Maintain machen es ähnlich wie Sebastian Vettel. Mit einem Start-Ziel-Sieg und permanent durchgedrücktem Gaspedal, schaffen es die Norddeutschen, den Pokal nach Hause zu holen.
Todgesagte leben bekanntlich länger und Maintain haben sich mit ihrem Namen auch direkt das Bandmotto auf die Fahne geschrieben. Nach einem bewegenden Album im Jahre 2007, wurde es ruhig um die Band. „With A Vengeance“ sollte – wenn wir schon bei Formel 1- Rennen bleiben wollen – ein längerer Pausenstop für die Band werden. Durch den Wegfall der Gitarrenfraktion, klemmte nicht nur der Tankstutzen, sondern es wurde auch so was wie ein Achswechsel während des Rennens vorgenommen. Unverständlich und vor allem überflüssig, wenn man sich das starke 2007er Werk nochmals vor Augen führt. Der sicher geglaubte Sieg wurde verschenkt.
Nun wären Maintain eben nicht Maintain, wenn sie sich nicht erneut aufgerappelt hätten, um dem Bandnamen Ehre zu erweisen. Der Motor – in Form der Gitarristen – wurde neu besetzt und man machte sich mit den Kollegen von A Traitor Like Judas daran, ein Split-Album aufzunehmen. Noch nicht die Königsklasse und nicht das Rennen von Monaco, aber immerhin lief die Karre mal wieder. Nun also der neue Paukenschlag in Form des vollwertigen Albums „The Path“. Der Name wirkt wie ein Plan und dieser wurde in Form von 11 Krachern eingespielt.
„New Shores“ macht auch direkt klar, wohin die Fahrt geht. Brachiale Hooklines, stampfendes Schlagzeug, sirrende Gitarren und perfides Geshoute. Zutaten, die dem Bereich Metalcore zuzuschreiben sind, wenn auch die Band sich etwas mit dem Begriff schwer zu tun scheint. „Auch wenn Schubladendenken doof ist, trifft es Metalcore wohl am besten“, räumt die Band ein. „Braving The Waves“ macht gnadenlos weiter und erst mit „Kissing The Flames“ wird das Thema etwas gedrosselt. Man kann dies als Runterschalten auffassen, damit erneut Schwung geholt werden kann. Maintain haben noch nicht die Aussagekraft der alten Tage verloren und man gewinnt den Eindruck, dass immer noch das Feuer der alten Tage der Band innewohnt. Mehr noch: Maintain haben sich weiter entwickelt und machen den Metalcore mit einer faszinierenden Leichtigkeit wieder ansprechend. Maintain legen mit „The Path“ einen klaren Start-Ziel-Sieg hin, der selbst Vettel sprachlos werden lassen würde.