Die EMP Plattenkiste zum 15. Mai 2020. Corona hat uns immer noch im Griff und nach und nach werden die Festivals offiziell abgesagt. War irgendwie klar, aber es schmerzt dennoch sehr. Zum Glück spenden einem Platten etwas Trost. So haben wir auch wieder für euch die Highlights rausgesucht. Habt Spaß mit der EMP Plattenkiste!
Shock Therapy – Back From Hell
Mit Shock Therapy haben wir eine Band, die eigentlich schon bei den Akten liegt. Nachdem 2008 der Frontmann Gregory McCormick verstarb, war die Band Geschichte. Und nun erscheint doch ein neues Album auf, welches auf den Namen „Back From Hell“ hört. Dieses beinhaltet natürlich wieder die wilde Mischung aus Punk und Wave und knüpft da an, wo man sich verabschiedet hat. Doch was gibt es zu hören? Das Album beinhaltet Songs, die begonnen, aber nicht finalisiert wurden. Der Keyboarder Per Anders Kurenbach nahm sich deren an und verpasste den Liedern den letzten Schliff. Wer nun denkt, dass wir von einer halbgaren Nummer sprechen, dem darf man sagen, dass alle Songs mehr als amtlich daher kommen. Der Wahnsinn des durchgeknallten Frontmanns hört man zu jedem Zeitpunkt, der Stil von Shock Therapy wird beibehalten. Sicher eine Platte für Fans der Truppe, aber auch alle, die auf Punk Wave stehen!
Tokyo Blade – Dark Revolution
Tokyo Blade standen sich irgendwie oft selbst im Wege. Als die Truppe begann, stand der Kurs auf „Erfolg“. Doch dieser sollte sich nicht so einstellen, wie man es sich erhofft hatte. Ein Grund mag der sein, dass die Briten mit Besetzungswechseln nicht geizten. Ja, das Personal-Karussell drehte sich und eine gewisse Stabilität in den eigenen Reihen vermisste man. Nun gibt es 11 neue Songs, die gebündelt auf dem Tonträger „Dark Revolution“ zu finden sind. Erlesene Riffs, traumhafte Melodien und jede Menge Energie versprühen die Herren. Dies mag auch daran liegen, dass man sich wieder in der Besetzung zusammenfinden konnte, die das erste Album aufweisen konnte. Mit Alan Marsh am Mikro hat man eben einen Mann, der ordentlich singt und auch Höhenlagen schafft, die der Art von Heavy Metal dienlich ist. Songs wie „Crack In The Glass“ zeigen, dass die Truppe nichts an Biss verloren hat.
Horisont – Sudden Death
Schweden ist ja irgendwie ne Hochburg, wenn es um Retro Rock geht. Mit Horisont haben wir eine Band, die aber die Kiste schon seit 14 Jahren macht und irgendwie zur Speerspitze zählt. Muffig und knarzend sind die Songs, die Platten erinnern stellenweise an einen Dachbodenfund bei den Eltern. Aber dabei sind die Herren immer authentisch geblieben und orientieren sich laut eigener Aussage an Judas Priest, Scorpions und auch UFO. Mit „Sudden Death“ gibt es nun Nachschlag und können damit schon das sechste Album in der Bandgeschichte verbuchen. Wer nun einen Paukenschlag erwartet, der soll im Recht sein. Sicherlich ist der Sound „vorhersehbar“ und lässt wenig Spielraum, aber wer sich so leidenschaftlich dem alten Sound hingibt, der hat definitiv ein großes Herz. Eine Verneigung vor den Beatles ist „Revolution“, „Runaway! verneigt sich vor Deep Purple und auch „Pushin’ The Line“ geizt nicht mit Reizen. Wirklich betörend gut.
Voodoo Gods – The Divinity Of Blood
Voodoo Gods ist ein Name, den man sich merken sollte. Man darf auch von einer Death Metal Supergroup sprechen. Mit Corpsegrinder Fisher und Seth Van De Loo hat man schon zwei Promis an den Mikrofonen. Alex Voodoo am Schlagzeug und das Gitarren-Dup Smolski Hiro ergänzen die Sache herrlich. Nun steht mit „The Divinity Of Blood“ ein neues Album vor uns, welches die Euphorie der Fans sicher erneut befeuern wird. Voodoo Gods machen einiges richtig und dies insbesondere dann, wenn sie ohne Schnickschnack sich der Musik hingeben. Sei es mit „Menance To God“ oder „Serenade Of Hate“, welches derart herrlich anzuhören ist, dass einem die Spucke wegbleibt. Klar schimmert hier und da mal Cannibal Corpse durch, aber auch Carcass und Arch Enemy kann man irgendwie vernehmen. Voodoo Gods liefern ein super Album ab, welches sich weit von 08/15-Scheiben positioniert. Wer Metal mag, wird dieses Album lieben.
Triptykon – Triptykon With The Metropole Orkest: Requiem (Live At Roadburn 2019)
Celtic Frost hauten „Into The Pandemonium“ raus. Dreiteilig war „Requiem“ ausgelegt und fand seinen Anfang mit „Rex Irae“. „Winter“ erschien auf „Monotheist“ und Triptykon sei Dank, gibt es nun den Mittelteil, welcher 2019 auf dem Roadburn vorgetragen wurde. „Triptykon With The Metropole Orkest: Requiem (Live At Roadburn 2019)“ wurde eben auf besagtem Festival aufgenommen, was aber fast nicht hörbar ist. Mit einer bestechenden Qualität und fein differenziert, tönt das Album aus den Boxen. Mit dem Metropole Orkest und der Sängerin Safa Heraghi wird der Sound noch dicker vorgetragen. Die Streicher klingen umwerfend und man taucht regelrecht in eine andere Welt ab. Triptykon klingen, als ob sie Musik für einen Film geschrieben haben, welcher aber noch nicht abgedreht ist. Von Klassik, bis hin zum Jazz, vereint diese Band wirklich Alles, was das Fanherz sich nur wünschen kann. Wer hier nicht zugreift, dem ist einfach nicht mehr zu helfen.