Die EMP Plattenkiste zum 23. Januar 2015

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Die EMP Plattenkiste zum 23. Januar 2015

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EMP Plattenkiste

Die EMP Plattenkiste unter Schmerzen. Da renken wir uns gerade noch die Knochen ein, nachdem wir zwei Konzerte im Pit erlebt haben und sollen dann noch die Highlights der Woche zusammenstellen? OK, manchmal kann auch unser Job echt hart sein. Nachdem Caliban mit Any Given Day und noch ein paar Kapellen unseren Abend gefüllt haben, standen mit Sick Of It All und Ignite weitere Bands an, deren erklärtes Ziel es war, uns völlig an den körperlichen Ausnahmezustand zu bringen. Geschafft! Und so lange wir noch unsere Wunden lecken und verarzten, schaut ihr einfach mal in die EMP Plattenkiste für den 23. Januar 2015.

BoltThrower

Die legendären Peel-Sessions von Bolt Thrower gibt es auch auf farbigem Vinyl.

Starten wollen wir direkt wie ein russischer Panzer der einen überrollt. Von Bolt Thrower ist die Rede. Ja, und nun beruhigen wir uns wieder, denn ein neues Album ist es leider nicht ganz. Vielmehr gibt es nun die „Peel Sessions“ auf Vinyl. Da wartet so mancher Fan auch schon eine halbe Ewigkeit drauf. Doch was ist das für ne Session? John Peel war englischer DJ, Radiomoderator, Journalist und hauptsächlich Musikfan. Was der gute Mann im Schrank stehen hatte, lässt einen vor Neid erblassen. Die Vergangenheitsform deshalb, da Peel 2004 starb und es nun darum geht, sein musikalisches Erbe zu würdigen. In zahllosen Sessions haben namhafte Musiker ihr Stelldichein gegeben. So auch Bolt Thrower. Aufgenommen in den Jahren 1988 und 1990 umfasst die Session insgesamt 12 Songs. Das Faszinierende ist, dass man hier beide Sänger – also Alan West und Karl Willetts – zu hören bekommt, da der Sängerwechsel zwischen beiden Aufnahmen vollzogen wurde. Wäre der Sound von Bolt Thrower nicht schon hart genug, hier kommt das Raue, das Brutale und Brachiale erst richtig zum Vorschein.

IfTheseTreesCouldTalk

If These Trees Could Talk schmeißen direkt zwei Alben auf den Markt bevor im Sommer 2015 der Nachschlag kommt.

Einen Doppelschlag kann man von If These Trees Could Talk erleben. Die instrumentalen US-Amerikaner hauen mit „Above The Earth, Below The Sky“ und „Red Forest“ direkt mal zwei Alben raus. Beide Alben sind in Amerika bereits auf dem Markt, wenn auch eher zaghaft. Das Problem war bisher, dass man kein Label im Rücken hatte, was eine Verbreitung garantieren konnte. Neben den regulären Jobs der Musiker – man arbeitet sogar bei einer Versicherung – haben nun die Herren einen Deal mit dem renommierten Label Metal Blade gefunden. Dieses hat sich zur Aufgabe gemacht das kommende Album – ist für 2015 angekündigt – zu veröffentlichen, die alten Alben aber auch neu aufzulegen. Geboten wird allerfeinster progressiver Metal, der sich zwischen ruhigen Momenten und energiegeladenen Stellen bewegt. Man kann eventuell Vergleiche zu Pelican, ISIS und Konsorten heranziehen, wobei If These Trees Could Talk doch ihre eigene Schiene machen. Lohnt sich auf jeden Fall diese Band anzutesten.

FuneralForAFriend

Funeral For A Friend haben sich auf das Wesentliche beschränkt und das Raue der Anfangstage eingespielt.

Die Briten von Funeral For A Friend melden sich auch mit einem neuen Album zurück. Album Nummer Sieben mit dem Namen „Chapter And Verse“ soll nun an die Anfangstage anknüpfen, die doch schon so lange her sind. Roher, ungeschliffener und ohne zu viel Emo, sondern mit erhöhtem Shouting-Anteil will man überzeugen und schafft es auch konsequenterweise über das Album hinweg. Man wollte weg von dem Überproduzierten und die 11 Songs auf das Wesentliche reduzieren. Auf das, was Funeral For A Friend ausmacht und das ist so einiges: Metal, Hardcore und selbst Punk geben sich die Hand mit Melodie und Harmonie. Sei es die Single „1%“ oder das „Stand By Me For The Millionth Time“, man bekommt Alles geboten. Kompromisse waren gestern und Funeral For A Friend klingen, als ob ein interner Befreiungsschlag erfolgte. Falls ja, herrlich und wurde auch Zeit. Falls nein, dann soll die Muse für dieses Album gesegnet sein.

PapaRoach

Lasst die Band doch mal mit den alten Songs in Ruhe. Papa Roach haben so geiles, neues Zeug. Wie hier!

Papa Roach werden sich immer an gewissen Songs messen lassen müssen. Das ist auch der Band um Kopf Jacoby klar. Wo man aber vielleicht vor ein paar Jahren noch Trübsal geblasen hat und der Griff zur Flasche das Resultat war, schafft man nun mit „F.E.A.R.“ was für „Face Everything And Rise“ steht den eigenen Kosmos. Scheiss doch drauf ob alle Fans wieder ein „Last Resort“ erwarten. Diese Band macht nun ihr eigenes Ding und die neue Facette – die so neu gar nicht ist – steht den Herren. Shaddix klingt kraftvoll, weiß seine Stimme einzusetzen und ja, er kann nun auch so singen wie er singen will. Ausgereift gehen aber auch die restlichen Musiker zur Sache. Sei es mit „War Over Me“, der Nummer „Broken As Me“ oder dem Song „Gravity“, der sowohl mit einer Rap-Einlage, als auch mit dem Gastauftritt von Maria Brink – ja, die Dame von In This Moment – mehr als überzeugt. Langweilig geht anders und Papa Roach haben ihre Diskografie um ein fettes Album erweitert.

Periphery

Juggernaut umfasst die Alben „Alpha“ und „Omega“. In der Vinyl-Version gibt es beide zusammen.

Zum Schluss noch ganz schwere Kost, die Hörer wirklich lieben müssen. Periphery sind (und ja, das meine ich ernst) Gott-gleich. Ich habe selten eine Kapelle erlebt, die mich dermaßen in ihren Bann ziehen kann. Sie zerstören, sie liebkosen und sie sind einzigartig. Mit einem Doppelalbum, was kein Doppelalbum ist, melden sich die progressiven Metal-Freaks zurück, die aber kein Metal sind. Was dann? Nun, Periphery muss man als Konzept sehen. Periphery muss man als Ganzes erleben, versuchen zu verstehen und genießen. Leicht machen es einem die Herren nicht, denn mit „Juggernaut: Alpha“ und „Juggernaut: Omega“ hat man quasi zwei Alben, die aber zusammen erst einen (!) Sinn ergeben. Hier wird mit Pop-Appeal gespielt um im nächsten Moment Djent aufzufahren. Hier wird dem Gitarrenbrett eine neue Daseinsberechtigung gegeben, während Sänger Spencer Sotelo aufzeigt, was man mit einer Stimme in Sachen Spektrum aufzeigen kann. Und während man sich bei dem einen oder anderen Song in sicheren Gewässern fühlt, sind „Hell Below“ und „Graveless“ so dermaßen bösartig, dass so manche Todes-Metal-Band hier Nachhilfe nehmen kann. Perfekt und jetzt schon ein Highlight im neuen Jahr.

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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