Die letzte EMP Plattenkiste für den Monat Oktober. Die Weihnachtsmärkte werden so langsam aufgebaut, das Wetter wird schlechter und dies bedeutet im Umkehrschluss, dass man mehr Zeit für Musik hat. Wir versorgen euch natürlich auch an diesem Freitag wieder mit den Highlights. Die EMP Plattenkiste für den 25. Oktober 2019.
Airbourne – Boneshaker
Das fünfte Album der Bierdose-Freunde von Airbourne wäre im Kasten. „Boneshaker“ der Titel und ja, eure Knochen werden geschüttelt In der Kürze liegt die Würze, so zumindest der Volksmund. Und ja, auch Airbourne haben sich dies anscheinend zu Herzen genommen. Alle Songs, mit Ausnahme des Krachers „Weapon Of War“ sind knapp 3 Minuten lang. Man ballert los, schiesst ein Riff nach dem nächsten ab und zeigt, dass die perfekte Bühnenshow auch auf einen Tonträger gebannt werden kann. Stampfende Rhythmen treffen auf puren Rock ‚n‘ Roll der ohne viel Schnörkel serviert wird. Dabei hat man aber stets eine Eingängigkeit am Start, was das Album wirklich zu seiner sehr kurzweiligen Nummer macht. „Burn The Nitro“, „Sex To Go“ oder „This Is Your City“ sind nur drei aus ingesamt 10 Songs, welche man als Beispiel heranziehen kann. Definitiv ein Pflichtkauf für alle, die mit AC/DC was anfangen können.
Jinjer – Macro
Jinjer are back! Kaum eine Band hat in den letzten Jahren für derart viel Aufsehen gesorgt wie diese Truppe. Ja, mit einer dekorativen Frontfrau eine Leichtigkeit, werden viele sagen. Auch immer wieder gerne als Grund verwendet ist die Tatsache, dass die Band aus der Ukraine kommt. Und wie viele Bands kennt man aus dem osteuropäischen Land? Mag sicher richtig sein, aber Jinjer haben sich insbesondere einen Namen dadurch gemacht, dass sie eine unfassbar geile Liveband sind. Frontfrau Tetjana reisst kurzerhand die Bühne ab, während ihre drei Protagonisten Musik auf allerhöchstem Niveau abfeuern. Die wilde Mischung aus Mathcore, Djent und Metal wird auch auf „Macro“ zelebriert. In erschreckend bestechender Art und Weise sogar. Jeder Song eine wahre Offenbarung. Durch eine erstklassige Produktion erlebt man hier auch jedes Bandmitglied in einer Präzision, die seinesgleichen sucht. Und Flaks: Diese Band wird die Metalwelt revolutionieren. Wenn sie es nicht schon getan haben.
Dog Eat Dog – All Boro Kings (25th Anniversary)
25 Jahre ist nun „All Boro Kings“ alt. Der Meilenstein von Dog Eat Dog. Böse Zungen behaupten sogar, dass nach diesem Album nichts Brauchbares mehr erschien. Natürlich völliger Quatsch, wie man sagen muss. Wer sich die Band aus den Staaten in jüngster Zeit angesehen hat, konnte sich vom Gegenteil überzeugen. Aber lange Rede, kurzer Sinn: Dieses Album ist ihr wichtigstes Album. Wenn das Saxophon bei „If These Are Good Times“ ertönt, stellt sich direkt gute Laune ein. Mit „Think“ geht diese spaßige Fahrt weiter, bevor man mit „No Fronts“ wohl beim Übersong angelangt ist. Jede Textzeile sitzt noch, man grölt unweigerlich mit und feiert den Song ab. Selbes Spiel bei „Who’s The King“ und auch der Rest wie „What Comes Around“ und Co geht noch locker über die Lippe. Nun also mit „All Boro Kings (25th Anniversary)“ eine Neuauflage auf Vinyl, CD und als Boxset. Sollte man haben!
Creed – Human Clay
Kommen wir zu einer Band, die ja angeblich niemand hört. Wenn es um Bands geht, die einem peinlich sein könnten, fiel der Name Creed leider auch immer wieder. Ähnliches Phänomen wie bei Nickelback. Und dabei hat die Vorgängerband von Alter Bridge wirklich starke Songs geschrieben. Eine ganz Hitsammlung findet man auf „Human Clay“, welches nun auf Vinyl erscheint. Bereits der Opener „Are You Ready“ zeigt das Potential dieser Band. Das charismatische Gitarrenspiel von Tremonti trifft auf die einzigartige Stimme von Scott Stapp. Ja, der christliche Anstrich, den der Mann immer wieder in den Fokus brachte, kann man unpassend finden. Aber man kann ihn auch einfach gekonnt ausblenden und sich den Songs hingeben, die hier vorzufinden sind. „What If“, „Say I“ oder der Herzschmerz-Song „With Arms Wide Open“ zeigen, dass diese Truppe wirklich starke Musik gemacht hat. Auch 20 Jahre später noch ein solides Rockalbum!
Bad Wolves – N.A.T.I.O.N.
Manchmal muss man sich schon wundern, wie manche Bands zu ihrem Erfolg kamen. Im Falle von Bad Wolves war es eine Coververison des Cranberries-Song „Zombie“. Nicht jeder Musikfreund konnte sich an dieser Version erfreuen und ja, die Band hat darüber hinaus noch mehr zu bieten. „N.A.T.I.O.N.“, das neue Album der Supergroup, zeigt dies eindrucksvoll. Mit einem komplexen Gitarrenspiel, klasse Hooks und soliden Texten, haut die Band um sich. Alle Mitglieder sind gestandene Musiker und haben in Bands wie God Forbid, Snot, In This Moment und DevilDriver ihr Handwerk gelernt. Dies hört man den 12 Songs an und Freunde von dicken Sound-Wänden könnten hier ein neues Album für sich finden. Man zieht alle Register, die Musik-Kompositionen vorweisen können, legt einen soliden Start-Ziel-Sieg hin und baut sogar noch Groove-Thrash aus den 90ern ein. Beeindruckendes Werk!