Erfahre alles rund um deine Lieblingsthemen ✅ Bei uns im EMP Blog blicken wir hinter die Kulissen von Bands, Filmen, Serien, Gaming uvm ► Jetzt dabei sein
Die EMP Plattenkiste für den 28. Januar wäre auch im Sack. Der letzte Freitag des ersten Monats. Wie die Zeit doch wieder vergeht. Schlimm! Auf der anderen Seite: Die geile Jahreszeit mit vielen geilen Platten kommt näher. Aber erst mal die Highlights für diese Woche. Habt Spaß!
Crystal Ball – Crysteria
Die Schweiz hat ein paar starke Bands vorzuweisen. Nichts mit „nur Banken, Schokolade und Uhren“. Eine dieser Bands ist definitiv Crystal Ball, welche nun mit „Crysteria“ ihr 11. Album veröffentlichen. Mit einer Spielzeit von mehr als 54 Minuten verteilt auf 11 Tracks, darf sich der geneigte Fan zumindest nicht beschweren können. Mit einem neuen zweiten Gitarristen ausgestattet, geht die Reise so stark weiter, wie sie bisher war. Man avancierte zu einem Eckpfeiler, wenn es um wuchtigen und melodiösen Hard Rock geht, was sich hier konsequent fortsetzt. Wo andere Bands sich immer und immer wieder selbst kopieren, schaffen Crystal Ball das Phänomen und setzen Akzente. So auch hier, was bei allen Tracks der Fall ist. Die Songs sind durchdacht, zünden bereits bei ersten Durchgang und faszinieren. „Make My Day“ oder auch „Call Of The Wild“ sind zweifelsohne Anspielttipps, aber auch der Rest muss gehört werden. Bockstarke Leistung!
Hallows Eve – Monument
Ein Revival erlebt nun Hallows Eve und ihr Album „Monument“. Das dritte Album der Band aus Atlanta erschien bereits im Jahre 1988. Mit „Tales Of Terror“ und „Death & Insanity“ legte man amtlich vor und konnte das renommierte Label Metal Blade damals von sich überzeugen. „Monument“ stand quasi unter besonderer Beobachtung. Kritiker fanden damals leider wenig positive Worte für das Werk, da das Debüt zu stark, legendär und bereits ein Klassiker war. Doch verglichen mit so manchem Unfug, der die Jahre über aus dem Bereich Thrash kam, muss man sagen, dass „Monument“ ein bockstarkes Album war. Ja, damals, als der Thrash wütete und man sich von einem fetten Album zum nächsten durcharbeiten konnte, mag dieses Werk etwas unter den Tisch gefallen sein. Aber keinesfalls mies, schlecht oder sonstiges. Nun sind einige Sommer ins Land gezogen und diese Neuauflage zeigt klar, dass Hallows Eve ganze Arbeit geleistet haben.
Vildhjarta – Måsstaden (Forte)
Um Vildhjarta war es lange still. Mehr als 10 Jahre sind ins Land gezogen, bevor sich die Schweden zu einem neuen vollwertigen Studioalbum durchringen konnten. „Måsstaden“ war ein Meilenstein und ja, man zählte Vildhjarta zweifelsohne zu den Pionieren des Djent. Juckte die Band anscheinend nicht, aber nun gibt es ja mit „Måsstaden (Forte)“ endlich Nachschlag. Und welch einen. Das Albu erstreckt sich über 80 Minuten und fährt alle Facetten auf, die eine Band haben kann. Atmosphäre hier, Melodie da, Riffs, elektronische Elemente und ein Spiel mit Takten, Stimmungen und erzeugten Bildern. Die Band hat ihr Album in zwei Teile aufgeteilt und spielt sogar mit Clean-Gesang. Darüber hinaus muss man schlicht und ergreifend sagen, dass dieses Album ein Mammutwerk ist. Der Hörspaß ist enorm, die Faszination wird sich breit machen. Wer auf Periphery, Tesseract und Co steht, wird sich hier absolut heimisch finden. Absolutes Brett von Album!
Don Broco – Amazing Things
Don Bronco haben schon immer gemacht, was sie wollten. Harte Musik? Kein Ding bei der Band! Luftig und doch irgendwie Pop? Auch diese Seite gibt es bei Don Bronco. So auch jetzt wieder, wenn man sich das Album „Amazing Things“ anhört. Hier bleibt wahrlich keine Sparte und kein Genre aus. So zimmert man mit dem vierten Album erneut Alles zusammen, was irgendwie nicht zusammenpassen will. Von den Beastie Boys, über Limp Bizkit bis hin zu Screamo, Metal und dann doch wieder astreiner Pop. Herrlich, wenn man tun und lassen kann was man will und dennoch ein bockstarkes Album zustande bekommt. Der wilde Mix aus Elementen geht zu jedem Zeitpunkt auf, auch wenn nicht jeder Song mit einem unfassbar tieferen Sinn versehen wurde. Aber Musik soll primär unterhalten und das wird man hier zweifelsohne. „Amazing Things“ ist wirklich amazing und dies über die ganze Spielzeit hinweg. Krass starkes Album.
Toxpack – Zwanzig.Tausend Volt
Deutschrock ist oft so eine Sache. Den einen schmeckt die Musikrichtung wunderbar, andere distanzieren sich ganz klar davon. Und dann keimen immer wieder unsinnige Diskussionen auf, ob Deutschrock nicht zu Deutsch ist. Darf man Deutsch singen? Ganz offensiv Dinge kritisieren? Oder geht dies schon in eine Richtung, die man vielleicht nicht möchte? Alles totaler Quatsch! Wieso sollte man nicht Rock mit deutschen Texten versehen dürfen? So sehen es auch Toxpack, die nun 20 Jahre auf dem Buckel haben. Leichtfüßig sind sie, wenn es um die Texte geht, härter und zielgerichtet, wenn es um die Musik geht. So sind Songs wie „Wecke den Kampfgeist“ oder auch „Bastarde für alle Zeit“ zweifelsohne starke Songs. „Himmelwärts“ kratzt an einer Ballade, verwehrt sich aber dem Kitsch und ist nur eine ruhigere letzte Nummer. Letztendlich macht die Band Alles richtig und liefert ein tolles Album ab. Trotz oder gerade wegen der deutschen Texte.
Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!