Kings Of Leon aus Nashville mussten sich Zeit lassen für das neue Album „Mechanical Bull“. Zu erfolgreich war man wohl in den letzten Jahren und das letzte Album „Come Around Sundown“ hat Spuren hinterlassen.
Die Band Followill sind wohl besser unter dem Namen Kings Of Leon bekannt. Mit „Only By The Night“ katapultierte sich die Verwandtschaft in die Herzen sämtlicher Radiostationen, man gewann einen Grammy und hatte mit all dem Trubel zu kämpfen. Man war auf Vieles vorbereitet, aber nicht auf das. Dies geben die Herren von Kings Of Leon auch gerne zu, wenn man sie heute darauf anspricht. „Es ist der Druck“, so Caleb. „Dieses 3-2-1 und nun musst du etwas sagen.“ Zustände, die die Herren nicht wollten, aber nach dem Erfolg zwangsläufig erfahren mussten. Man spielte überall auf der Welt und nahm sich vielleicht nicht die nötige Zeit um eine Genesung zu erfahren. „Come Around Sundown“ wurde eingespielt und der Trubel ging in die nächste Runde. Leider mit einem höheren Pensum für Kings Of Leon und schwerwiegenden Folgen für die Band.
Der Druck wurde mit Alkohol runter gespielt. Oder zumindest versucht. Auch seine Frau konnte ihm damals nicht helfen und so grenzt es schon an ein Wunder, dass man sich 2011 doch noch vor dem Traualtar zusammen gefunden hat. Zwischenzeitlich sind alle der vier Herren unter der Haube und man hat dem Alkohol, den Exzessen und der wilden Feierei abgeschworen. Die Zerrissenheit, welche auch auf „Come Around Sundown“ zu hören war, ist verschwunden. Die nächste Hürde, ein neues Album, konnte mit einer ungewohnten Ruhe angegangen werden. Das Resultat „Mechanical Bull“ wird nun veröffentlicht.
„Mechanical Bull“ startet mit „Supersoaker“ entspannt los. Typisch Kings Of Leon, wie man denkt und auch sofort merkt. Mit „My motivation has gone too soon“ wird direkt der Bezug zu den alten Tagen hergestellt. Aber, und dies ist das Erfreuliche, man spricht in der Vergangenheitsform. Kings Of Leon sind über den lethargischen Status Quo hinweg und gewappnet für die nächste Runde. „Rock City“ geht chillig in die nächste Runde bevor „Don‘t Matter“ einem Vergleiche zu den Queens Of The Stone Age aufs Auge drückt. Staubig, schwer, drückend und hypnotisierend. Man zeigt Gesicht, Abwechslung und baut Spannung auf. „Wait For Me“ ist das Gegenteil und zeigt erneut die herzerweichende Seite von Kings Of Leon. Keine Frage, „Mechanical Bull“, ist groß. Sehr groß sogar. Wer auf die Band steht, wird glücklich werden. Wer die Band seither nur misstrauisch aus sicherer Entfernung wahrgenommen hat, sollte einen Schritt näher kommen. Kings Of Leon haben ein Album geschrieben, welches in sich stimmig ist und darüber hinaus homogen erscheint. Man sollte es mit einer Flasche Jack Daniels ausliefern, wenn man schon in Tennessee sich herumtreibt.
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