Die EMP Plattenkiste zum 19. April 2019. Ostern steht vor der Tür und ja, jeder von euch wird dann Zeit haben, die Beine hochzulegen. Was passt da besser dazu als geile Musik im Hintergrund. Egal ob Drinnen oder Draussen. Musik sollte dabei sein. Damit ihr zielsicher bei uns im Shop fündig werdet, haben wir wieder die geilen Scheiben der Woche.
Peter Wolff- Breath
Downfall Of Gaia hat er den Rücken gekehrt. Die Rede ist von Peter Wolff! Der ehemalige Sänger und Gitarrist der Sludge/Crustcore/Post-Metal-Truppe besinnst sich nun auf andere Dinge im Leben. Und wie so oft bedeutet dies auch, dass der musikalische Fokus eines kreativen Menschen sich dadurch verlagert. Mit „Repeat“ hat er sich 2018 schon ausgetobt und nun gibt es mit „Breath“ den Nachschlag. Auch ein Jahr später ist das Motto des Mannes „Soundlandschaften zu kreieren“. Dunkel angehauchte Musik, die zum Nachdenken und Entspannen einlädt. Mit von der Partie sollte definitiv eine Flasche Wein sein. Peter Wolff schafft eine cineastische Reise, arbeitet mit Stille, Klängen und viel Atmosphäre. Streicher, Bläser, Trommler, alles dabei! Wer schon immer orchestrale und ausufernde Filmmusik haben möchte, der hat hier die Chance. Peter Wolff zeigt mit „Breath“, dass er das Handwerkszeug dazu hat.
After The Burial – Evergreen
After The Burial sind geradezu das krasse Gegenteil von Peter Wolff. Wo der Mann mit Stille arbeitet, da hauen die Herren quasi einen Break nach dem anderen raus. „Evergreen“ ist ein Bolid, ein Klotz und Felsen. Der Auftrag mit diesem Album ist klar: Hau bitte beim Hören Alles kurz und klein. „Exit, Exit“ frickelt sich mit Geshoute, heftige Breaks und Blastbeat-Attacken durch seine Spieldauer. Der Wink zum Djent ist klar und deutlich zu erkennen. „To Challenge Existence“ ist geradezu ein Metal-Core-Hit, während „11:26“ insbesondere durch eine fantastische Gitarrenarbeit besticht. Anthony Notarmaso schreit sich über die Spielzeit in Rage und sein angepisster Gesang besticht geradezu in jedem Song. „Behold The Crown“ kann hier als Paradebeispiel herangezogen werden. Dieses Album ist laut und muss insbesondere laut gehört werden. „Evergreen“ ist herrlich zum Abreagieren. Und ja, beschissene Tage hat ja jeder mal.
Mork – Det Svarte Juv
Thomas Eriksson hatte nach dem Release von „Eremittens Dal“ im Jahre 2017 ein turbulentes Privatleben. Den Gang aus diesem Tränental absolvierte der Mann, der hinter Mork steht, mit Musik. Mit „Det Svarte Juv“ erscheint nun das dritte Werk seines Projekts und man sollte annehmen, dass sich der Sound zu den Vorgängern geändert hat. Denkste, denn „Det Svarte Juv“ ist ein eiskaltes Album, zumindest dem Klang nach. Unbelassen und doch sehr stimmungsvoll sind weitere Charakteristika, die man nach dem ersten Durchlauf nennen kann. Mit simplen und teilweise subtilen Melodien, einem Midtempo, und dem typisch norwegischen Geknurre, arbeitet sich der Mann durch seine Erlebnisse. Das Resultat ist ein fantastisches Black Metal-Album, welches völlig im Kontrast zum einbrechenden Frühling steht. Vielmehr sollte dieses Prachtstück im Dunklen zelebriert werden. Dann werden die Ausbrüche zwischen Wut, Melancholie, Resignation und Hass noch deutlicher.
Posthum – Like Wildfire
Wenn wir schon in Norwegen sind, bleiben wir doch direkt hier. Und ja, auch das Genre müssen wir nicht wechseln. Black Metal wir auch von Posthum zelebriert, die sich mit „Like Wildfire“ zurückmelden. Vorab: Das Album benötige mehr als einen Durchgang, damit es hier als Highlight auftauchen konnte. Beim ersten Durchlauf war der Eindruck, dass wir von einem soliden, aber keinem spektakulären Album sprechen. Dies sollte sich beim automatischen Repeat und in der zweiten Schleife ändern. Von Minute zu Minute war die Begeisterung größer und ja, Posthum liefern hier wirklich gut ab. Der rohe und kompromisslose Sound, das exzellente Riffing und ja, auch das gute Songwriting machen die Sache so rund, wie man sie eben rund machen kann. Zwischen Midtempo und rasanten Ausbrüchen fahren Posthum auch das volle Spektrum auf. Wer Watain und Satyricon mag, der wird seine helle Freunde mit „Like Wildfire“ haben.
Pristine – Road Back To Ruin
Pristine haben 2017 „Ninja“ veröffentlicht. Aber leider ging das Album etwas unter. Der Hype um Vintage-Rock war enorm und bekanntlich kann man nicht alle Bands auf dem Schirm haben. „Road Back To Ruin“ soll es nun wieder richten und ja, das Zeug dazu hat es definitiv. Blues Pills und Graveyard hin oder her, der Markt ist groß genug, dass jede Truppe sich ihren Sound formen kann. Vergleiche mussten Pristine sich schon immer gefallen lassen, wieso, kann ich leider nicht nachvollziehen. Schwerer Gospel-Doom gibt es bei „Road Back To Ruin“ satt, aber auch Funk, wie „Bluebird“ beispielsweise zeigt. „Pioneer“ ist ein flotter Feger, „Blind Spot“ beginnt mit arabischen Vocals und „The Sober“ ist melancholisch. Der Kniefall vor Neil Young wird mut „Your Song“ vollzogen und kurzum hat das Album unfassbar viele Highlights. Durchhänger gibt es hier nicht. Pristine liefern ein starkes Rockalbum ab. Punkt!