Was für eine Woche für die EMP Plattenkiste. Mit Vinnie Pauls Tod ist nicht nur eine Musiklegende von uns gegangen, sondern auch ein Musiker, der heute noch eine enorme Rolle spielte. Mit Hellyeah war Vinnie noch zu Gange und es wird die Frage zu beantworten sein, ob die Band ohne den Mann weitermachen wird. Bitter und wir warten ab. Dennoch gibt es für euch diese Woche wieder die Neuheiten. Starten wir mit den Platten für den 29. Juni 2018.
AHAB – The Boats Of Glenn Carrig
Was feiere ich diese Band ab. AHAB haben 2006 ihr Debüt serviert und wurden immer mit Mastodon verglichen. Wieso? Nun, die Herren aus Süddeutschland haben sich der Nautik verschrieben und dies nahm man als Grund, den Brückenschlag zu „Leviathan“zu vollziehen. Kann man, muss man aber nicht! Ebenso hat man der Band attestiert, dass sie die nächsten 10 Jahre nicht überleben wird. Auch das haben sie überstanden und das 2015er Werk „The Boats Of Glenn Carrig“ hat vielmehr gezeigt, dass die Band fit, agil und insbesondere spielfreudig ist. Basierend auf dem Roman des Belgiers William Hope Hodgson, bewegen sich AHAB weg vom festgefahrenen Doom und öffnen sich auch dem Post-Rock, der zwischen harsch und eingängig alles zu bieten hat. Auch die Experimentierfreudigkeit lässt nicht zu wünschen übrig, was das Album zu einem Volltreffer macht. Nun gibt es das schicke Ding endlich auf Vinyl. Zum Glück!
Panic! At The Disco – Pray For The Wicked
Panic! At The Disco wollen es nun wissen. Das neue Album „Pray For The Wicked“ ist im Kasten und fährt die ganz großen Geschütze auf. Nein, kein Bollo-Kram und nein, auch keine Riff-Wände und Mörder-Drums. Glamour ist das Schlagwort. Hier flackert die Discokugel alleine aufgrund der Tatsache, dass Panic! At The Disco auf der Platte steht. „Pray For The Wicked“ bricht mit den alten Gepflogenheiten und lässt die Indie-Welt weitgehend hinter sich. Wir sprechen zwar noch von Rock, aber dieser ist so geschwängert von einem Vibe, dass es dem ein oder anderen schummrig werden kann. Letztendlich aber völlig egal, denn das Ergebnis zählt. Macht euch frei vom Schubladendenken und lasst es zu, dass die Hüfte kreist und das Bein wackelt. Wer sich als Spaßbremse bezeichnet, darf ruhig weitergehen. Wer Spaß haben will, wird hier voll auf seine Kosten kommen!
Marduk – Viktoria
Tut das Not? Muss man provozieren und den Krieg immer wieder thematisieren? Im Falle von Marduk ein klares „Ja“ zu den Fragen. Wieso? Nun, wenn wir ehrlich sind, warten wir doch genau auf dies bei den Herren. Statt Blümchen gibt es eben den zweiten Weltkrieg und ja, das Cover erinnert an einen Wehrmachtssoldaten. „June 44“ spricht Bände und das Gemetzel über 33 Minuten gleicht einem Blitzkrieg. „Tiger I“ rollt, „The Last Fallen“ wütet und verdammte Hacke, Parallelen zu „Panzer Division Marduk“ oder „Frontschwein“ sind einfach nicht von der Hand zu weisen. Der Sound ist minimalistisch und geradezu puristisch. Die Songs spielen mit dem Black Metal, aber letztendlich sind Marduk eben Marduk. Stehen auf weiter Flur alleine, haben keine Koalitionspartner und ziehen letztendlich alleine in die Schlacht. Was den wahrlich von dieser Band abhält, lässt andere kriegerisch in die Schlacht ziehen. Starkes Ding ist „Viktoria“ dennoch!
Pantera – Soulfly – Live At Dynamo Open Air 1998
Es war ein legendäre Festival. Dieses Dynamo, was viele junge Musikfreunde nur noch vom Hörensagen kennen. In den Niederlanden fand es statt und ja, was haben wir hier für fette Shows gesehen. Machine Head haben mich damals mit ihrem Debüt in der Mittagssonne – Witz, bis zu den Knie stand ich im Dreck – in den Boden gerammt. Vor 13 Jahren machte der Laden dicht und wenn man in die Spiellisten des Festivals schaut, dann ist es ein Who-Is-Who. Legendäre Auftritte mit und von großen Bands. Es war nur eine Frage der Zeit bis man weitere Auftritte neu auflegt. Bis man Shows aus dem Archiv holt und den Fans zugänglich macht. Nun gibt es diese Woche einen Doppelschlag, welchen wir auch in einer gemeinsamen Rezension besprechen wollen. Zum einen wird der Pantera Auftritt aus dem Jahre 1998 ausgepackt.
Dazu gesellt sich noch Soulfly aus dem selben Jahr. Beides unter dem Titel „Live At Dynamo Open Air 1998“ und mit den Hits.
Pantera hatten ihre größten Hits schon geschrieben, wie man an „Walk“, „Fucking Hostile“ oder auch „Cowboys From Hell“ erkennen kann. Bei Soulfly reduziert sich die Setlist natürlich auf die damaligen Alben, welches damals mehr oder weniger das gleichnamige Debüt war. Aber viele Fans finde das erste Werk auch nach wie vor das beste. Streiten könnt ihr gerne wo anders. Wir sagen euch, dass ihr hier zwei derbe gute Alben bekommt, die wahrlich den Dynamo Spirit nochmals aufleben lassen!