EMP Plattenkiste zum 12. Juni 2020. Ja, die Festivalsaison wäre nun gestartet und ja, wir hätten alle Spaß. Fällt dieses Jahr nun aus und der Spaß muss zu Hause gesucht werden. Was ist da denn besser als Platten? Eben, nichts! Deshalb jetzt für euch hier die EMP Plattenkiste zum Spaß haben!
The Sword – Conquest Of Kingdoms
The Sword melden sich zurück. Es waren zwei lange Jahre ohne ein Lebenszeichen. Die Band aus Austin/Texas hat sich Zeit gelassen und das letzte Album „Used Future“ ist nun bereits etwas in Vergessenheit geraten. Komisch, wenn man bedenkt, dass die Doom, Stoner, was auch immer Band einen Triumphzug hingelegt hat. Die Fanbase wurde größer, der Zuspruch. Doch jetzt gibt es Nachschlag in Form einer Compilation. „Conquest Of Kingdoms“ lautet der Name und der Fan bekommt einiges um die Ohren geknallt. Mit rund 30 Songs sollte der Hunger gestillt werden. Neben gnadenlos guten Liver-Versionen von „Freya“ und „Iron Swan“, besticht insbesondere „Fire Lances Of The Ancient Hyperzephyrians“ raus. „Immigrant Song“ als Led Zeppelin-Cover ist ebenso vertreten wie „She“ von Kiss. „Nasty Dogs And Funky Kings“ von ZZ Top und „Forever My Queen“ von Pentagram runden das Bild ab. Sollte man sich als Fan definitiv anschaffen!
Blue Öyster Cult – Curse Of The Hidden Mirror
Blue Öyster Cult veröffentlichten 2001 „Curse Of The Hidden Mirror“. Nun gibt es 19 Jahre später eine Neuauflage, da der letzte Tonträger aus dem Hause mittlerweile vergriffen ist. Doch wo fangen wir an? 1972 haute die US-Band ihr Debüt raus und konnte sich über die Jahre hinweg als psychedelische Hardrock-Formation etablieren. Bis in die 80er war man geradezu umtriebig und während 1994 der Grunge wütete, schoss man noch aus einem Album aus der Versenkung. „Curse Of The Hidden Mirror“ sollte aber dann kurz nach der Jahrtausendwende das letzte Album sein. Stilistisch weniger dunkel und düster ausgelegt als zu den Anfangstagen, sind Blue Öyster Cult erneut experimentierfreudig. Ma wagt sich über den Tellerrand hinaus zu schauen und schafft es Emotionen zu wecken. Stets catchy und mit einem herrlichen Groove ausgestattet, schaffen es die Songs des letzten Albums locker zum Kultstatus. Sollte man sich anschaffen, wenn man es nicht hat.
Tamas – Hysterie
„Kopf.Stein.Pflaster“ war eine mutige Kiste damals. Tamas ging einen Weg, der gewagt war, sich aber als der richtige rausstellte. Laut dem Künstler liegen Rap und Metal sehr nahe beieinander. Die Energie, welche beide Musikrichtungen ausmachen, sei identisch. Manch einer wird genau jetzt mit dem Lesen aufhören und dies als Blasphemie abtun. OK, bye. Andere werden aber weiterlesen und wissen wollen, was der Rapper nun aus dem Hut gezaubert hat. Das Intermezzo aus dem letzten Jahr ging etwas unter und „DCV ’N’ TAM“ hatte zu wenig Aufmerksamkeit. Nun also das zweite (reguläre) Album „Hysterie“, welches mit 13 Songs ums Eck kommt. Seine Abneigung gegenüber der Polizei ist nach wie vor spürbar und Songs wie „ACDC (All Cops Die Crying)“ sprechen eine klare Sprache. Aber auch gegenüber Nazis hat er einen Standpunkt, welcher in bester Rap-Manier bei „Nazitod“ zum Tragen kommt. Tamas ist sicher mehr als einen Hörgang wert.
Slipknot – Day Of The Gusano – Knotfest Live In Mexico
Per se sollte klar sein, was einen auf einer Slipknot-Show erwartet. So muss man wahrlich keine Glaskugel bedienen, wenn es um die „Day Of The Gusano – Knotfest Live In Mexico“-Platte geht, zumal die Sache schon veröffentlicht wurde. Nun gibt es aber eine Neuauflage für Vinyl-Freunde. Schickes Clear Vinyl, welches bekanntlich am Besten klingen soll. Die Setlist ein Who-Is-Who der Hits. Alles vorhanden, keiner fehlt und ja, man könnte sich noch mehr Tracks wünschen. Aber es passen eben nur eine gewisse Anzahl an Liedern auf 3 (!) LPs. Dafür wird der Fan aber belohnt und sollte sich darüber freuen, dass die DVD-Kiste nun endlich auf seinem Lieblingsmedium erhältlich ist. Die Band zeigt sich in einer beeindruckenden Spielfreude, zieht alle Register und man darf den Auftritt als legendär bezeichnen. Wer bis dato die Band noch nie live gesehen hat, wird spätestens nun darauf heiß sein.
House Of Lords – New World – New Eyes
Vor mehr als 30 Jahren gründete sich die Band House Of Lords. OK, damals noch unter einem anderen Namen und wenn man genau ist, muss man auch ein paar schöpferische Pause abziehen, die die Band einlegte. Dennoch entwickelte sich die Truppe zu einer Institution im Bereich Melodic Rock. Diese Karte zieht die Truppe auch mit ihrem 10. Album, welches nun das Licht der Welt erblickt. Erneut agieren House Of Lords qualitativ auf einem sehr hohen Niveau und fahren auf, was sie zu bieten haben. Sänger James Christian ist erneut in bester Verfassung und verleiht den 11. Songs mit seiner charismatischen Stimme einen fetten Drive. Mit Ohrwurm-Charakter sind Songs wie „Chemical Rush“ oder auch „The Chase“ ausgestattet. Vergleiche zu den vorherigen Alben wie „Precious Metal“ oder auch „Saint Of The Lost Souls“ kann man finden, was die Fans folglich in Sicherheit wiegen wird. Ein grundsolides Album, welches gehört werden muss.