Die EMP Plattenkiste für den 22. Januar wäre geschrieben. Wieder gab es ein paar tolle Highlights und insbesondere Freunde der Schallplatte dürften sich freuen. Aber ja, jede Woche das selbe Theater. Wir können eben nur einen Teil der Sachen besprechen. Schaut gerne im Shop nach und ich bin mir sicher, dass ihr noch geiles Zeug findet. Die EMP Plattenkiste für den 22.01.2021!
Asphyx – Necroceros
2012 startet im Bereich Death Metal überaus stark. Asphyx hauen mit „Necroceros“ ein Album raus, welches derart besticht, dass man man bereits im Januar den Anwärter für das Album des Jahres in diesem Bereich verkünden möchte. Der Umstand, dass die Besetzung sich nun stabilisiert hat, war sicher auch ein Grund für dieses Bollwerk. Die Niederländer lassen quasi wieder Panzer rollen. Doch zeigen sich Asphyx auch durchaus breit gefächert. Der Opener geizt nicht mit Thrash-Anlehnungen, während „Mount Skull“ schon in die Richtung Doom marschiert. Asphyx verstehen es aber auch unfassbar gut Haken zu schlagen und eine Berechenbarkeit den Songs zu nehmen. Der Hörer ist gefesselt und gleichzeitig fasziniert. Wer die Band kennt, wird mit diesem Album seine Freude haben. „Necroceros“ besticht von Vorne bis Hinten und lässt wahrlich keine Wünsche offen. Authentisch wie eh und je und dabei doch zeitgemäß, versohlen einem Asphyx den Hintern. Herrlich!
Böhse Onkelz – Wir ham‘ noch lange nicht genug
Über die Band Böhse Onkelz kann man sich streiten. Fakt ist aber, dass sie dem Deutschrock einen enormen Schub verpasst haben. Wer dies nicht einsehen will, dem kann man wahrlich nicht helfen. So ist es nun an der Zeit, dass ein paar Alben der Onkelz wieder neu aufgelegt werden. Neben „Onkelz wie wir“, einem frühen Album, wird auch „Wir ham‘ noch lange nicht genug“ und „E.I.N.S.“ auf Rille neu erscheinen. Alle Alben sind seit geraumer Zeit vergriffen und werden zu abstrusen Kursen gehandelt. Ein Umstand, den die Band nun auch erkannt hat! So darf man sich Songs wie „Von Glas zu Glas“ oder auch „Schöner Tag“ hingeben. Mit neueren Song wie „Ach, sie suchen Streit“ oder „Wieder mal ‘nen Tag verschenkt“ geht der Reigen weiter. Das 11. Studioalbum „E.I.N.S.“ hat aber auch ein paar Granaten am Start. Sammler dürfen nun zuschlagen!
Bolt Thrower – Those Once Loyal
Bolt Thrower sind Geschichte. Nach dem Tod des Drummers, haben die Briten den Stecker gezogen. Eine mutige, wenn auch richtige Entscheidung. Alles andere wäre ne halbgare Sache geworden. Und dennoch vermisst man die Death Metal-Institution. Kaum eine Band ging derart straight ihren Weg und kaum eine Truppe hat einen dermaßen Kultstatus. Da darf man sich nun als Fan nun derbe freuen, denn es wird das Überalbum „Those Once Loyal“ neu aufgelegt. Für viele Szene-Kenner das Death Metal Album schlechthin. Mit einem bestechend guten Artwork wird dieser Juwel rundum perfekt gemacht. Kritiker lobten schon damals das Album, da es eine gnadenlos gute Produktion bekommen hat, was bei anderen Alben der Band einziger Minuspunkt war. Mit jeder Menge Riffs, aber eben auch Harmonien und Melodien ausgestattet, sollte dieser Meilenstein in keiner Sammlung fehlen. Dies ist nun auch keine Bitte unsererseits, sondern quasi ein Auftrag. Schnappt euch das Teil!
Bring Me The Horizon – Post Human: Survival Horror
Bring Me The Horizon machen schon seit geraumer Zeit ihr Ding. Man scheisst regelrecht auf die Erwartungen der Fans. Der musikalische Wandel der Band ist enorm und fordert alten Fans einiges ab. Nach dem Deathcore kam zuletzt Pop. Mit dem ersten Teil der EP-Reihe „Post Human: Survival Horror“ bedienen sie aber wieder alle Lager. Entstanden während der Corono-Krise. Folglich geht es auch eher bedrückend zur Sache. Mit „Parasite Eve“ bekommt man endlich auch wieder astreine Gitarren-Töne zu hören. Doch Oliver Sykes und seine Männer haben auch elektronische Töne zu bieten. Der ultimative Hammer ist jedoch die Kooperation mit Babymetal gelungen. „Kingslayer“ wird die Musik-CSU auf die Barrikaden bringen, die Band juckt dies herzlich wenig. Und wer nun denkt, dass „Obey“ mit Shooting-Star Yungblud das Ende der Fahnenstange ist, der muss sich wohl warm anziehen. Drei weitere Teile folgen. Jetzt auf Vinyl zu haben!
Nervosa – Perpetual Chaos
„Rumpeldipumpel, weg waren die Kumpel“ hieß es letztes Jahr bei Nervosa. Gitarristin Prika Amaral setzte ihre beiden Mitstreiter kurzerhand vor die Tür und machte umgehend als Quartett weiter. Massiver Eingriff in das Bandgefüge und man stellt sich die Frage, ob „Perpetual Chaos“ darunter leiden musste. So lautet nämlich der Titel des neuen Albums. Musikalisch hat sich per se nichts geändert und die Mischung aus Death und Thrash geht auf. Das vierte Album hat mit „People Of The Abyss“, „Guided By Evil“ oder auch „Pursued By Judgement“ starke Songs aufzuweisen. Aber auch der Titelsong groovt derart wunderbar, dass man sich entspannt zurücklehnen kann. „Time To Fight“ kommt mit einem wunderbaren Punk-Vibe daher, der das Album direkt auflockert. Die knochenharte und trockene Produktion von „Perpetual Chaos“ verpasst der Platte noch den letzten Schliff. Mit 13 Songs ausgestattet, dürfte der Fan auch genügend neues Futter bekommen. Saubere Sache!