Zack, die letzte EMP Plattenkiste im Monat Februar. Haken dran und wir haben bereits ein Sechstel des Jahres schon wieder geschafft. Per se eine super Sache, oder? Denn jetzt kommen wieder die langen Monate mit Sonne, Freiluft-Musik und Bier. Ein Fest der Sinne, wie quasi unserer EMP Plattenkiste auch. Diese öffnet nun die Pforten für den 23. Februar 2018. Viel Spaß!
Necrophobic – Mark Of The Necrogram
Necrophobic machen im nächsten Jahr die 30. voll. Doch bevor dies gefeiert wird, sollten wir das achte Album der Band zelebrieren. Stets Grenzgänger zwischen Black und Death Metal, verhält es sich auch mit dem neuen Werk „Mark Of The Necrogram“ so. Schwedisch angehaucht, brachial in der Umsetzung und mit einem reichhaltigen Arsenal an sämtlichen Genre-Raffinessen ausgestattet, stellt die Band über die komplette Spielzeit hinweg sicher, dass sie nach wie vor Bock haben. Kompromisslos schnell hier, melodisch getrieben da oder mit Midtempo ausgestattet, Necrophobic spielen die komplette Klaviatur. Pechschwarz trifft auf Axt-schwingenden skandinavischen Death Metal, der so herrlich frisch klingt, wie man es eben selten von Bands mit solch einer Historie gewohnt ist. Wer die alten Werke liebt, der wird auch hier wieder Luftsprünge vollziehen. Ganz starkes Album und sicherlich eine äusserst positive Überraschung in dieser Woche.
Thundermother – Thundermother
Vor etwa einem Jahr knallte es im Gefüge von Thundermother gewaltig. Aus der Formation wurde eine Solo-Kiste, denn Filippa Nässli stand alleine auf weiter Flur. Sie raffte sich aber auch und holte drei neue Mitstreiterinnen ins Boot. Der Neubeginn wird mit einem neuen Album zelebriert und wie so oft, soll der Bandname dafür ein Zeichen sein. Mit „Thundermother“ beginnen Thundermother eine neue Ära. Die Ausrichtung ist immer noch schmissiger Rock mit Ausbrüchen in den Hard Rock. Stilistisch ist man nach wie vor Thundermother zu jedem Takt, jedoch hat sich anscheinend die Ohrwurm-Dichte gefühlt verdoppelt. Mit weniger Rotz ausgestattet, schafft man aber einen famosen Brückenschlag zu Songs, die sich im Ohr festbeißen und dort explosionsartig zünden. Dies manifestiert sich in allen 12 Songs, was uns zum Schluss kommen lässt, dass die Bandgründerin der Dreh- und Angelpunkt sein muss. Schön, dass diese Konstante uns erhalten blieb.
Black Moth – Anatomical Venus
Mit Black Moth haben wir eine Band hier vertreten, die wir euch dringend ans Herz legen. Die Band aus UK liefert mit „Anatomical Venus“ bereits ihr drittes Album ab, ist hierzulande aber noch weit davon entfernt, die Aufmerksamkeit zu bekommen, welche sie verdient hat. Musikalisch als Doom bezeichnet, bemerkt man Durchlauf schnell, dass dies nicht ganz zielführend ist. Da funkelt doch einem ganz frech Garage entgegen und selbst Psychedelic Rock ist auf dem Album vertreten. Auch mit Metal kann man diesen, was die 45 Minuten Spielzeit schon mal sehr abwechslungsreich macht. Mit einer Sängerin ausgestattet, kann man darüber hinaus noch mit einer brillanten Frontfrau auffahren, welche den Songs das gewisse Etwas verpasst. Als Mischung aus Black Sabbath, Orange Goblin, aber eben auch Electric Wizard, sind die Eckpfeiler abgesteckt, die dennoch viel Platz lassen, damit sich Black Moth austoben können. Ein wahrlich Arsch-tretendes Album!
Life Of Agony – Soul Searching Sun
Wir schreiben das Jahr 1997. Diverse Festivalauftritte liegen bereits hinter Life Of Agony. Die beiden veröffentlichten Alben katapultierte die Band aus New York geradezu raus. Doch mit „Soul Searching Sun“ sollte ein Album folgen, welches nicht nur die Fans irritierte. Schließlich war zwei Jahre die Band Geschichte – zumindest vorübergehend. „Soul Searching Sun“ war anders, was sich direkt mit dem Opener „Hope“ zeigte. Filigraner ging man zu Werke und dieses Morbide von den Vorgänger rückte in den Hintergrund. Immer noch kein Lebens-bejahendes Album, aber weitaus positiver, was sich selbst in dem Übersong „Weeds“ zeigte. Fast schon Radio-tauglich, aber eben auch nur fast. Mit „Angry Tree“ hatte man sogar die Ballade im Gepäck. Vorbei die Zeiten des Hardcore, Metals oder was auch immer. Und dennoch ist dieses Album rückblickend so unfassbar großartig, dass man händeringend nach einer Vinyl-Version sucht. Kommt jetzt und wir haben sie! Zack!
Night In Gales – The Last Sunsets
„Back To The Roots“ ist immer so eine Aussage, die einem gerne von einem gelangweilten Musiker an den Kopf geknallt wird, wenn er so gar nichts mehr zu sagen hat. „Damals war Alles besser“ ist das heutige Mimimi, wenn Fans über alte Großtaten sprechen. Night In Gales warten sicherlich in den letzten 20 Jahren immer wieder Kritik ausgesetzt, dass es in ihrer Diskografie sogenannte Großtaten gab, die man nicht wiederholte konnte oder wollte. Ändert sich gewaltig mit „The Last Sunsets“, einem Album, welches an das Jahr 1997 anknüpfen könnte und es auch macht. Melodischer Death Metal, wie er im Bilderbuch steht. Vergesst Dark Tranquility und von In Flames wollen wir erst gar nicht sprechen. Aber mit „Happy happy“ hat selbstverständlich auch dieses Album nichts zu tun, sondern mit knallhartem Metal, der durch unfassbar großartige Melodien bestialisch gut daherkommt. 12 Songs, 40 Minuten und wahrlich nichts zu meckern.