Die EMP Plattenkiste zum Wacken Wochenende. Ja, wir sind auch vor Ort und werden den Acker umpflügen. Da wir nun schon seit Tagen in absoluter Vorfreude sind, haben wir uns fix hingesetzt und die wöchentliche EMP Plattenkiste für euch zusammen getragen. War dieses mal überraschend einfach, was wohl auch daran liegt, dass wir nicht unnötig die Zeit in die länge ziehen wollten. Kurzum: Die Highlights der Woche sind nicht weniger geil, vielmehr waren wir geiler als sonst. Arschgeil wäre es, wenn wir euch in unserer EMP Backstage Club Area auf dem Wacken treffen würden – ihr seid doch alle Backstage Club Mitglieder – und wir starten los zur EMP Plattenkiste zum 31. Juli 2015.
Teenage Time Killers stellen ihr Debüt mit dem Namen „Greatest Hits Vol. 1“ vor. Größenwahnsinnig? Richtig und das auch noch zurecht. Hinter diesem bis dato vielleicht unbekannten Namen steckt ein All-Star-Projekt der Sonderklasse. Neben Dave Grohl – wo macht der eigentlich nicht mit? – Randy Blythe von Lamb Of God oder auch Corey Taylor von Slipknot ist Reed Mullin, Neil Fallon, Tommy Victor aber auch Jello Biafra oder Matt Skiba mit am Start. Unter dem Strich: Musiker, die insgesamt mehr als 50 Millionen Alben verkauft haben. Nun treffen sich diese Typen und zelebrieren 20 Songs, die dreckigster Punk sind und man den Rotz geradezu auf den Boden platschen hört. Am Mikrofon ist ein Karussell-Fahrt, die Musiker im Hintergrund wechseln sich auch lustig ab, aber das Konzept, der Spirit und die Message ist klar: Scheiss auf Mainstream, scheiss auf Stadien, scheiss auf fette Plattenverkäufe. Teenage Time Killers wollen rocken und rotzen. Eine unfassbar geile Sache mit einem unfassbar geilen Album!
Das Wacken ist im vollen Gange und U.D.O. ist ebenfalls mit von der Partie, schickt euch aber noch einen kleinen Gruß. „Navy Metal Night“ ist ein Live-Album, welches sowohl Ton als auch Bild vereint. Das DVD/CD-Package bietet die volle Brettseite, was die Karriere von U.D.O. angeht. Die besten Songs wurden in Tuttlingen zusammen mit dem Marinemusikkorps Nordsee, sowie einem Chor aufgezeichnet. Aufwendig in Szene gesetzt und mit einer schier überwältigten Perfektion hat sich Udo Dirkschneider an diesem Abend selbst ein Denkmal gesetzt. Es war eine Herzensangelegenheit für ihn, das hat er zuvor schon beteuert, aber so einen Abend hat sich wohl kein Fan ausgemalt. Bombastisch und überwältigend. Die Wacken-Besucher haben dieses Jahr die Chance es vor Ort selbst anzuschauen. Macht das bitte auch!
25 Jahre haben Oomph! auf dem Buckel und dies will selbstverständlich auch gefeiert werden. Was ist die richtige Party? Klar, neues Album, welches auch auszugsweise auf dem Wacken vorgestellt wird. Doch zum Album mal: 14 Songs, die selbstverständlich nach Oomph! klingen, aber wieder eine neue Seite auffahren. Die Vorreiter in Sachen EBM, Gothic und Industrial sind wieder voller Poesie. Mit Texten, welche gesellschaftskritisch sind und auf Namen wie „Unter diesem Mond“, „Zielscheibe“ oder auch „Nicht von dieser Welt“ hören, spielen sich Oomph! erneut in die Charts zurück. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, welche ebenfalls ihr Fett wegbekommt beim neuen Werk. Wer Oomph! bisher schätzte, kann hier bedenkenlos zugreifen!
Ein Jahr jünger und demzufolge 24 Jahre im Geschäft sind Kataklysm. Die kanadischen Todes-Metaler hauen nun ihr 12. Album ins Rennen, was sicher nichts für feinfühlige Menschen sein dürfte. Ein wahres Todesschwadron hat man in den Händen, wenn man sich zum Kauf entscheidet, was wir natürlich sehr begrüßen. Der typische Hyperblast-Sound ist geblieben, wenn auch etwas dezenter unters Volk gestreut. Brutale Blast-Attacken, Mosh-Parts und Ausbrüche sind selbstverständlich auch wieder dabei, wenn man auch sagen muss, dass „Of Ghosts And Gods“ mehr Midtempo-Songs auffährt, als man unbedingt von Kataklysm gewohnt sein dürfte. Die 10 Songs wirken dennoch mehr als stimmig und aus einem Guss, lassen aber erahnen, dass die Band mehr als Hyperblast kann und letztendlich auch will. Fans der alten Tage werden sicher nicht enttäuscht sein, neue Fans wird man aber auch gewinnen können. Diesen war ja oft der Sound zu steril, was sich nun erledigt haben sollte. Ergo: Alle sind zufrieden und gehen ne Runde tanzen!