Die zweite EMP Plattenkiste, die nun mit diesem Turnier in Brasilien kollidiert. Während die Spanier und die Engländer sich schon wieder auf dem Heimweg befinden, starten wir weiter durch. Das Achtelfinale haben wir locker erreicht. Wieso? Nun, mal Hand aufs Herz! Wir sind einfach gut. Jede Woche setzen wir uns hin, lassen uns nicht ablenken und dies für euch. Wir suchen aus den ganzen Veröffentlichungen die geilen Scheiben raus, damit ihr eure Zeit noch besser nutzen könnt. Für was? Natürlich für Musik. OK, Fußball ist im Moment auch erlaubt. Dann wollen wir mal mit einer steilen Flanke durchstarten und verwandeln unsere EMP Plattenkiste zum 27. Juni zu einem Tor.
Unherz machen Radau und Krawall. Die Band, die sich erst seit 6 Jahren auf den Bühnen der Republik herum treibt, holt erneut zum Paukenschlag aus. Aus Rheinland-Pfalz kommend, da wo sich Hund und Katz gute Nacht sagen, fand man sich zusammen, um sich dem Deutschrock zu widmen. Das Resultat der ersten Jahre mündet nun in „Sturm & Drang“. Ein Album, welches für den Fan des deutschen Rocks sicherlich keine Wünsche offen lässt. Oft werden Unherz mit den Boehsen Onkelz verglichen und oft wird der Band attestiert, dass sie mit viel Herzblut, Leidenschaft und einer amtlichen Portion Muskeln ihr Ding machen. Überzeugen könnt ihr nun euch selbst davon. „Sturm & Drang“ wartet darauf, von euch gehört und abgefeiert zu werden.
Wenn es um progressiven Rock geht, sind Saga sicherlich eine der Bands, die genannt werden müssen. Die Kanadier machen ihr Ding einfach schon viel zu lange und viel zu gut um sich zu vergessen. 2012 war das Jahr von „20/20“ und 2014 soll das Jahr von „Sagacity“ werden. Der Titel bedeutet im Englischen so viel wie „Gerissenheit“ und ja, dies sind Saga nach wie vor. Unfassbar, wie man nach all den Jahren und all den Hits immer noch solche Granaten abfeuern kann. Da bekommt man markante Riffs, Keyboard-Einlagen, die einem zeigen, was man aus dem Tasteninstrument rausholen kann und darüber hinaus die Stimme von Michael Sadlers, die wirklich erhaben ist. Aber trotz der Gerissenheit die sich Saga über all die Jahre einverleibt haben, stellt „Sagacity“ auch ein Album dar, welches sich wieder an den alten Tagen orientiert. Man hat einen Bogen gespannt zu frühen Werken und spricht von einer Rückkehr.
Der ewige Frauenversteher, Lieblingsschwiegersohn und Rocker Bon Jovi bläst zum Angriff. Im Rahmen einer Neuauflage seiner bisherigen Werke, die im Rahmen des 30-jährigen Daseins kommen soll, erscheint nun das Werk „New Jersey“ in einer schicken Version. Zur CD, die komplett remastered wurde, tummeln sich auch noch weitere Leckereien. So habt ihr die Chance das Ding plus einer CD zu erwerben, aber auch mit einer DVD kann es hier bei uns geschossen werden. Die DVD fährt mit der Doku „Access All Areas: A Rock & Roll Odyssey“ auf und verschafft euch einen Einblick in das Leben der Band. Der Film war damals nur auf VHS zu erhalten. Nun hier und schick in digital. Die Bonus-CD hat 13 unveröffentlichte Demos und 3 Bonussongs. Was will man mehr? OK, die Dauerwelle von damals muss man sich wegdenken, aber diese Jugendsünde sei ihm verziehen. Bon Jovi zeigt mit „New Jersey“ seine Herkunft und ist meiner Meinung nach auch heute noch ein fettes Album.
Wenn wir schon bei den Bands sind, die schon länger auf der Bühne stehen, dann bleiben wir doch direkt hier. Madball hauen auch erneut einen Hardcore-Bolzen raus, der sich wie ein Geschoss ins Hirn rammt. Roger Miret in Höchstform und das im Jahre 2014. „Hardcore Lives“ ist der beste Beweis, dass NYHC auch heute noch funktioniert. Wer rastet der rostet, war wohl der Spruch, welcher Madball Angst gemacht hat. Also: Raus und ein neues Album machen. Am Sound und dem Aufbau der Songs hat sich nichts geändert. Da walzt ein 2-Minuten-Song Alles nieder und man stellt sich die Frage, wie die Herren das noch in diesem Alter so meisterlich schaffen. Unfassbar! Ein Album welches nach Moshpit und Windmühlen schreit. Der Ruf soll erhöht werden.
Nun, wie soll man die „schwulen Dänen“ von Illdisposed umschreiben? Eine der Bands, die wirklich perfekte Alben abliefert und doch nicht den Erfolg für sich verbuchen kann, wie er ihnen zustehen würde. So wird es hoffentlich bei „With The Lost Souls On Our Side“ nicht laufen. Das 13. (!!!) Album der Band feuert wieder aus allen Death Metal Löchern. Mit „Going Down“ startet die Fahrt durch so manche Tiefen und macht klar, dass Illdisposed nicht ohne Grund so lange schon dabei sind. Was raus muss, muss raus ist die Devise. Die 10 Songs – die Digipack Version hat 12 insgesamt – sind Balsam für die Ohren. Kompromisslos ist die Band schon ohnehin. Mit dem Sound von Tue Madsen, wird wirklich das Allerletzte rausgeholt. Absoluter Pflichtkauf!