vorwerfen, das Verlassen der einstigen Wurzeln, ja sogar auch eine Änderung des Daseins um 180 Grad. Was bleibt, sind aber Songs, die gewachsen sind in den letzten 20 Jahren. Eben wie die damaligen Fans. Wer braucht heute noch kaputte Jeans, wenn er mittlerweile ein gestandener Familienvater ist, welcher sich mit einem 9 to 5 Job seiner Familie und sich selbst einen Gefallen erweist? Niemand! Und hier greifen Pearl Jam an und schaffen es mit Songs wie „My Father‘s Son“, dem dunklen „Pendulum“, dem wachsenden „Swallowed Hole“ oder dem von Klavier begleitenden „Future Days“ dieses Gefühl zu vermitteln. Ohne wenn und aber: Pearl Jam sind erwachsen geworden und müssen sich und uns nichts mehr beweisen. Was bleibt ist „Lightning Bolt“ von einer Band, die viele Menschen seit Jahren begleiten und dies stets wie ein guter Freund. „Lightning Bolt“ ist das Hier und Jetzt und das ist gut so.

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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