Die EMP Plattenkiste nach dem Summer Breeze Festival! Wir klopfen uns noch den Staub aus den Klamotten, grinsen aber immer noch über beide Backen. Welch geiles Festival, welch geiles Wetter und welch geile Bands! Wir hatten Spaß und ihr hoffentlich auch. Nun aber wieder zurück an den Schreibtisch und fix die EMP Plattenkiste für euch. Auch der 24. August 2018 hat wieder Schmuckstücke für euch!
King Diamond – Abigail II: The Revenge, Voodoo, House Of God
Das zweite Album von King Diamond mit dem Namen „Abigail“ war damals meine erste Begegnung mit dem Mann. Im Walkman mit zum Umfallen gehört, faszinierte mich die erste Horrorgeschichte des Dänen Kim Bendix Petersen so dermaßen, dass ich regelrecht in einen Bann gezogen wurde. Mit Mikkey Dee am Schlagzeug, der später bei Motörhead trommelte, war das Album eine runde Sache. „Abigail II: The Revenge“ sollte das damalige Konzept erneut aufgreifen und stellt somit einen Nachfolger dar. Man war damals gespannt, ob der King das Konzept nach einen Jahren wieder so aufgreifen kann, wie es sich die Fans wünschten. Und was geschah im Jahre 2002? Genau, das Feuer entfachte erneut und die ganz großen Momente und Facetten des Mannes wurden zum Vorschein gebracht. Faszinierend inszeniert, Straight umgesetzt und mit jeder Menge Herzblut vertont, zeigte King Diamond, wer der Meister ist. Nun wird das Werk von damals erneut wieder auf Vinyl zugänglich sein. Aber damit nicht genug, denn auch „House Of God“ oder „Voodoo“ legt der Horror-Großmeister erneut auf. Pflichtkäufe für alle, die noch Lücken in der Diskografie aufweisen!
36 Crazyfists – A Snow Capped Romance
Es hat irgendwie nie sollen sein. Man tourt schon so lange durch die Gegend und meine erste Begegnung mit 36 Crazyfists war 2002 im Rahmen der Roadrunner-Tour. Das Debüt „Bitterness The Star“ war ein Koloss von Album und zutiefst negativ ausgelegt. Dagegen war „A Snow Capped Romance“ geradezu ein lebensbejahendes Album, welches 2004 vom Stapel ging. Man ging damals positiver an die Sache ran, was sich irgendwie auch auf die Produktion übertrug. Der Sänger mehr im Fokus, die technischen Raffinessen der Musiker noch gewitzter und selbst die Melodien noch schmissiger. Ein Umstand, der das Album wohl zum absoluten Überflieger bei den Fans machte und bis heute als Maßstab gerne verwendet wird. Post-Hardcore der sich gewaschen hat. 36 Crazyfists heben sich bis zum heutigen Tage von der Masse ab, hier aber besonders. Gründe genug, das Album auf Vinyl rauszuhauen. In Rot!
Dark Millennium – Where Oceans Collide
Dark Millennium brachten 1992 ihr Debüt raus, 1994 lag die Band allerdings schon wieder auf Eis. Doch bekanntlich ist nichts von Dauer, außer der Tod. So geschah im Jahre 2016 das Unfassbare und man reformierte sich wieder. Das dritte Werk folgte und mit „Where The Oceans Collide“ hat man nun die vierte Scheibe der deutschen Band in der Hand. Verkopft, aber gleichzeitig nicht zu progressiv agiert man, um der Progressivität dann doch wieder freien Lauf zu lassen. Man wirkt natürlich, schlägt Brücken zu den Anfangstagen um im nächsten Moment doch so homogen zu wirken, wie man als gestandene Band eben homogen wirken kann. Man ist mit sich im Reinen, arbeite sich kontinuierlich durch 11 Songs um jederzeit das Abzurufen, was man von Dark Millennium erwarten darf und sogar muss: Musikalische Identität, die sich gezielt eine eigene Nische gesucht hat. Wenn nur alle Bands nach einer Auszeit so klingen würden!
Exumer – Rising From The Sea
Exumer gehören zweifelsohne zu den ganz großen Bands der deutschen Thrash-Bewegung! Bereits im Jahre 1987 schrieb man Geschichte mit dem Album „Rising From The Sea“ und dies ist auch heute noch ein Album, welches man sich gerne anhört. Re-Issues gab es zahlreiche, doch nun erscheint eine transparent blaue Vinyl, die auf 300 Exemplare limitiert ist. Ein Album, welches den Haben-Faktor nach Oben schraubt und dies zurecht. Beeinflusst von Slayer, agiert die deutsche Truppe so herrlich straight, dass man Vergleiche mit den US-Kollegen wahrlich nicht scheuen muss. Hier findet man ungezügelte Aggressionen vor, genauso wie exzellentes Spielen feinsten Teutonic-Thrash. Sei es „Are You Deaf“ oder bereits der Opener „Winds Of Death“. Wer sich richtig den Hintern versohlen lassen will, der sollte hier zugreifen! Und das Ganze wie bereits erwähnt auf schickem Vinyl! Was will man denn bitte mehr?!
The Fever 333 – Made in America
Letlive waren groß. Unfassbar groß für mich. Das letzte Album „If I’m The Devil…“ höre ich mindestens einmal die Woche. Nun fällt der Vorhang für die neue Band des Sängers Aalon Butler, der sich mit The Fever 333 aufmacht, um eine Revolution zu starten. Tja, was soll man sagen? Mit der EP „Made An American“ schafft die Truppe um den Mann dies auch locker. Nein, dies liegt nicht nur an der Tatsache, dass Blink-182-Drummer Travis Barker die Sticks schwingt oder John Feldmann von Goldfinger im Boot ist. Nein, die Truppe agiert so herrlich rebellisch, kreuzt Hip Hop mit Metal, Rock und sonstigen Musikrichtungen, die der Truppe vor die Flinte kommt. Und dann ist dieser Wahnsinn, der Aalon innewohnt. Bereits der Opener „Made An America“ zieht alle Register, feuert aus allen Rohren und demonstriert, dass RATM nicht alleine auf dem Thron sitzen, was innovativen Crossover betrifft. Jetzt auf Vinyl!