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EMP Plattenkiste zum 13. September 2013

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EMP Plattenkiste

Die EMP Plattenkiste geht in die nächste Runde. Der September ist im vollen Gange und die Temperaturen purzeln merklich. Ach, waren das noch Zeiten, als man auf einem Festival in der Republik der Sonne, dem Bier und vor allem guter Musik sich hingeben konnte. Die Festivals sind vorbei, mit Sonne können wir leider auch nicht dienen und Bier, nun ja: Die EMP Plattenkiste hat eben kein Bier im Sortiment! Dafür sorgen wir auch diese Woche wieder und versorgen euch mit Alben, die diese Woche erscheinen und unser Herz gewonnen haben. Lange Rede, lange Liste: Die EMP Plattenkiste für den 13. September 2013.

 

Placebo-LoudLikeLove

Weniger depressiv, dafür aber energiegeladener.

Placebo haben lange auf sich warten lassen und dies, obwohl die Briten um Sänger Brian eine angesagte Band sind. In den letzten Jahren mauserte man sich zu einer der erfolgreichsten Bands im Sektor Indie. „Loud Like Love“ setzt hier ebenfalls an und frönt dem Indie in bester Manier. Aber, und dies ist direkt offensichtlich, schimmern die Lieder in einem hoffnungsvollen Licht. Nun wird man denken, dass durch weniger bedrückende und depressive Stimmung der Reiz verloren geht, aber Placebo fahren anders auf. „Loud Like Love“ zeigt sich energiegeladener und ruppiger als die teilweise doch dunklen Vorgängeralben. Als ob Placebo einen inneren Frieden gefunden hätten, der die Band nun in ein anderes Fahrwasser gebracht hätte. Placebo haben alles richtig gemacht und „Loud Like Love“ entwickelt sich zu einem wahren Meilenstein.

Carcass-SurgicalSteel

Das nette Spielzeug des Covers 1:1 musikalisch umgesetzt.

Freunde der gepflegten harten Musik sollten sich mit Carcass auf ein schickes Album freuen. Die Band aus Liverpool ist auch mit „Surgical Steel“ wieder im extremen Gefilde unterwegs. So muss es aber auch sein und man freute sich ja schon nach der Wiedervereinigung auf ein weiteres Album. 11 Songs, die gnadenloser nicht sein können. So knallt der Opener „1985“ einem wie ein Baseball-Schläger ins Gesicht und macht klar, was man an Carcass hat. Die Hommage an das Gründungsjahr der Band bringt es innerhalb von 1:15 Minuten auf den Punkt. Herrlich. Aber auch die anderen Granaten wie „Thrasher‘s Abattoir“ und „Cadaver Pouch Conveyor System“ machen da weiter und bieten keinen Raum für Erholung. Schlafen kann man schließlich wenn man tot ist!

65daysofstatic-WildLight

Selbst ohne Gesang eine famose Band.

Post-Rock und dann noch ohne Gesang, da schießt einem direkt die Band 65daysofstatic in den Sinn. Richtig gedacht und „Wild Lights“ ist das neue Album der Band aus Sheffield. Drei Jahre nach „We Were Exploding Anyway“ stellt man nun das sechste Album vor. Wie gewohnt, großes Tennis und sehr viel Emotionen. Das Famose an 65daysofstatic ist, dass diese Band keinesfalls Langeweile aufkommen lässt, ohne auf einen Sänger setzen zu müssen. Die 8 Songs bewegen sich zwischen 5 und rund 8 Minuten Spielzeit, die vollgepackt sind mit intensiver Musik. Von der Gitarre getrieben, schaffen es die 4 Herren mit progressiven und harten Klängen, einen Spannungsbogen aufzubauen, der es in sich hat.

Tyr-Valkyrja

Scheuen sich auch nicht vor Cover-Songs.

Tyr sind Exoten in jeglicher Hinsicht. Von den Färöer Inseln kommend, zelebrieren sie dem Folk Metal. „Valkyrja“, das siebte Album der Band, macht von dem selbst gesteckten Ziel auch keinen Halt. Die Brücken, die der Metal manchmal so hat, wollten Tyr schon immer wieder einreißen. Mit Mythologie gespickt, schaffen es Tyr locker! So startet mit „Blood Of Heroes“ und „Mare Of My Night“ die Reise auf die Inselgruppe, die mit insgesamt 13 Songs und einer Spielzeit von fast 60 Minuten ein tolles Ende nimmt. Das Iron Maiden Cover „Where Eagles Dare“ und der Pantera-Kracher „Cemetery Gates“ unterstreichen nochmals die Offenheit die Tyr in ihre Musik legen.

Katatonia-DethronedAndUncrowned

Alte Songs, neu aufgemacht! Es lohnt sich!

„Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“, lautet ein Sprichwort. So könnte es sich auch bei Katatonia halten, die mit „Dethroned And Uncrowned“ ein „neues“ Album rausbringen. Nun schaut man sich die Tracklist an und stellt fest, dass diese identisch zum letzten Album „Dead End Kings“ ist. Nicht erschrecken und auch nicht den Support behelligen. Das muss so sein. Der Sinn ist, dass nach der phänomenalen Annahme des letzten Album die Band sich erneut ins Studio begeben hat, um „Dead End Kings“ erneut aufzunehmen. Der progressive Sound, welcher der Band bescheinigt wurde, sollte aus den Songs heraus gekitzelt und in einem neuen Gewand dargeboten werden. Neue Elemente, andere Akzentsetzung und ein noch besserer Sound verschaffen „Dethroned And Uncrowned“ die absolute Daseinsberechtigung. Aber dies steht bei Katatonia eigentlich nie zur Diskussion.

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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