Die EMP Plattenkiste für den 17. Januar steht vor der Tür. Es hagelt nun wieder Alben, die gehört werden müssen. Hinfort ist die Weihnachtsflaute, die zwar hier und da einen Lichtblick geboten hat, aber letztendlich doch die Durststrecke für den Musikliebhaber darstellte. Egal, nicht in Erinnerungen schwelgen sondern direkt durchstarten und sich hier mal umschauen. Es lohnt sich mal wieder und die Wahl war erneut nicht so leicht, was wir vorstellen und was nicht. Wir öffnen erneut die EMP Plattenkiste und wünschen viel Spaß beim Shoppen zum 17. Januar 2013.
De La Tierra wird nur den eingefleischten Sepultura-Fans was sagen. Wieso? Andreas Kisser, der ewig jungbleibende Gitarrist der Band, hat sich mit dieser Band ein zweites Standbein besorgt. Das gleichnamige Album „De La Tierra“ steht nun an und sollte gehört werden. OK, der Name strotzt nun nicht gerade mit Innovation, aber darauf soll es nun mal nicht ankommen. Nun sollte man sich ja nicht die eigene Konkurrenz ins Haus holen, was De La Tierra auch nicht machen wollten. Ruhiger geht es zur Sache und ethnischer. Aber ein zweites „Roots“ kann man sicherlich auch nicht erwarten. Man bewegt sich vielmehr im Bereich Metal-Rock, was nun komisch klingen mag, aber die Sache gut trifft. Eine leichte spirituelle Note wohnt der Sache inne und macht die rund 40 Minuten zu einem Hörgenuss für alle, die es auch mal sanfter mögen als Sepultura.
Mit Nashville Pussy und dem Album „Up The Dosage“ haben wir eine Band in den Reihen, die schon lange im Geschäft ist. Seit 1996 um genau zu sein. Die Band fokussierte sich immer drauf einen ehrlichen Rock zu machen, der charismatisch daher kommt. So auch hier! Die 13 Songs zeigen erneut, dass man Nashville Pussy noch lange nicht abschreiben kann und sollte. Hier treffen wieder psychedelische Klänge auf Hard Rock, der mit Southern Rock noch verfeinert wird. Gemischt von Rick Beato (Shinedown), zimmern Nashville Pussy ein Brett zusammen, auf welches die Band mehr als stolz ist. „Das Ding ist quasi unser ‘Back In Black‘“, kann man aus dem Bandlager vernehmen. Na dann wisst ihr ja Bescheid und könnt zugreifen.
Mogwai, die kauzigen Schotten, sind zurück. Mit „Rave Tapes“ schießt man das 8. Album raus, welches auch das zweite auf dem eigenen Label darstellt. Drei Jahre sind seit „Hardcore Will Never Die, But You Will“ vergangen, aber man hat sich nicht in Schottland verkrochen um den Whiskey zu genießen. Im Gegenteil: Welttour hier, EP da und dann auch noch kurzerhand einen Soundtrack für eine TV-Sendung gemacht. Dann aber widmete man sich wieder einem neuen Album, welches erneut nach Mogwai klingen sollte. Das Resultat „Rave Tapes“ ist wieder eine Reise durch sämtliche Klanglandschaften, wie man es von der Band kennt. Vielschichtig, progressiv, aber eben auch mit elektronischen Spitzen gespickt, schaffte man 10 Songs, die raumfüllend sind.
Was musste man sich gedulden auf ein neues Album von Evergreen Terrace. „Almost Home“ ist schon eingestaubt – zumindest sinnbildlich – und die Amerikaner kamen irgendwie nicht aus dem Quark. Label gewechselt, Bandmitglied verloren und immer wieder mal Konzerte gespielt, anstatt die Fans mit neuem Material zu erfreuen bzw. einfach mal welches zu schreiben. Nennt man dann auch wohl ein stückweit „kreatives Loch“. Aber nun ist mit „Dead Horses“ die Funkstille Geschichte. Mehr an „Wolfbiker“ – wohl dem Überalbum der Band – orientiert, feuert man 10 Songs ab und lässt keine Wünsche offen. Die Mischung aus Hardcore, Metal und Melodie steht der Band und man sollte sich auf jeden Fall Zeit nehmen, um die wahre Pracht zu erkennen. Und bitte – Evergreen Terrace- lasst euch für ein weiteres Album nicht wieder so lange Zeit.
Avignon in Frankreich ist bekannt durch das schöne Kinderlied. Aber Avignon sollte auch Freunden der anspruchsvollen Musik bekannt sein, denn Alcest kommen aus der schönen Stadt. 2001 startete man mit einem Demo, welches dem Black Metal zugeschrieben wurde. Seither haben viele Menschen die Brücke in Avignon überschritten und Alcest haben auch ein paar Schritte zurück gelegt. Die Anfangstage sind Geschichte. Das Werk „Shelter“ ist auch dem Feld Postrock zuzuschreiben und man kann den Schreiber der New York Times nicht oft genug zitieren, der behauptet hat, dass Alcest so klingen, wie man sich Black Metal von Enya vorzustellen hat. Song-Strukturen, die progressiv und episch sind, schaffen Stimmungen, die aufzeigen, dass Alcest aber auch eine Eigenständigkeit haben. Alle Songs widmete Neiges dem Meer, welches in Anlehnung an den Titel des Albums, sein persönlicher Zufluchtsort ist. Musik mit Hirn für Hirn!