Paradise Lost haben das erste Viertel Jahrhundert nun hinter sich. Die Band zieht nun mit ein Fazit und blickt auf ihr Schaffen zurück. „Tragic Illusion 25 (The Rarities)“ fasst 25 Jahre perfekt zusammen.Halifax in England ist nun nicht der Nabel der Welt und mit seinen knapp 85 000 Einwohnern nun sicher keine Metropole, die die wilden Partys auffährt. Doch wie so oft, macht Not erfinderisch. So gründete sich im Jahre 1988 die Band Paradise Lost um dem tristen Alltag zu entfliehen. Der Plan sollte direkt im Folgejahr aufgehen, als das Label Peaceville Records nach ein paar Demo-Kassetten unter Vertrag genommen wurde. Das gleichnamige Album sollte 1990 Paradise Lost den Weg öffnen und mit „Gothic“ im Jahr 1991 internationalen Erfolg bescheren. Bis heute stellt für viele Fans der Briten „Gothic“ das beste Album in ihrer Geschichte dar. Doomig und mit Death gespickt, konnte man sich mit „Shades Of God“ und „Icon“ bis Ende 1993 zu einer famosen Band entwickeln. Doch „Shades Of Grey“ zeigte schon einen Wandel.
Mit cleanen Vocals startend bewegten sich Nick Holmes mit den Herren von Paradise Lost in eine Ecke, die für Verwunderung sorgte. Man tobte sich im Gothic Rock aus und hatte auch keine Scheu, den Synthpop umzusetzen. „Host“ stellte wohl den Höhepunkt dieser Ära dar, denn das Album danach existiert im Nachhinein nicht mehr für die Band. „Frag nicht nach dem Cover von ‘Believe In Nothing‘„ so Nick Holmes. „Ich denke wir hatten bei der Entscheidung an diesem Tage zu viele Drinks intus.“ Der zweite Hauptsongwriter Gregor Mackintosh nimmt einen noch größeren Abstand und sagt, dass das Album für ihn nicht wirklich existiert. Paradise Lost am Boden? Der Weg in den Abgrund? „Ich denke, dass wir zu dieser Zeit einige Probleme hatten und es wundert uns auch, dass die Band damals nicht zerbrochen ist“, so die Band. Ein Wandel musste her.
„Back to the roots“ war das Motto und ja, man schaffte es. „Symbol Of Life“ war der beste Beweis, dass man sich nicht verlernt hatte, die härteren Töne anzuspielen. Seither bewegen sich Paradise Lost auch wieder auf sicher in diesem Bereich. „Faith Divides Us Death Unites Us“ und Tragic Idol“ sind die letzten Beweise. „Tragic Illusion 25 (The Rarities)“ fasst nun zusammen, welche beständige Karriere diese Band hingelegt hat.
Um den Kreis zu den alten Tagen zu schliessen, haben Paradise Lost den Klassiker „Gothic“ neu aufgenommen. Aber nicht nur „Gothic 2013“ ist neu, auch „Our Savior 2013“ hat einen neuen Anstrich bekommen. Insgesamt 14 Songs sind auf „Tragic Illusion 25 (The Rarities)“ vorzufinden, die meist zuvor auf diversen Sondereditionen zu finden waren, „Back On Disaster“ beispielsweise auf der limited Edition von „Faith Divides Us Death Unites Us“ in Japan. Natürlich sind solche Exoten dann nicht für jedermann aufzutreiben und die Daseinsberechtigung von „Tragic Illusion 25 (The Rarities)“ ist somit mehr als berechtigt. Mit „Loneliness Remains“ gibt es darüber hinaus noch einen nagelneuen Song. Auf wir gratulieren Paradise Lost zu den ersten 25 Jahren und hoffen, dass viele weitere Jahre folgen mögen.