Die EMP Plattenkiste nach dem Summer Breeze. Ihr merkt es auch so langsam, dass der Festival Sommer euch in den Knochen steckt. Oder? Wir sind jedenfalls platt und gleichzeitig happy, dass wir die großen Events bereits hinter uns haben. Die kleinerem Sachen schaffen wir auch noch. Und wenn es ruhiger wird, kann man auch wieder Platten hören. Deshalb haben wir für euch die EMP Plattenkiste für den 25. August 2017!
Eskimo Callboy – The Scene
Muss man zu der Band aus Castrop-Rauxel noch viel sagen? Muss man die Herren von Eskimo Callboy noch erklären, beziehungsweise in Schutz nehmen, wenn ein Kritiker auf die Band einprügeln? Sicherlich nein, denn Eskimo Callboy wissen sehr wohl, welchen Ruf sie haben und pflegen diesen auch gerne. Mit der Tatsache, dass der Drummer bei „Der Bachelorette“ mitmacht und dies auch noch gewinnt, kann man nun als wahre Liebe oder raffinierten Promo-Schachzug sehen. Wobei dieser sicherlich nicht nötig wäre, denn „The Scene“ ist eben das, was Eskimo Callboy immer schon machten. Eine perfide gute Mischung aus Metal, Trance und was weiß ich noch. Ein „wir sind anders und dennoch geil“ und dies, weil sie es können. Da muss man auch keine Anspieltipps mehr abliefern, denn letztendlich haben die Jungs nur Hits in petto. Wer das anders sieht, erkennt das Potential der Band nicht oder ist eh von Vornherein Gegner der Truppe.
Der Weg Einer Freiheit – Finisterre
Zugegebenermassen ist es immer eine Gratwanderung, wenn eine Band zu viel Anspruch von den Fans verlangt. Auch verständlich, dass dies dafür sorgt, dass eine Band eben polarisiert. Und ja, es schmerzt noch viel mehr, wenn diese Band eine der besten Bands ist, die ein Autor im Bereich Black Metal für sich entdeckt hat. So zumindest geht es mir mit Der Weg Einer Freiheit und dem neuen Album „Finisterre“. Da spielen sich die Musiker die Seele vom Leib, schreiben ein Bollwerk und legen dabei einen noch räudigeren und dunkleren Ton an den Tag, wie es die Vorgänger eben nicht hatten. Und dennoch ist man sich darüber im Klaren, dass die Band mit ihrem Post Black Metal und einer Brise „-Core“ Verfechter des Genre nur wahnsinnig machen werden. Man weiß, dass dieser überragende Sound und diese kraftvolle Produktion Kritiker nicht überzeugen wird, da für sie die Band immer schon nicht „trve“ war. Tja, haben sie wohl Pech!
Dagoba – Black Nova
Die Band Dagoba hat es nicht leicht, wenn man bedenkt, wie Gojira durch die Decke gehen und fast als einziger Metal-Export aus Frankreich wahrgenommen wird. Und dies, obwohl Dagoba bereits sechs starke Alben geschrieben haben und mit „Black Nova“ nun ihr siebtes Album vorlegen. Ein Album, welches 10 Songs beherbergt und diese eine Symbiose aus Melodie und tödlicher Durchschlagskraft vereinen. Sei es „inner Sun“, was quasi den Opener darstellt oder „The Legacy Of Ares“. Songs, die an die alten Glanzzeiten von „Poseidon“ und „Post Mortem Nihil Est“ locker anknüpfen können. Immer wieder muss man sich anhören, dass Dagoba mit „The Realm Black“ oder auch „The Great Wonder“ wohl ihre besten Hits geschrieben hätten. Pustekuchen, hört euch das neue Werk an! Die Band kann anscheinend nur fette Songs schreiben. Hier wird das Herz des Death Metal Fans definitiv höher schlagen, welcher sich nicht gegen Melodien verweigert.
Die Apokalyptischen Reiter – Der Rote Reiter
Die Apokalyptischen Reiter haben sich Zeit gelassen. Man war lange auf Tour und letztendlich sind dann doch drei Jahre ins Lang gezogen, bis man sich einem neuen Album widmen konnte oder auch wollte. Nun ist mit den Apos immer wieder eine Diskussion verbunden, die so leidig ist wie Männergrippe. Früher sei die Band besser gewesen und nun eben nicht mehr so schmissig. Tja, Typen die dies denken, werden jetzt anscheinend noch belohnt, denn „Der Rote Reiter“ ist musikalisch den frühen Werken der Apokalyptischen Reiter zuzuordnen. Hier gibt es Blasts und Screams und dennoch eingängige Sachen, die den Hörer freuen werden. Songs, die quasi nach einem Konzert der Band schreien und mit Death Metal Parts auffahren. Und dennoch verliert die Band nicht die Melodien aus den Augen, welche ja doch immer wieder gern gesehen und insbesondere gehört werden. „Der Rote Reiter“ wird euch umreiten und ihr werdet dennoch glückselig sein!
The Haunted – Strength In Numbers
Nach dem Ausstieg von Dolving und einem Drehen des Personal-Karussells erschien „Exit Wounds“. Und mancher Fan erhoffte sich, dass dies das Kapitel einer neuen Ära sei. Recht sollte er haben und dennoch 3 Jahre auf ein neues Werk der Schweden von The Haunted warten müssen. Der Turnus unterliegt aber nicht dem Mangel an Ideen, sondern der Tatsache, dass die Rhythmus-Sektion bei At The Gates noch die Finger im Spiel hat. Nun also mit „Strength In Numbers“ das neue Werk. Während der Opener noch akustische Klänge anstimmt, ist der Folgetrack „Brute Force“ wahrlich wörtlich zu nehmen. Der Fünfer bolzt sich durch die Nummer und Sänger Marco keift wie ein angeschossenes Tier. Auch „This Is The End“ ist ein Song, der eine neue Facette der Band zeigt. Man kommt doch mit einem Nu-Metal-Riff daher, um daraus doch wieder ein The Haunted Song zu machen. Bockstarkes Album!