Die EMP Plattenkiste zum 05.06.2020 wäre gepackt. Wieder gibt es schicke Platten und dies aus so ziemlich allen Bereichen der Musik. Vom Doom bis hin zum trvsten Metal, den man sich nur ansatzweise denken kann. Aber schaut es euch vielleicht selbst an. Lasst uns reinschauen und habt Spaß mit der EMP Plattenkiste.
Manowar – Kings Of Metal
Man kann sich so herrlich über Manowar das Maul zerreißen. Kaum eine andere Band zieht auch eine solche Grundsatzdiskussion mit sich, wie eben Joey DeMaio mit seinen Herren. Das gilt heute, war aber auch schon damals so. Ich erinnere mich noch zu gut an den Tag, als man mir „Kings Of Metal“ in die Hand drückte. Das Artwork derart kitschig, dass ich zwischen Lachen und Staunen schwankte. Die Musik? Nun, schräg und gleichzeitig faszinierend. Wie ein Autounfall, bei dem man unweigerlich doch hinschaut. Rückblickend hat sich meine Ansicht aber beruhigt und ich muss sagen, dass eben gerade dieses Album das beste von Manowar ist. Songs wie „The Crown And The Ring“ oder auch „Hail And Kill“ haben mittlerweile Kultstatus. „Heart Of Steel“ ebenfalls und rundum sind die 10 Songs großes Tennis. Nun gibt es das Album auf einer wunderschönen Vinyl-Variante. Sollte man haben und nein nicht nur zum Anschauen!
Fall Out Boy – Believers Never Die – The Greatest Hits
„Wieder so ein Best-Of-Album?“ höre ich sicher schon den ein oder anderen Leser stöhnen. Ja, wieder so ein Album, aber eines, welches wahrlich „value for money“ aufzeigt. 18 Songs gibt es, die allesamt die Diskografie herrlich abbilden. OK, die Diskografie bis zum Jahre 2009, denn in diesem Jahr erschien dieses Album ursprünglich. Nun gibt es eben eine Neuauflage von „Believers Never Die – The Greatest Hits“ und dies auch noch auf Vinyl. In chronologischer Reihenfolge arbeitet man sich durch die bis dahin veröffentlichten Alben. Sei es „Take This To Your Grave“ oder vom Überalbum „From Under The Cork Tree“. Insbesondere das letzt genannte Album sorgte für den Durchbruch der Truppe. Mit „Beat It“ und einer Zusammenarbeit mit John Mayer, wird einem aber auch der Michael Jackson-Hit neu interpretiert. Die B-Seiten sind es auch, die diesen Tonträger zu einem Must-Have machen. Sollte man haben.
Rose Tattoo – Outlaws
Mit der Liebe zu Rose Tattoo verhält es sich in etwa so wie mit der Abneigung gegenüber der Steuererklärung: Beides ist geradezu auf ewig miteinander verbunden und geht eine dauerhafte Beziehung ein. Nur wurde es um die Band Rose Tattoo in den letzten Jahren sehr ruhig, was man von der Steuererklärung nicht behaupten kann. „Blood Brothers“ erschien 2007 und geht altersbedingt quasi schon an den Krücken. Doch nun gibt es wieder Musik, wenn auch nicht unbedingt neue. Das Debüt der Band, welches „Rose Tattoo“ hieß, aber dann unter „Outlaws“ bekannt wurde, hat einen Neuanstrich bekommen. Passend zum 40. Geburtstag des Albums hat man in der derzeitigen Besetzung die Sache neu aufgenommen und mit drei Bonussongs verziert. Mit „Snow Queen“, „Rosetta“ und „Sweet Love Rock ’n’ Roll“ gibt es noch Musik on top. Super ist die Kiste umgesetzt und man darf bedenkenlos zugreifen. Machen Fans aber eh schon!
Mercyful Fate – Melissa
Über Mercyful Fate muss man nun wahrlich keine großen Worte mehr verlieren. Die Band ist Kult und die Neuauflage von „Melissa“ soll mit einer kleinen Anekdote untermalt werden. Nach der Debüt-EP erspielte sich die Truppe eine immense Fanbase. Die Fans waren süchtig nach den okkulten Dänen und das Magazin Aardschok richtete 1983 ein Festival in s’Hertogenbusch. King Diamond sollte den Abend beginnen, welcher einem Triumphzug gleichen sollte. Da tat es auch nicht weh, dass der Headliner Venon aufgrund von Problemen mit dem Zoll nicht auftreten konnte. Und genau an diesem Tage wurde im Backstage-Bereich noch ein Vertrag mit Roadrunner Records unterschrieben. Der Rest ist Geschichte, denn Mercyful Fate machten sich direkt nach der Unterschrift dran, „Melissa“ einzuspielen. Das Album ging durch die Decke, erreichte den heutigen Status über die Jahre und wir freuen uns, dass das Album nun eine Neuauflage bekommt. Ein unsterbliches Album, welches man braucht!
Sorcerer – Lamenting Of The Innocent
Bei Sorcerer geht es in die nächste Runde. Die dritte um genau zu sein. Schwedischer Doom, in Stockholm beheimatet und nun etwas personell umgestellt. „Lamenting Of The Innocent“ beschäftigt sich thematisch mit der Hexenverbrennung und Fun Fact ist, dass eben der Bandname Sorcerer übersetzt so viel wie „Hexenmeister“ bedeutet. Also sind die Herren durchaus in der Lage, sich diesem Thema zu widmen. Auch musikalisch? Auf jeden Fall, denn die Band kann nahtlos an die Vorgänger anknüpfen. Vielmehr noch: Man hat sogar balladeske Momente eingebaut, wie es beispielsweise beim Song „Where Spirits Die“ zum Tragen kommt. „Deliverance“ hat sich auch dem gemächlichen Tempo gewidmet, was die Sache aber interessant macht. „Lamenting Of The Innocent“ ist epischer Doom Metal, der durchaus mit Candlemass und der „Chapter VI“-Phase zu vergleichen ist. Auch die Tony Martin-Ära bei Black Sabbath kann einem in den Sinn kommen. Doch Sorcerer sind und bleiben Sorcerer!