Der Krieg tobt wieder zwischen Israel und den Palästinensern. Nun schalten sich auch Pearl Jam zu dem brisanten Thema ein. Eine Rede sorgt für Furore und Eddie Vedder ist nun der Sündenbock. Ein Judenhasser soll er sein.
Es ist immer ein zweischneidiges Schwert, wenn Musiker sich zu politischen Dingen äußern. Auf der einen Seite macht man vielen Bands einen Vorwurf, wenn keine Reaktion seitens der Musiker kommt, auf der anderen Seite gibt es aber Meinungen, dass Musiker sich auf ihr Handwerk konzentrieren sollen. Gemäß dem Motto „Schuster bleib bei deinen Leisten“ stehe doch die Musik im Vordergrund und eine persönliche Meinung habe auf einer Bühne nichts zu suchen.
Jüngst äußerte sich nun Eddie Vedder, Sänger der Band Pearl Jam, zu den Ereignissen, die sich zwischen den Palästinensern und den Israelis aktuell abspielen. Nach dem Mord an drei israelischen Kindern, war die langjährige friedliche Koexistenz Geschichte. Seit Tagen tobt wieder der Krieg, welchen Eddie Vedder nun zu ein paar Worten am 11. Juli bei einem Konzert im Milton Keynes National Bowl in England veranlasste. Bei der zweiten Zugabe des insgesamt 35 Songs umfassenden Konzertes, nahm der Pearl Jam Kopf Stellung zu dem Nahost-Konflikt. So sprach Vedder
What the fuck? What the fuck?,
bevor er zum Knackpunkt kam.
We can have this many people having a peaceful time. We can have modern technology. We can reach our friends. We know what they’re thinking before they’re thinking it. The advertisers know what we’re thinking before we’re thinking it. We have technology – all this in our hands, but the same time that something this positive is happening, at the same fucking time, not even that far away, people are fucking dropping bombs on each other. What the fucking fuck?
Doch damit nicht genug. Nach einer kurzen Pause fuhr der Mann fort, welcher sich anscheinend ein Ventil gesucht hatte, den Konflikt zu thematisieren.
I swear to fucking god, there are people out there who are looking for a reason to kill. They’re looking for a reason to go across borders and take over land that doesn’t belong to them and they should get the fuck out, and mind their own fucking business … everyone’s the fucking same, so why are people at war? Stop the fucking shit now! Now! Now! We don’t want to give them our money. They don’t get our taxes to drop bombs on children. Now! No more!
Sein Statement wurde mit einem Spucken auf die Bühne beendet.
Nun hat genau dieser Auftritt und die Äußerung von Eddie Vedder zur Folge, dass der Mann mit antisemitistischen Vorwürfen konfrontiert wird. So veröffentlichte die Tageszeitung The Jerusalem Post einen Artikel, der Vedder indirekt auslud, Konzerte in Israel zu spielen. Der Autor schrieb in seinem Artikel, dass Vedders Verhalten besonders bei dem Radiosender 88FM verhöhnt werden würde. So richtete der Sender ein Statement an Vedder mit dem Wortlaut „Du bist eingeladen nicht zu kommen. Ich persönlich will dich nicht sehen.“ Auf diesen Artikel hin wurde eine wahre Flut an Kommentaren verzeichnet, welche größtenteils wieder gelöscht werden mussten. Von „Judenhasser“, „nicht besser als Hitler“ und anderen Dingen war die Rede, die Pearl Jam und Eddie Vedder über sich ergehen lassen mussten. Währenddessen hat Krist Novoselic- ehemaliger Basser von Nirvana – Eddie Vedder gedankt, dass er nicht den Mund halten würde und auf Missstände hinweisen würde.
Wie seht ihr das? Haben Pearl Jam sich damit Feinde gemacht? Gehören politische Äusserungen auf die Bühne? In wie weit ist Eddie Vedder wirklich zu kritisieren? Die Rede von Vedder während des englischen Pearl Jam Konzertes, könnt ihr euch hier ansehen. Nach dem Song „Daughter“ spricht Vedder ab Minute 4:10 über den Nahost-Konflikt.