Die EMP Plattenkiste für den 19. Januar 2018 ist geschnürt. Nach einer sehr umfangreichen Sichtung der Alben dieser Woche, haben wir wieder die 5 heißesten Kandidaten für euch zusammen getragen. Dabei ist die Ausrichtung Nebensache, sondern vielmehr muss sich ein Wow-Effekt bei uns einstellen. Passierte und wir wollen euch die Platten nun hier vorstellen. Gestatten, die EMP Plattenkiste!
Black Label Society – Grimmest Hits
Black Label Society lassen es 2018 amtlich krachen. Nicht nur das 10. Album ist am Start, nein, die Band wird auch ganze 20 Jahre alt. Nun war es bei Zakk Wylde leider immer so, dass er doch schwer nach Ozzy klang. Ein Wunder? Sicher nicht, denn schließlich ist der Mann seit seinem 19. Lebensjahr in der Band von Ozzy – und Ozzy übrigens der Patenonkel seiner Kids. Nun steht also mit „Grimmest Hits“ der nächste Versuch an, mit alten Gewohnheiten zu brechen. Und vorab schon gesagt: Es gelingt! Ein Album, welches sich mehr mit dem Southern Rock auseinander setzt, als man es bisher von der Band kannte. Ein Album, welches mit „Room For Nightmare“ auch härtere Töne anschlägt und Ozzy dahingehend in den Schatten stellt. Man liebäugelt mit dem Blues und macht klar, dass man bisher einen Umstand nicht berücksichtigt hat. Die unfassbar große Stimme von Zakk Wylde. Starkes Album!
Of Mice & Men – Defy
Of Mice & Men hatten es nicht leicht. Man entschied sich nach dem Ausstieg des Sängers weiterzumachen und dies trotz der Tatsache, dass Austin das Aushängeschild der Band war. So wurde Aaron Pauly aus den eigenen Reihen nach Vorne geschoben und übernimmt seitdem den Gesangspart. Mit „Defy“ startet man nun durch und dies kurzerhand in amtlicher Art und Weise. Einem Fußstampfer kommt das Werk gleich, ein Protest-Album irgendwie und dennoch mit einer Note „ach so schlimm ist es nun auch nicht um uns bestellt“. Man belebt kurzerhand die dunklen Töne – kann man es ihnen verdenken? – und geht aggressiv zu Werke. Und trotz all diesen Umständen haben Of Mice & Men ihre Liebe zu den melodischen Parts nicht verloren. Diese durchziehen das Album vom ersten, bis zum letzten Song. „Defy“ ist ein Befreiungsschlag und macht Bock. Mit amtlich viel Bissigkeit und der nötigen Härte zeigt man, dass Of Mice & Men stark sind.
Cult Of Luna – The Beyond
Direkt vorweg: Cult Of Luna haben bei mir Gott-Status. Kaum eine Band hat mich so ergriffen wie die Schweden. Zufällig bekam ich damals das erste Album in die Finger und war direkt verliebt. Das zweite Album „The Beyond“ sollte diese Liebe ausbauen. Nun wird eben gerade dieses Album neu aufgelegt, da in Sammlerkreisen utopische Preise für die Vinyl-Pressung aufgerufen wurden. Johannes – Kopf und mittlerweile Sänger der Band – ist leidenschaftlicher Vinyl-Sammler, aber er unterbindet gerne Horror-Preise, wenn es um seine Alben geht. Betonschere und höchst depressive Töne knallen einem dagegen, wenn man das Album auflegt. Schmerzerfüllt und höchst suizidal wird hier Metal zelebriert, der einen starken Hang zu Bands wie Neurosis und Co aufweist. Atmosphärisch, episch und eben einzigartig sind Cult Of Luna, was sich in den 11 Songs durchweg zeigt. Ein Album, mit dem man Freunde verstören und sich zugleich glücklich machen kann. Ohne Frage, Pflicht!
Fall Out Boy – Mania
Was ist nur aus diesen Jungs geworden? Eine Frage, die sich so mancher Fan der ersten Stunde wohl denkt, wenn man das Thema Fall Out Boy auf den Tisch bringt. Neben der Tatsache, dass Pete Wentz mal Bilder seines besten Stückes abhanden kamen, waren sie damals bei der Speerspitze der Emo-Bewegung dabei. Nun, die ist lange schon vorbei und die Jungs von Fall Out Boy haben sich deshalb weiterentwickelt. Mehr Pop, weniger Rock. Aber das haben bekanntlich Panic! At The Disco auch gemacht. Glänzender Pop, der so stilsicher ist, wie er sein muss, dass man wahrlich von qualitativ hochwertigem Pop sprechen kann. Mit Inbrunst dargeboten, mit Liebe geschrieben und bis ins kleinste Detail ehrlich rübergebracht. Wer den alten Tagen der Band nachtrauert, sollte die Finger vom Album lassen. Wer aufgeschlossen ist und starke Pop-Songs liebt, der darf sich sicher sein, dass Fall Out Boy geil abliefern.
Ghost – Ceremony And Devotion
Ghost sind ein Phänomen. Auch wenn nun die wahre Identität der Herren hinter den Masken gelüftet ist, büßte die Band kein bisschen von ihrer Magie ein. Mit „Ceremony And Devotion“ liefert man nun ein Live-Album ab, welches größtenteils in San Francisco aufgenommen wurde. Und zwar auf der letzten Tour zur „Popestar EP“, die einschlug, wie eine Bombe. Man muss bekanntlich vorsichtig sein, wenn es um Live-CDs geht. Zu oft wird hier versucht das schnelle Geld zu machen, wobei die Qualität auf der Strecke bleibt. Anders hier, denn sowohl die Auswahl der Songs, als auch die Umsetzung ist großartig. Mit viel Liebe und abseits einer stur durchgezogenen Show agieren Ghost als Band, die dem Publikum was zu sagen hat. Man kann das Album als eine Best-Of ansehen, sofern man noch keine Berührungspunkte mit der Band hatte. Man kann aber auch einfach die Songs auf sich wirken lassen! Liegt an euch!