Die EMP Plattenkiste für den letzten Freitag im November. Ja, die Weihnachtsmärkte haben nun geöffnet und so langsam muss man sich auf das Fest der Liebe einstellen. Glühwein hier, Lebkuchen da. Für jeden ist was dabei. Auch von uns gibt es was und zwar die EMP Plattenkiste. Unsere Alben für den 29.11.2019!
Cattle Decapitation – Death Atlas
Lange musste man wahrlich nicht warten! Cattle Decapitation melden sich mit „Death Atlas“ bereits ein Jahr nach „Medium Rarities“ zurück. OK, der Vorgänger war nun kein vollwertiges Album, konnte aber dennoch auf ganzer Linie überzeugen. Nun also ein neues Werk, welches sehnlichst erwartet wurde. Feingeister sollten bereits beim Erblicken des Artworks Abstand von der Sache nehmen. Und ja, Cattle Decapitation feuern wieder aus allen Rohren. Die unfassbar begnadete Stimme eines Travis Ryan, der die komplette Bandbreite abdecken kann. Oder ist es die Instrumentalisierung, die herrlich direkt, hart aber eben auch dezent daher kommt. „Death Atlas“ als Vorab-Single hat es bereits gezeigt: Man kann Salven abfeuern, schafft aber auch geradezu bedächtige Momente zum Durchatmen. Das Album besticht insbesondere dadurch, dass alle bisherigen Pfade noch breiter begangen werden. Soli, Blasts, Riffs und noch viel mehr gibt es hier auf allerhöchstem Niveau. Für manchen sicher das Metal-Album des Jahres!
Sick Of It All – XXV Nonstop
Tue Madsen hat sein Antfarm Studio geöffnet. Initial im Jahre 2011, aber diese Version von „XXV Nonstop“ ist auch „nur“ die Neuauflage des 2011-Ergusses. Wieso nun nochmals? Nun, zum einen ist die damalige Vinyl-Version schwarz, zum anderen vergriffen. Der Nachschlag erfolgt jetzt mit einer roten Version dieses Meilensteins. Ws gibt es auf die Hören? Die Kurzfassung wäre „Old School NY-based Hardcore“. Aber so einfach machen es sich Sick Of It All nicht. Man prügelte 20 Klassiker neu ein. Sei es ein „Scratch The Surface“ oder ein „Just Look Around“. „Us Vs. Them“ darf ebenfalls nicht fehlen. „Busted“ wurde bedacht, genauso wie „Friends Like You“. Und wer beim Schlusssong „Built To Last“ immer noch nicht grinsend vor der Anlage sitzt, dem ist schlichtweg nicht zu helfen. Sick Of It All sind ein Pfeiler des Hardcore. Eine Band, die scheinbar nicht altert und immer wieder zu überzeugen weiß. Punkt!
Sentient Horror – Morbid Realms
Retro ist derzeit schick. Irgendwie sind so viele Dinge auf einmal als Retro-Ausgabe zu haben. Doch wenn es um Death Metal geht, ist Retro kein Buzzword, nein, das steht für Qualität. Retro-Detah Metal ist einfach das, was Kenner als trve bezeichnen würden. Ein Meilenstein in diesem Bereich ist das neue Album von Sentient Horror, welches auf „Morbid Realms“ hört. Neue Ideen wird man auf diesem Album nicht finden, aber die Band versteht es ausgezeichnet, alte und längst vergessene Wege zu bestreiten. Mit jeder Menge Leidenschaft werden hier alle Register gezogen, die die Death Metal Gründungsväter nicht besser vorgetragen haben. Schwedisch angehaucht, kommen hier alle Trademarks zum Vorschein, die so manchen Schädel spalten würden. Wer auf Entombed A.D., Grave oder Asphyx steht, der wird mit diesem Album direkt warm werden. 10 Songs, die bestechen und dabei zeigen, dass das junge Label Testimony Records den perfekten Riecher hat!
Eyehategod – Dopesick
1996 erschein ein Album, welches wegweisend sein sollte. Ob man damals auch schon von Sludge sprach, kann ich nicht mal mehr sagen. Eyehategod hauten „Dopesick“ raus, was wohl immer ein Meilenstein in der Bandgeschichte sein sollte. Das dritte Album ist ein schwerer Brocken, der sich dunkel und finster über dem Hörer ausbreitet. Bereits beim Opener „My Name Is God (I Hate You)“ wird klar, dass wir nicht von besinnlichen Abenden am Kamin sprechen, sondern eher den Soundtrack für eine Apokalypse auf die Lauscher bekommen. Zwischen rasenden Passagen und verlangsamten Passagen wechselnd, ist es insbesondere der Gesang, der einem den Lebenswillen aussaugen könnte. Man fühlt sich wie ein Junkie, der genau weiss, dass der Stoff notwendig ist, aber sicher nicht zur Gesundheit beiträgt. Ähnlich wird es jedem Hörer mit diesem Album ergehen. Und dennoch ein wichtiges Album für dieses Genre. Nun endlich eine Neuauflage. Kaufen, anhören, wir fragen nächste Woche ab!
Hawthorne Heights – Lost Frequencies
Zugegeben, die Band Hawthorne Heights hatte ich irgendwie nicht mehr auf dem Schirm. Anscheinend war es auch in den letzten Jahren zumindest in Europa still um die Band. Der Versuch ein Konzert in Düsseldorf zu absolvieren, wurden 2016 mit 15 zahlenden Gästen quittiert. Schade drum, denn die einstigen Emo-Rocker können ihr Handwerkszeug. Der neuste Beweis ist der Tonträger „Lost Frequencies“, welcher zwar nur B-Seiten und Raritäten beinhaltet, aber hier wahrlich nicht mit Hits geizt. Bereits „Hard To Breathe“ als Opener zeigt das Können der Truppe. „So Hopelessly“ geht ins Ohr, wie auch „When Darkness Comes To Light“. Mit 13 Songs ausgestattet zeigen die Jungs, dass sie auf Hits programmiert sind. Ausfälle gibt es hier keine, Ohrwürmer dafür am laufenden Band. Wer unbeschwerte, aber durchaus geil aufgemachten Alternative Rock mag, der sollte sich unbedingt dieses Album anschaffen! Lohnt sich von vorne bis Hinten!