Die EMP Plattenkiste für Mitte März ist am Start. Ja, die ersten sonnigen Tage liegen hinter uns, angegrillt wurde und der ein oder andere Kollege hat schon den örtlichen Biergarten besucht. Es geht aufwärts und dies nicht nur wettertechnisch. Auch in Sachen Neuerscheinungen tut sich einiges und so war es wieder eine (erfreuliche) Qual der Wahl für uns, die heißen Platten für diese Woche zusammen zu suchen. Aber schaut sie direkt selbst mal an. Wir haben jetzt die EMP Plattenkiste für den 17. März 2017 am Start. Viel Spaß!
Western Addiction – Tremulous
Gelinde gesagt bin ich fast aus den Schuhen gekippt, als ich die News aus dem Hause Western Addiction erfahren habe. 12 Jahre nach dem Debüt wollen die Herren nun ein neues Album angreifen? Respekt, denn bei dem Debüt ist es letztendlich geblieben. Nun auf dem renommierten Label Fat Wreck und mit Joey Cape (Lagwagon) als Produzent bläst man zum Angriff und mit „Tremulous“ ist in der Tat das zweite Album der Punker da, die man doch eher in die Ecke Hardcore schieben muss. Das Quartett hetzt ein, als ob sie nie von der Bildfläche verschwunden wären. „Humming Bars Of White Light“ lässt Motörhead aufleben, „Red Emeralds“ poltert von Anfang bis Ende durch und „Taedium“ regelt so ziemlich Alles, was es zu regeln gibt. Mit Todd Kowalski von Propagandhi hat man für diesen Track auch starken Support gewinnen können. 11 Songs die räudiger nicht sein könnten, aber alle fett sind.
Pulled Apart By Horses – The Haze
Pulled Apart By Horses gingen immer davon aus, dass sie niemals professionell werden. Tja, manchmal läuft es anscheinend doch besser, als man denken sollte. Mit „The Haze“ steht nun das vierte Album ins Haus und erneut muss man sich wundern, wie diese Band doch auftritt. Im Sektor alternativer Rock gibt es ja genügend Konkurrenz, jedoch schafft es die Band mit dem neuen Werke, erneut Raffinessen aufzuzeigen, die so andere Band vergeblich zu suchen scheint. Allumfassend und mit einem Querschnitt durch die bisherigen Werke, zeigen sich die Jungs derbe catchy ohne dabei die geile Stimme von Tom Hudson zu vergessen. Diese ist rau und lässt an die 60er erinnern, welche ja doch wegweisend für den Rock waren. Kanten ohne Ende, groovende Beats und jede Menge Herzblut zeigen, dass Pulled Apart By Horses sich in den letzten Jahren zu einer fabelhaften Band gemausert haben. Starkes Ding ohne Aussetzer.
Counterfeit – Together We Are Stronger
Counterfeit könnten dagegen das nächste große Ding machen. Mit Xtra Mile hat man zumindest ein Label von sich überzeugen können, welches ein paar Größen in den Reihen hat. Nun soll die Londoner Band anschließen, was es mit „Together We Are Stronger“ zu beweisen gilt. Harter Punk steht auf der Fahne und der Fünfer macht dies auch direkt klar. Hier wird nicht lange gefackelt, sondern amtlich das Gaspedal getreten. Nun sollte man denken, dass Punk per se schon zum Scheitern verurteilt ist, was sich wohl auch die Truppe gedacht hat. Was tun? Mit etwas Metal, hier und da Stoner und einer Brise Metalcore, schafft man es aber direkt, dass ein Debüt nicht wie ein (halbgares) Debüt klingt. Streckenweise aggressiv geht man ans Werk, was der Sache aber nur dienlich ist. 10 Songs, rund 30 Minuten und et voilá, die Sache ist geritzt und wird wohlwollend abgenickt.
Lamb Of God – New American Gospel
Lamb Of God muss man eigentlich nicht mehr vorstellen. Durch die Inhaftierung und das Hin und Her um Frontmann Randy Blythe sollte die Band jeder kennen. Aber auch musikalisch haben sie mit „The Wrath“ und Co. für amtlich Furore gesorgt. Doch wer kennt das Debüt? Ist euch „New American Gospel“ bekannt? Oder habt ihr dieses Meisterwerk einfach ausgelassen, da es bereits 2000 erschienen ist? Jetzt legt man das Ding neu auf und insbesondere Vinyl-Enthusiasten kommen auf ihre Kosten. Ein schleppendes und bösartiges Monstrum wird sich aus den Boxen breitmachen und euch in eine Düsterheit ziehen, die ihr von den neueren Werken weniger kennen werdet. Man hört, dass hier noch amtlich Radau gemacht wurde und Blythe sich regelrecht die Seele aus dem Leib schreit. Diese sorglose Ungebremstheit ist es, die dieses Ding so knallhart macht und sicherlich in jeden gut sortierten Plattenschrank gehört. Klarer Pflichtkauf!
King Of Asgard – :Taudr:
Auch wenn hinter King Of Asgard ein neues Label stecken mag, so wenig hat sich bei den Schweden die musikalische Ausrichtung geändert. Mit „:Taudr:“ bewegt man sich erneut auf dem Gebiet des Viking Metal, wie es auf den bisherigen drei Alben auch der Fall war. Gewohnt auf hohem Niveau, zeigt die Band auch mit Nummer Vier keine Schwächen, sondern bestechen durch akustischen Raffinessen und einem Wechsel zwischen raubeinigem Viking Gesang und feinsten cleanen Vocals. Hinzu sollen noch amtliche Gitarrenarbeit, klare Strukturen und eine Atmosphäre kommen, die den Hörer umgehend in die Zeit der Vikinger versetzt. Auch die schwedischen Lyrics unterstreichen, dass die Band hinter ihrem Konzept steht. Epische Klänge, fettes Drumming und jede Menge treibende Parts machen klar, dass King Of Asgard nichts dem Zufall überlassen. Wirklich überzeugend, was dieses vierte Werk zu bieten hat. Das Mithotyn-Cover „Upon Raging Waves“ rundet Alles fabelhaft ab! Top!