Die EMP Plattenkiste für den 22. November 2019 wäre gepackt. Mit großen Schritten nähern wir uns Weihnachten. Die Glühwein-Buden eröffnen wieder und ja, man macht sich einen Kopf über die Geschenke. Wir sind der Meinung, dass ihr erst mal nach Euch schauen solltet. Greift zu bei den Platten dieser Woche!
Sodom – Out Of The Frontline Trench
Gelsenkirchen. Epizentrum hinsichtlich Fußball und ja, auch die Heimat von Tom Angelripper und seiner Band Sodom. Über den Kultstatus müssen wir sicher nicht lamentieren und nein, vorstellen muss man die Band sicher auch nicht mehr. Nach so vielen Jahren im Musikzirkus kennt man die Truppe, welche sich nun mit einer EP zurück meldet. „Out Of The Frontline Trench“ der Name der Veröffentlichung, welche die Wartezeit auf ein weiteres Album verkürzen soll. Drei neue Song und zwei Klassiker gibt es auf die Mütze. „Down On Your Knees“ ist eine zackige Thrash-Nummer, welche kurzerhand mal das ausspielt, wofür man Sodom kennt und schätzt! Handgemachter und ehrlicher Thrash, der so bodenständig ist, wie eben Sodom seit jeher schon immer waren. „Genesis XIX“ reiht sich hier nahtlos ein. „Agent Orange“ bekam einen neuen Anstrich und „Bombenhagel“ in der Live-Version macht Alles platt. Super geile Nummer und ein geiler Vorbote zum kommenden Album.
Strigoi – Abandon All Faith
Greg Mackintosh ist bekannt als Gitarrist von Paradise Lost. Um den Verlust um seinen Vater zu verarbeiten gründete er die Band Vallenfyre mit der er rund 9 Jahre seine nihilistische Ader ausleben konnte. 2018 sollte diese Band beerdigt werden um bereits wenige Tage später Strigoi als neue musikalische Spielwiese zu deklarieren. „Abandon All Faith“ stellt das Debüt dar, auf welchem Greg sich erneut den Dämonen seines Daseins stellt. Zumindest bekommt man diesen Eindruck vermittelt, wenn das dunkle und finstere Album den ersten Durchlauf absolviert. Mit Strigoi vermischt Mackintosh wahrlich viele Musikrichtungen. Das Spektrum reicht von Crust über klassischen Metal bin hin zum Death und Doom. Orchestrale Momente blitzen auf, knallharte Bretter werden serviert und theatralische Momente aufgefahren. Das Schöne an diesem Album ist, dass man unverblümt an die Anfangstagen von Paradise Lost erinnert wird. Eine Rückkehr für Mackintosh, eine Offenbarung für Fans der legendären Band. Super abwechslungsreiches Album!
Billy Talent – Billy Talent
Wir gehen zurück in das Jahr 2003 und widmen uns einer Band, die damals wie heute schon Lager bildete. Während die eine Seite der Band geradezu bedingungslose Liebe entgegen bringen kann, hasst das andere Lager die kanadische Truppe aus vollem Herzen. Klar sprechen wir von Billy Talent und ihrem Debüt „Billy Talent“. Was damals als „ist das wirklich deren Ernst“ ins Leben gerufen wurde, hat sich mittlerweile zu einem großartigen Headliner gemausert. Und ja, die Songs von damals sind immer noch unfassbar geil. Bereits beim Opener „This Is How It Goes“ brechen alle Dämme und „Try Honesty“ ist ein Garant für volle Tanzflächen. „The Ex“, „River Below“ oder „Prisoners Of Today“ sind Hits – wie alle anderen Songs eben auch. Billy Talent haben einen Meilenstein hiermit geschaffen und legen diesen endlich auf Vinyl neu auf. Schickes Clear Vinyl und die Gewissheit, dass ihr das Ding liebt. Ergo: Pflichtkauf!
Millencolin – Some Old Tunes
Ein weiteres Re-Release kommt genau jetzt. 25 Jahre ist es her, dass Millencolin ihr Album „Tiny Tunes“ veröffentlicht haben. Kennt ihr nicht? OK, dies kann daran liegen, dass nach einem Rechtsstreit das Album in „Same Old Tunes“ umbenannt werden musste. Klingelt es nun? Ne? OK, die schwedischen Punker hatten quasi immer ein Skateboard mit dabei und rückblickend ist es für viele Fans das Album schlechthin. „Domestic Subway“, „Disney Time“ oder „Mystic Reptile“ sind auch heute noch legendäre Party-Songs. Alle Lieder fahren eine bestechende Eingängigkeit auf und haben mittlerweile Kultstatus erreicht. Nun war dieses Album auf Vinyl natürlich schon lange vergriffen und man schaute in die Röhre. Bis jetzt, denn Millencolin holen das Ding raus und pressen es neu. Mal schauen, ob sie mehr Songs bei der bevorstehende Tour spielen als „Mr. Clean“. Man könnte auch das Ding komplett vortragen! Ich wäre Fan davon!
Bad Religion – Christmas Songs
Süßer die Glocken nicht klingen heißt es doch so schön. Ja, Weihnachten steht vor der Tür und jedes Jahr das selbe Spiel. Man gibt sich diesem Event hin, ist derbe gefrustet über die Geschenke und dann laufen auch nur diese unfassbar langweiligen Weihnachtslieder. Wollt ihr ändern? Könnt ihr. Bad Religion haben die „Christmas Songs“ für euch am Start. Immer wieder geil, wenn „Hark! The Herald Angels Sing“ erklingt. Ja, bereits nach wenigen Sekunden merkt man, dass das Konzept durchaus aufgeht. In typischer Bad Religion-Manier hört man hier nicht die Englein singen, nein, es sind die kalifornischen Punker. Mehrstimmig, durchaus rotzig und mit Schwung kommen auch „O Come, O Come Emmanuel“ und „What Child Is This?“ daher. Mit „American Jesus“ in einem besonderen Mix, gibt es noch einen Klassiker on top. 9 Songs in Summe und nun auf goldenem Vinyl aufgelegt, gehört das Ding unter den Baum!