Die EMP Plattenkiste zum 28.09.2018

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Die EMP Plattenkiste zum 28.09.2018

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Zack, die letzte EMP Plattenkiste im Monat September. Das Jahr zieht weiter und der Herbst kommt. Selbst Lebkuchen sind Hier und Da schon gesichtet worden. Mit großen Schritten gehen wir auf das Jahresende zu, aber die guten Veröffentlichungen gibt es nach wie vor. Zeigt unsere EMP Plattenkiste für den 28. September 2018 wieder. 

Terror – Total Retaliation

Terror - Cover

Terror zerlegen in 30 Minuten mal kurzerhand Alles. So muss Hardcore sein.

Mit „The 25th Hour“ gelang Terror 2015 eine echte Granate. Aber wenn wir ehrlich sind, dann haben die USler jemals kein schlechtes Album abgeliefert. Wenn es um neueren Hardcore geht, dann sind Terror eine verlässliche Nummer! Demzufolge kann man mit großen Erwartungen und wenig Angst zum neuen Album „Total Retaliation“ greifen. Eine Platte, die alle Trademarks hervorhebt und selten die 3-Minuten-Grenze überschreitet. Angepisste Shouts von Sänger Vogel, dickste Riffs und ein herrlich Oldschool-lastiges Drumming machen die Platte zu einem Hardcore-Pflichtkauf. Kompakt und auf den Punkt gebracht, erweist sich die neue Granate von Terror als Juwel, der ähnlich funktioniert, wie das 15 Jahre alte Werk „Lowest Of The Low“. „Mental Demolition“, „Total Retaliation“ oder auch „get Off My Back“ sollen nur 3 der 13 Volltreffer sein. Wer die Band mag, wird hier aufblühen. Straight auf die Fresse und das 30 Minuten über.

Wolfheart – Constellation Of The Black Light

Wolfheart - Cover

Wolfheart haben ein ganz starkes Album abgeliefert. Finnischer Death Metal, der sich melodisch zeigt.

Manchmal sollten Dinge nicht zu lange auf sich warten lassen. Wolfheart haben rund 18 Monate nach „Tyhjyys“ bereits einen Nachfolger im Kasten. Mit „Constellation Of The Black Light“ fackelt die Truppe um Frontmann Tuomas nicht lange. Mit dem Vorgänger formte an den Sound stark, ließ Symphonic-Elemente einfließen und zeigte sich hinsichtlich der Geschwindigkeit noch angriffslustiger. Jetzt wurde etwas die Handbremse gezogen, was aber nicht bedeuten soll, dass die Freude auf der Strecke bleibt. Mit „Everlasting Fall“ hat man sich ein wahres Meisterstück als Opener ausgesucht, welches alle Facetten der Band herrlich abdeckt. So wird man in Klangwelten entführt, die sowohl anmutende, wie auch kalte und dunkle Seiten aufzeigt. Finnischer Melodic Death Metal, wie er nicht besser sein könnte – inklusive aggressiveren Tönen, die sich in der zweiten Hälfte des Songs einstellen. Mit 7 Songs bestückt, zeigen Wolfheart hier, dass sich von mal zu mal besser werden. Ein fesselndes Album.

Brainstorm – Midnight Ghost

Brainstorm - Cover

Da hauen die Schwaben ein Album raus, welches insbesondere die alten Fans wieder erfreuen wird.

An Brainstorm und dem 2003er-Album „Soul Temptation“ scheiden sich die Geister. Während die einen die Schwaben auf dem Album super fanden, war selbiges für manchen Fan der Einstieg in die Welt des Power Metal, wie sie eben von Brainstorm gesehen wird. „Midnight Ghost“ wird eher die alten Fans wieder milde stimmen. Frisch wirkt die Band, ungezwungen dazu und eingängig erst. Holla die Waldfee! „When Pain Becomes Real“ oder auch „Revealing The Darkness“ sind wahre Meisterstücke. Aber auch der Opener „Devil’s Eye“ ist eine schwungvolle Nummer, die sich sehen lassen kann. Speed-lastiger wird es mit „The Pyre“, geballte Fäuste in der Luft wird man bei „Four Blessings“ erleben. Und zum Schluß noch eine Hymne mit „The Path“. Herrschaftszeiten, Brainstorm haben sich wieder gefunden und dies in bestechender Art und Weise. Durchweg ein hohes Niveau, Melodien, die nicht von dieser Welt sind und eine runde Sache. Geil! Macht Laune!

Dave Grohl – Play

Dave Grohl - Cover

Kein Album, sondern vielmehr eine EP, die mit einem Song auffährt. Der geht aber 23 Minuten!

Eine Rezension zu einem Album, welches genau genommen keines ist? Wahrlich einen Text zu einer „EP“, die mit einem Song auskommen muss? Ja, auch das machen wird! Und nein, nicht, weil es sich um Dave Grohl handelt und er einen Promi-Bonus hat. Vielmehr, weil „Play“ das ist, was man die ganz große Liebe zur Musik nennt. Da spielt der Typ doch glatt alle Tonspuren selbst ein und dies auch noch derbe tight. So schafft es der Mann, einen (!) Song einzuspielen, welcher aber mit seinen 23 Minuten Laufzeit wahrlich alle Facetten abbildet, die Grohl in seinem Musikerdasein vereint. Es geht um das große Ganze, um das, was Musik einem Menschen gibt und welchen Stellenwert Musik haben kann. Es geht aber auch darum, dass es Hingabe erfordert und selbst einen gestandenen Musiker an seine Grenzen bringen kann. Nun gibt es „Play“ auf Vinyl und die Homepage dazu solltet ihr euch anschauen!

Riverside – Wasteland

Riverside - Cover

Reduziertes Keyboard, aber dafür mit ganz vielen dunklen Momenten. Riverside mit „Wasteland“.

Riverside machen auch seit geraumer Zeit ihr Ding und bewegen sich hier immer recht sicher auf dem Parkett des Prog-Rocks. Nun haben die Polen bereits ein Jahr nach dem letzten Album ein neues Werk fertigstellen können. Man spricht sogar von einem neuen Kapitel in der Bandgeschichte. In der Tat ist „Wasteland“ ein Album mit neuer Marschrichtung. Im Gegensatz zu „Love, Fear And The Time Machine“ reduzierte man den Einsatz von Keyboard-Klängen. Auch erkennt man eine dunklere Seite in den Songs, die überwiegend bedächtig und anmutend vorgetragen werden. Monotonie kommt trotz einer behutsamen Instrumentalisierung nie auf, was kurzerhand für das Songwriting-Talent und den Mastermind Mariusz Duda spricht. Der Hörer bekommt 9 Songs serviert, die dicht und vollgepackt sind. Dennoch, und dies ist das Wunderbare an der Scheibe, Licht durchlassen und selbst filigranste Momente zulassen. Für audiophile Freunde ein wahrer Hochgenuss!

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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