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Die EMP Plattenkiste zum 31. Januar 2013

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EMP Plattenkiste

Die EMP Plattenkiste für den letzten Tag im Monat Januar ist da. Herrlich, die Startschwierigkeiten sind überwunden und das Jahr zeigt sich so langsam von der schönen Seite. Die Festivals schmeißen nach und nach weitere Band auf das Lineup und man plant hier und da schon seinen spärlichen Urlaub, um das Maximale aus dem Sommer rauszuholen. Aber auch die Veröffentlichungen zeichnen sich ab, die dieses Jahr erscheinen sollen. Da ereilt einen die Meldung, dass At The Gates wieder ein neues Album abliefern wollen, während Entombed, die das neue Album schon fertig haben, sich nun Entombed A.D. nennen, um es – dem Rechtsstreit aus dem Wege gehend, auch noch dieses Jahr unters Volk bringen wollen. Aber nun gut. Schauen wir erst mal auf die Veröffentlichungen für den 31. Januar 2014 und öffnen die EMP Plattenkiste.

GaslightAnthem-BSides

Wer der Band nochmals gnaz nahe kommen will, ist hier richtig.

Den Anfang machen die Herren von The Gaslight Anthem. Nein, es handelt sich nicht um ein neues Album, sondern wie der Name schon erahnen lässt um eine Compilation. „The B-Sides“ ist das, was böse Zungen als „Reste verwerten“ bezeichnen würden, wir aber ganz hin und weg sind von der Sache. Da tummeln sich nun hier mal Songs aus den Jahren 2008 bis 2011, die alle durchweg The Gaslight Anthem sind. Neben akustischen Versionen von „Boxer“, „American Slang“ und „Great Expectations“, kommen aber auch ein paar Coverversionen zum Einsatz. Neben einer Liveversion von „State Of Love An Trust“ von Pearl Jam gibt es auch noch „Tumbling Dice“ von den Rolling Stones. Durch die authentischen Aufnahmen – hier wurde nix beschönigt – ist man mit „The B-Side“ Gaslight Anthem so nahe, wie man es wohl auf keinem Studioalbum mehr vorfindet.

ScottStapp-Proof OfLife

Scott Stapp liefert die vertonte Lebensbeichte ab.

Scott Stapp ist auf Solopfaden erneut unterwegs. Der Sänger der US-Rocker Creed liefert mit „Proof Of Life“ ein schonungslos ehrliches Album ab und dies in jeglicher Hinsicht. Zum einen verfolgt er auch weiterhin seinen Weg als Sänger, der ganze Stadien unterhalten kann, aber vielmehr noch, ist dieses Album eine Lebensbeichte des Mannes. Erfolgsverwöhnt von Creed, ist er nun geerdet und besinnt sich auf die Dinge, die ihn als Menschen und Musiker ausmachen. „Ich habe eine Menge Unsinn in meinem Leben verzapft, aber ich habe daraus gelernt. Dieses Album erzählt von meinen Kämpfen, meiner Reise zu mir selbst und es ist deshalb die ehrlichste Platte, die ich je geschrieben habe“, spricht er leicht reumütig. Wer Creed mag und mochte, ist hier bei Scott Stapp bestens aufgehoben.

Ektomorf-Retribution

Allen Anfeindungen zum Trotz machen Ektomorf ihr Ding.

Ektomorf melden sich ebenfalls wieder zurück. Mit „Retribution“ schafft es die Band erneut sich Gehör zu verschaffen. Nach „Black Flag“ geht die musikalische Reise aber eher zu den Wurzeln zurück. Treibende Grooves, peitschende Kraft hier und Intensität da, ballern einem mit den 14 Songs entgegen. Man muss nun sicherlich keine Angst haben, dass Ektomorf ihre aufgebauten Werte und charismatischen Züge über Bord geworfen haben, dennoch, so muss man ehrlicherweise sagen, haben sie es geschafft, mit „Retribution“ erneut den Hörer zu überraschen. Die Mischung macht es hier aus und so findet man neben all den brachialen Songs auch ruhige Momente auf dem Album. Mit dem Ill Nino-Sänger konnte man sogar prominenten Beistand gewinnen, der dem Album den allerletzten Schliff verpasst. Trott allen Anfeindungen und trotz aller Kritik, gehen Ektomorf unbeirrt ihren Weg weiter und zeigen dies auf dem neuen Album auch perfekt.

WithinTemptation-Hydra

Within Temptation tanzen musikalisch auf allen Hochzeiten.

Mit Within Temptation wechseln wir nun das Genre und finden uns wieder im Sektor „bombastischer Symphonic Metal/Rock“. Man kann es schwer in Worte fassen, was „Hydra“ letztendlich ist, denn abwechslungsreich ist hier noch untertrieben. So kommen natürlich typische Within Temptation Songs zum Tragen, aber durch eine Vielzahl an Gastauftritten, wird das Album ein Feuerwerk der Stile. Mit Tarja schafft man auf „Paradise“ das Unmögliche und vereint zwei so charismatische Stimmen zu einer. Dave Priner von Soul Asylum bekommt ebenfalls eine Plattform und mit Howard Jones (ehemals Killswitch Engage) reiht sich ein weiterer prominenter Sänger ein. Das wohl auffälligste Stück ist aber „And We Run“, welches in Zusammenarbeit mit dem US-Rapper Xzibit zustande kam. Hier wird das Wort „Crossover“ neu definiert und bekommt den Glanz der alten Tage zurück.

YouMeAtSix-CavalierYouth

You Me At Six haben ihre musikalische Mitte gefunden.

Bereits das vierte Album können nun You Me At Six vorweisen. Mit „Cavalier Youth“ melden sich die Briten zurück, die zuletzt im Vorprogramm von 30 Seconds To Mars zu sehen waren. Nun unterliegen ja viele Bands einer Weiterentwicklung die in die falsche Richtung geht, aber You Me At Six gehören sicher nicht dazu. Aus den etwas orientierungslosen Anfangstagen („machen wir nun Rock oder Pop oder doch etwas auf Krawall?“) wurden 12 feine Songs, die in den Bereich Pop-Rock passen. Vergleiche könnten in etwa Taking Back Sunday oder Fall Out Boy sein. Aber auch Paramore könnte man als kleine Stütze ansehen. Dennoch – und hierauf kommt es ja letztendlich an – schaffen You Me At Six Eigenständigkeit aufzubauen, die der Band ein Gesicht gibt. „Cavalier Youth“ ist der Beweis dafür und zeigt, dass die Band sich endlich gefunden hat.

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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