Die EMP Plattenkiste in schlechten Tagen für die Musikwelt. Prince ist von uns gegangen und das mit gerade mal 57 Jahren. Man kann nun musikalisch ausgerichtet sein wie man will: Dieser Mann hat Grenzen aufgebrochen und ist immer gegen den Strom geschwommen. Klar, „Purple Rain“ kennt jeder und ja, es ist eine geile Nummer. Aber davon hatte der Mann sehr viele. Als ob nun sein Tod nicht schon genug wäre, so ist auch der ehemalige Tote Hosen Drummer Wolfgang „Wölli“ Rohde jüngst verstorben. Nach einer langen und schweren Krankheit verstarb der Musiker im alter von 66 Jahren. Legendäre Hits wie „Hier kommt Alex“ hat er mitgespielt und sich damit in die Herzen aller Jugendlicher gezockt. Danke euch beiden! Es war uns eine Ehre. Wir starten sehr betrübt in die EMP Plattenkiste zum 29. April und hoffen, dass sich die kommende Woche von einer besseren Seite zeigt!
Rob Zombie hat es wieder getan. Ein neues Album ist fertig und der Musiker und Filmemacher Rob Zombie dreht mal wieder völlig frei. Alleine der Titel „The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Celebration Dispenser“ ist ja schon ein Hingucker vor dem Herrn. Musikalisch gibt es wieder amtlich auf die Mütze und Rob Zombie zeigt sich so abwechslungsreich wie selten. Zombie agiert wieder mit Klängen, die wahrlich einem Horror-Film gleichkommen. Mit Keyboard, stampfenden Beats und der düsteren Stimme des Mannes, hat er per-se schon das Handwerkszeug am Start. Jedoch agiert er hier noch spannender und schafft es, ein Album zu schreiben, an welchem er sich zukünftig messen lassen werden muss. Für mich – und ich verfolge sein Schaffen schon viele Jahre – wohl das beste Album seiner Karriere.
Bassist Nikki Sixx von Mötley Crüe haut schon kurz nach dem Ende der legendären Band ein Solo-Album raus. Sicherlich ein Trost für den ein oder anderen Fan und manche Träne wird trockenen. Aber dennoch sprechen wir nicht von der Glam-Rock-Band, welche so viele Jahre umtriebig war. Nein, wir sprechen von SIXX A.M. und dem Album „Prayer For The Damned Vol.1“, welches das vierte Werk abseits seiner einstigen Hauptband zeigt. Der Sängerposten wurde nun von James Michael fest übernommen und der ehemalige Guns N’ Roses Gitarrist DJ Ashba hat die Klampfe fest umgeschnallt. Das Resultat sind 11 Songs, welche komplett überzeugen. Vielmehr noch, denn ein Hit folgt dem nächsten. Sei es der Opener „Rise“ oder der Übersong „You Have Come To The Right Place“, welcher groovig und gleichzeitig melancholisch daher kommt. Nikki Sixx versteht sein Handwerk, was eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird. Wer nun einen Abklatsch seiner alten Baustelle befürchtet, kann beruhigt werden, denn SIXX A.M. haben mittlerweile ihren eigenständigen Sound gefunden, welcher hoffentlich bald einen Nachfolger abliefern wird. Zumindest deutet das „Vol. 1“ im Titel der Platte darauf hin.
Abnormality sind eine der Bands, bei denen man sicher sein kann, dass das Gemetzel direkt beim ersten Song startet. „Mechanisms Of Omniscience“ macht hier sicherlich keine Ausnahme und die Schlachtplatte mit 10 Songs ist angerichtet. Statt Fleisch und Meet gibt es feinsten Brutal Death Metal, gespickt mit technischen Parts, dass einem das Hören und Sehen vergeht. Das zweite Album zeigt die US-ler in bester Form, was im Vorfeld wohl den Deal mit dem renommierten Label Metal Blade dingfest gemacht hat. Frontgrowlerin Mallika Sundaramurthy macht sich meisterlich und stellt so manchen männlichen Brüller in den Schatten. Aggressiv und unbarmherzig geht man ans Werk und ein Paradesong ist einfach nicht zu nennen. Denn, und das ist die große Kunst, die Band tritt durchweg aufs Gaspedal. Wer auf Todesäxte wie Suffocation oder Cryptosy steht, sollte hier definitiv reinhören, denn „Mechanisms Of Omniscience“ ist in sich schlüssig, brachial und für eine relativ junge Band definitiv ein Meilenstein.
Beatdown ist derzeitig ja angesagt und zeigt sich in einigen Ausprägungen. Word Of Pain gehören definitiv auch dazu und die Band aus San Diego kommt mit ihrem zweiten Album „End Game“ daher. Wo Megadeth sich damals den Soli verschrieben haben, stimmen die Herren ihre Gitarren erst mal tief. Dann knallt man dem Hörer Endzeit-Songs um die Ohren, dass dieser Angst hat, die 25 Minuten Spielzeit des Rillenträgers überhaupt zu überleben. Nun, die 12 Songs offenbaren sich eben als fette Klopfer, welche auch mit Gastsängern wie Lifeless und All Out War nicht an Drive verlieren. Zurecht hat das erste Album der Herren hohe Wellen geschlagen, dieses Ding hier, wird sich aber zu einem Tsumani in der Szene entwickeln. Immer wieder schön, wenn junge Bands zeigen, dass ein Genre noch genügen Spielraum für kreative Ergüsse hat. Danke nach San Diego und hoffentlich bald hier in schwitzigen Clubs!
Hardcore Punk ist schon ne alte Kiste. Das zeigen einem auch Discharge, welche es nun fast 40 (!!!) Jahre gibt. Die Briten um das Brüder-Gespann Roberts sind aber noch lange nicht müde und zelebriert dies mit „End Of Days“. Die Mischung der 15 Songs ist eine herrliche Mischung aus Metal, Hardcore und Punk. Ihr größtes Album erschien im Jahre 1982 und hörte auf den glorreichen Namen „Hear Nothing See Nothing Say Nothing“. Man hat die Band und ihre nachfolgenden Alben immer an diesem Klassiker gemessen und „End Of Days“ ist nun der ebenbürtige Nachfolger, den die Fans sich schon so lange ersehnt haben. Lange Songs gibt es hier nicht und die 3-Minuten-Marke wird nur einmal geknackt. Aber sind wir doch mal ehrlich: Anarcho-Messages brauchen keine großen Worte. Da reicht es, wenn 15 Songs die Botschaft unterstreichen. Egal wie lange der einzelne Track ist! Großartiges Werk und ja, ich bin froh, dass man zu der alten Stärke zurück gefunden hat.