Die EMP Plattenkiste soll auch nicht fehlen, wenn die halbe Belegschaft sich mit der ersten Grippewelle rumschlägt. Böse Zungen würden ja behaupten, dass man gerade hier Zeit hat, sich den Alben zu widmen und eventuell der Sache mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Stimmt nur bedingt, denn fiebrig sich den Alben der Woche zu widmen, macht so nur bedingt Spaß. Wir wollen aber nicht jammern, sondern die Highlights der Woche raushauen. Einige schicke Dinger haben sich wieder im Berg der Veröffentlichungen versteckt und das Wühlen hat sich erneut gelohnt. So starten wir die EMP Plattenkiste für den 22. November 2013 und werden machen uns nebenbei das Bier warm um der Grippe den Gar auszumachen.
Den Beginn machen dieses mal Eat The Gun. Die Band aus Münster hat sich zum neuen Album „Stripped To The Bone“ etwas verändert. Sowohl in personeller Hinsicht, als auch im Bezug auf die Musik. War man mit den bisherigen Alben noch sehr im Bereich Hardrock angesiedelt, so werfen Eat The Gun nun etwas mehr alternativen Rock in den Topf. Das tut der Sache aber keinen Abbruch, denn auch auf dem neuen Album verstehen die Herren es meisterlich, mit Groove zu überzeugen. Man verzichtet bei den 10 Songs auf jegliche pseudo-wichtigen Spielereien und ballert einfach dem Hörer die Hits um die Ohren. Auffallend ist, dass die Songs direkt ins Ohr gehen und sich dort festbeißen. Eat The Gun sprechen selbst von dem Album, welches die Band schon immer machen wollte. Wenn man sich das Resultat anhört, muss man sagen, dass man mit „Stripped To The Bone“ ein geiles Ziel hatte und nun erfolgreich umsetzen konnte.
Mit Betzefer kommen wir zu der Band aus Israel, die vielleicht viel zu lange als Underdogs zu bezeichnen war. Jeder kannte sie, jeder fand sie bei den Auftritten gut, wenn man aber nach einer Band aus Israel gefragt wurde, fielen einem Betzefer auf die Schnelle doch nicht ein. Das sollte sich nun mit „The Devil Went Down To The Holy Land“ nun aber ändern. „Wir haben zum ersten mal richtige Songs auf einem Album, die man auch spielen könnte, wenn nur eine Gitarre zur Verfügung steht“, so die Band selbst zum neuen Werk. Das dritte Werk ist aber immer noch weit von Singer/Songwriter-Platten entfernt und zelebriert auch noch Metal im klassischen Sinne. So haben sich Betzefer nicht lumpen lassen und schicken 14 Songs ins Rennen, die in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Tue Madsen eine runde Sache geworden sind. Der CD liegt als Bonus noch eine DVD bei, welche mit Livematerial auch noch die Qualitäten der Band auf der Bühne attestiert.
Zugegeben, man bewegt sich auf dünnem Eis, wenn man sich mit der Band Frei.Wild auseinander setzt. Es scheint, als ob keine Ruhe eintritt, wenn es um die Band aus Südtirol geht. Hater hier, Fans und Liebhaber da. Fakt ist aber auch, dass Frei.Wild ein großes Publikum ansprechen und dies geradezu immer größer wird, bei jeder Veröffentlichung. Mit „Still“ legt man nun das neunte Album vor und es hat sich etwas getan bei den Jungs. Als ob man ein Zeichen gegen all die Anfeindungen und Unruheherde der letzten Monate und Jahre setzen wollte, kommen auf „Still“ die ruhigeren Momente zum Tragen. Akustisch geht es zu und man fragt sich, ob dies funktionieren kann. Ja, kann es und ja, muss es sogar. Frei.Wild zeigen mit „Still“ eine andere Seite, die aber keineswegs schlechter sein muss.
Pro Pain are back! Die Grooveattacken gehen in die nächste Runde und mit „The Final Revolution“ auch noch in alter Manier. Man orientierte sich an alten Scheiben und so fällt das 14. Studioalbum der Band eher düster und dunkel aus. Spaßmusik haben Gary Meskil und seien Jungs ja noch nie gemacht und eher die schweren Arbeiterstiefel dem Fan geradezu in den Arsch getreten. Das Album stammt auch komplett aus der Feder von Meskil, der so ein persönliches Pro Pain Album vorlegt, welches bis dato noch nicht der Fall war. Seien es Songs wie „Deathwish“ oder „Southbound“ oder eben „Can’t Stop The Pain“, die zeigen, dass Pro Pain ihren Biss kein Stückchen eingebüßt haben. Kracher finden sich auf „The Final Revolution“ genug und die Harcore/Metal- Legende überzeugt ein weiteres Mal.
Die Toten Hosen haben mit „Der Krach der Republik“ ihre erfolgreichste Tour absolviert. Über eine Million Zuschauer konnte Campino ziehen und nun steht mit „Live: Der Krach der Republik“ der vertonte Beweis vor der Tür, dass es wirklich eine fette Tour war. 34 Songs wurden nun zusammen getragen für dieses Live-Album der besonderen Art. Klar spielt man die Songs des letzten Albums wie „Ballast der Republik“, vergisst aber auch nicht die alten Songs wie „Steh auf, wenn du am Boden bist“ oder „Sascha“. Auch „Pushed Again“ knallt amtlich und bei „Hier kommt Alex“ brechen wohl alle Dämme. Die Toten Hosen legen mit „Live: Der Krach der Republik“ ein Album vor, welches klar belegt, wieso diese Band zu den ganz großen Acts in Deutschland zählt.
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