Die EMP Plattenkiste für den 26. Mai ist geschnürt. Mit dem letzten Freitag im Mai zeigt sich nicht nur das Wetter von der besten Seite. Auch die Bands meinen es wieder gut mit uns und hauen Alben raus, die man sich definitiv reinziehen sollte. So fiel es uns diese Woche wieder schwer, die Highlights rauszusuchen, ohne dass es Mord und Totschlag gab. Daher präsentieren wir voller Stolz die EMP Plattenkiste für diesen Freitag!
Sum 41 – 13 Voices
Bei Sum 41 habt ihr nun echt die Qual der Wahl. Das Album „13 Voices“ war ein starkes Comeback nach den privaten Problemen des Sängers Deryck Whibley. Man hatte die Band ja schon irgendwie abgeschrieben und dann das. Schmissige Nummern, saustarke Hooks und ein Album, welches durch und durch zu überzeugen wusste. „No fillers, just killers“ war die Devise und ich feire das Ding heute noch ab. Nun kommt mein Blut erneut in Wallung, denn dieses Brett wird endlich auf Vinyl aufgelegt. Aber hey, einfach kann jeder. Sum 41 bringen die Sache in 7 verschiedenen Versionen raus. Als Picture-Vinyl ausgelegt, gibt es das Ding in verschiedenen Landesfarben. Sei es die Schweiz oder Italien, Russland oder Portugal. Hier werden Freunde der Sammelwut amtlich auf ihre Kosten kommen. Mit einem Preis unter 20 Euro pro Stück, kann man hier aber beherzt zugreifen. Ich habe mir den Einkaufskorb amtlich voll gemacht!
Nitrogods – Roadkill BBQ
Nitrogods mussten sich bei den ersten beiden Alben öfters anhören, dass sie wie Motörhead klingen. Das kann man als Qualitätssiegel auffassen, andere würden aber sagen, dass es eben nicht für eigene Musik reicht. Man hat der Band damit aber unrecht getan, was sie nun mit „Roadkill BBQ“ aufzeigen. Das dritte Album ist eine schicke Ansammlung von Nummern, die so derbe Arschtreten, dass einem der Hintern auch Tage später noch schmerzen wird. Man hat sich hingesetzt, jede Menge fette Riffs gesammelt und diese mit enorm viel Breaks zu einem rundum starken Album zusammen gepackt. Da gibt es Nummern wie „The Price Of Liberty“ oder „My Love’s A Wirebrush“. Ersteres ist eine schicke psychedelische Blues-Nummer, Nummer zwei hätten Rose Tattoo nicht besser schreiben können. Unter dem Strich gibt es aber 12 Songs, die mehr als hörenswert sind. Ein fettes Brett, was definitiv Bock auf Album Nummer 4 macht!
Danzig – Black Laden Crown
Über Glenn Danzig kann man sich streiten. Aber eines muss man diesem Mann lassen, er hat musikalische Meilensteine geschaffen. Sei es mit den Misfits oder eben auch als Solokünstler. Geschlagene 7 Jahre musste man nun warten, aber der Herr hatte zu tun. Comic-Projekt hier, Cover-Album da und ja, auch einen Rechtsstreit hat der Mann hinter sich. „Black Laden Crown“ ist das neue Lebenszeichen, welches schon beim ersten Durchlauf klar macht, dass es sich um ein astreines Album von Danzig handelt. Hier spürt man den Sound der Neunziger und dies in einer Art und Weise, dass man sich die Frage stellen muss, wieso es seit so langer Zeit nicht umgesetzt wurde. Mit amtlich vielen Soli aufgestockt, macht das Ding richtig Spaß und gute Laune. Wenn der Herr nun noch eine Tour hinterher schiebt, dann sind hoffentlich alle Fans wunschlos glücklich. Hoffen wir mal, dass es nicht wieder 7 Jahre dauert.
Alestorm – No Grave But The Sea
„No Grave But The Sea“ markiert das fünfte Album in der Diskografie von Alestorm. Was sicher ist, ist die Tatsache, dass die Herren wieder Folk-Metal abliefern werden. Und da kennen Alestorm bekanntlich keine Kompromisse. Hier vereinen sich Heavyness (was für ein komisches Wort) und catchige Melodien in insgesamt 10 Songs. Bereits der Titelsong macht klar, um was es sich dreht und welches Können man in die Waagschale wirft. „Mexico“ soll auch bereits den ersten großen Hit ausmachen, der auf jedem Konzert zum Hit werden wird. Mit „Sunset On The Golden Age“ zeigen sich die Schotten auch als gewitzte Songwriter und zeigen auf, dass es sehr wohl eine Entwicklung bei der Band gibt. Mit fetten Arrangements und noch mehr Mut, stechen die Piraten erneut in die See. Kein Wellengang wird ihnen zu heftig sein und kommende Shows werden mit so vielen geilen Nummern zu einem Kinderspiel.
8Kids – Denen Die Wir Waren
Zugegeben, die EP „Damönen“ hat mich umgehauen. So komplett. 8Kids haben hier komplette Arbeit abgeliefert und mir mit wenigen Songs aufgezeigt, dass es die Post-Hardcore-Szene in Deutschland noch gibt. Der erste Longplayer war auf meiner Must-Have-Liste und mit „Denen die wir waren“ ist er nun am Start. Musikalisch gibt es die komplette Bandbreite von Aggressivität, Verzweiflung, aber eben auch Pop-lastigen Momenten, die wie eine Kur wirken. Emotional stets kurz vor dem Siedepunkt, agiert das Trio mit einer erschreckenden Perfektion und haut einem lyrisch gesehen auch dicke Brocken vor die Füße. Mit „Zeit hält dich nicht fern“ schaffen 8Kids auch eine authentische Ballade, die aufzeigt, wie viele Facetten eine Band doch haben kann. Für mich ein derbe amtlich starkes Album. Ein Album, welches aufzeigt, dass es in Deutschland sehr wohl noch Bands gibt, die Bock haben und auf die man Bock hat.