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Die letzte EMP Plattenkiste für den Monat Februar 2022. Es sind verrückte und komische Zeiten. Corona hier, nun der Ukraine-Krieg dort. Offen gesprochen wollen wir hier keine lustigen Worte anbringen. Musik kann helfen, den ganzen Mist auszublenden. Unsere Highlights der EMP Plattenkiste für den 25.02.2022.
Babymetal – 10 Babymetal Years
Wer hätte gedacht, dass Babymetal sich durchsetzen würden? Wer ahnte, dass Babymetal 10 Jahre überdauern? Die wenigsten, richtig? Die aus einem Highschool Projekt gegründete Band hatte die Mission, Heavy Metal und japanischen Pop zu vereinen. Rückblickend muss man sagen, dass das Konzept aufging. Nicht zuletzt durch den Umstand, dass die Band ein neues Genre publik machten. Mit „10 Babymetal Years“ erscheint nun ein musikalischer Abriss der Sache. Opener ist „Doki Doki? Morning“, was gleichzeitig das erste musikalische Lebenszeichen der Band damals war. Aber auch „Headbangeeeeerrrrr!!!!!“ ist vertreten, was Babymetal damals den Erfolg bescherte. Natürlich sind die Songs unter Fans bekannt, dennoch ist es beeindruckend, 10 Songs erneut zu erleben. Zum einen geben sie Aufschluss über den musikalischen Werdegang, ferner bilden sie die letzten 10 Jahre herrlich ab. Mit der Ballade „The One“ und der Arch Enemy-Zusammenarbeit „Distortion“ sind auch die zwei Übersongs vertreten. Nun auf farbigem Vinyl!
Dog Eat Dog – Play Games
Dog Eat Dog waren in den 90ern eine angesagte Band. Im Zuge des Crossover hat die Band sich einen Namen gemacht. Legendäre Songs hat man rausgehauen, fand auf jeder Party statt und die Konzerte waren ausverkauft. „Play Games“ erschien 1996 und war der Nachfolger des Albums „All Boro Kings“. Tja, das Überalbum erschien 1994 und klar, zwei Jahre musste man sich erneut beweisen. Direkt vorab: Wir wissen, dass „Play Games“ nicht so erfolgreich war, wie der Vorgänger. Aber hey, „Play Games“ verfolgte auch einen anderen Ansatz. Man wollte geile Songs schreiben, die etwas angepasster waren. Man wollte massentauglicher sein, was der Band zweifelsohne hier gelungen ist. Alleine der Song „Isms“ ist so saustark, dass er auch 2022 noch funktioniert. Nun gibt es das Album als Vinyl-Neuauflage. In Farbe und absolut hochwertig gemacht. Feiert mit uns die Songs erneut und lasst es euch dabei gutgehen.
Corrosion Of Conformity – Deliverance
Ebenfalls eine Neuauflage erhält das vierte Album von Corrosion Of Conformity. Kenner werden sofort „Deliverance“ rufen und liegen damit absolut richtig. Pepper Keenan am Mikrofon und mit schweren Riffs bestückt, ist das Album aus dem Jahre 1994 auch heute noch ein Meilenstein. Ja, manche Fans waren enttäuscht, da man den Hardcore-Zeiten sich abgewendet hatte und sich eher am Sludge und Stoner orientiert hat. Das Resultat mag nicht jedem Fan schmecken, die Songs überzeugen aber auf ganzer Linie. Selbst der Vibe von Black Sabbath funktioniert wunderbar, denn man kopiert die Briten nicht stumpf. Die Seventies knallen durch die Boxen und klingen dabei so modern wie nie zuvor. Mit etwas Akustik-Gitarre hier und da, sowie dem Übersong „Clean My Wounds“ bei dem man Yes ehrt, wollen wir nur ein paar Highlights nennen. Alle Songs sind auf einem hohen Niveau und sollten heute noch so funktionieren, wie damals 1994.
Blood Incantation – Timewave Zero
So, und nun werden wir ein paar Menschen vor den Kopf stossen. Ja, Blood Incantation waren in aller Munde. Kaum eine Band hat in den letzten Jahren dermassen das Feld von Hinten aufgeräumt wie diese US-Band. Ihre Musik so ehrlich, so straight und dermassen auf den Punkt, dass man sich wundern musste. Wo war diese Truppe all die Jahre zuvor? Und wieso ist diese Truppe ist diese Band so dermaßen Old-School, dass dies einfach nicht zu den jungen Herrschaften passt? Egal, man freute sich. Das Album „Timewave Zero“ wurde angekündigt, aber Leute, es ist komplett anders. Es ist instrumental und wahrlich kein Death Metal. Vielmehr ist es atmosphärisch und könnte den Soundtrack zu einem Raumschiff-Film darstellen. Mit zwei Songs und jeweils 20 Minuten Spielzeit ausgestattet, werden die alten Fans am Boden sein. Wir finden das Ding aber super umgesetzt. Völlig anders, aber derbe gut gemacht!
Avril Lavigne – Love Sux
Avril Lavigne hat wohl die dunklen Zeiten hinter sich gelassen. Zumindest drängt sich dieser Eindruck auf, wenn man sich „Love Sux“ zu Gemüte führt. Die Ehen mit dem Sum41-Fronter und später mit dem Nickelback-Sänger sind Geschichte, das damenhafte Auftreten wurde ad acta gelegt. Avril ist wieder der Wirbelwind, wie man sie damals kennen gelernt hat. Und dies zieht sich eben auch durch ihre Musik. „Cannonball“ ist ein schneller Opener. „Bois Lie“ vom Tempo dezenter, aber mit Machine Gun Kelly hat sie einen namenhafter Unterstützer. „Love It When You Hate Me“ ist eine Ballade und der Titelsong eine schmisse Pop-Punk-Nummer. Alles in allem gibt es 12 Songs, die sich mehr als solide sind.
Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!