Die EMP Plattenkiste für den 15. Februar ist da. Der Frühling steht vor der Tür, zumindest versprechen dies die ersten Sonnenstrahlen nun. Auch wieder sind wieder ganz aus dem Häuschen und dies nicht nur wegen der Sonne, nein auch wegen den Platten in dieser Woche. Geile Sachen dabei. Schaut aber selbst rein.
Avril Lavigne – Head Above Water
Es war sehr lange still um die einstige Göre Avril Lavigne. Nach dem gleichnamigen Album „Avril Lavigne“ aus dem Jahre 2013, stand eher das Privatleben bzw. die Trennung von Chad Kroeger im Rampenlicht. Dazu kam dann 2015 die Diagnose Borreliose, was ein neues Album sicher zweitrangig machten. Nun steht aber mit „Head Above Water“ das sechste Album in den Startlöchern. Den Titel darf wörtlich verstanden werden. Und ja, dementsprechend ist auch ein großer Teil des Albums auch eher „dunkel“ gehalten. „My life is what I’m fighting for“ singt sie beim Titeltrack, was einem emotionalen Punch gleichkommt. Doch auch manch fröhlichere Momente kann man erhaschen, wie es beispielsweise bei „A Bigger Wow“ der Fall ist. „Love Me Insane“ geht in eine ähnliche Richtung. Im direkten Vergleich zum Vorgängeralbum muss man sagen, dass das neue Werk wieder die Avril Lavigne ist, die man sich wünscht. Erstklassiger Pop!
Katatonia – Dethroned & Uncrowned
Eines der jüngeren Werke von Katatonia stellt „Dethroned & Uncrowned“ dar. Das 2013er Album erfreute sich aber solch große Liebe, dass man nun wirklich das Ding neu auflegen muss. Geil für die Band keine Frage. Aber es soll auch musikalisch isolierte Menschen geben, denen das Album gänzlich unbekannt ist. Ja, kaum zu glauben. Basierend auf dem Album „Dead End Kings“ und den darauf brillanten Songs, haben die Schweden den Titel zum Programm gemacht. Man verzichtet auf Drums und die E-Gitarren und schafft es dennoch, ein total geiles Stück Musik zu zaubern. Insbesondere die zauberhafte Stimme von Jonas Renske steht nun noch mehr im Vordergrund und bekommt kurzerhand das Rampenlicht, welches sie verdient. Man könnte nun annehmen, dass wir von keinem eigenständigen Release sprechen. Jedoch hebt dieses Album die Songs auf ein neues Level, dass wir wahrlich von einem selbstständigen Album sprechen müssen. Reinhören und Abfeiern. Jetzt!
Anathema – Untouchable
„Untouchable“ von Anathema. Bei einem solch ausdrucksstarken Titel muss man schon genauer hinschauen. Oder hinhören? Beides. Unantastbar sind die Herren von Anathema auf jeden Fall. Und ja, mit „Weather Systems“ veröffentlichte man 2012 das bis dahin erfolgreichste Album. Klar ging man dann zu diesem Album auf Tour, was mit „Untouchable“ eingefangen wurde. Große Momente gibt es beim zweiteiligen Stück „Untouchable“ direkt zu Beginn. Aber auch „Universal“, „Thin Air“ und „Dreaming Light“ sprechen für sich. Anmutig, emotional und zugleich großartig zaubern die Briten durchweg Gänsehautmomente. Musikalisch auf den Punkt, spielt man all sein Können aus und dies in bestechender Manier. Mit jeder Menge Herzblut versteht sich. Mit dem Live-Feeling entwickeln sich die Songs zu einem neuen Hörerlebnis, welches nun wieder seinen Weg auf Vinyl gefunden hat. Mit einer Flasche Rotwein bewaffnet, wird dieses Album komplett vom Hocker hauen. Versprochen.
Blutengel – Un:Gott
Mit Blutengel haben wir nun eine Band, die seit 1998 ihr Unwesen treibt und sich dem Gothic Pop verschrieben hat. Eine Szene-Größe, wenn man es kurz auf den Punkt bringen will. „Leitbild“ ist bereits 2 Jahre alt und in der Zwischenzeit haben Blutengel drei Singles veröffentlicht. Also wird es geradezu Zeit für ein neues Album, welches nun mit „Un:Gott“ vorliegt. Blutengel ziehen musikalisch wieder alle Register und zeigen sich darüber hinaus auch noch überraschend experimentierfreudig. Während „Alles“ ein wahrer Ohrwurm ist, „Teufelswerk“ tanzflächentauglich daher kommt, ist „Not My Home“ ein sphärischer Song, welchen man so auch noch nicht von der Band serviert bekommen hat. „Seductive Dreams“ ist episch, „I’m Alive“ futuristisch. Mit „Morningstar“ zeigt man eine rockige Seite. Blutengel zeigen mit „Un:Gott“, dass sie abwechslungsreiche Songs schreiben können, die doch durch einen Band-typischen roten Faden verbunden sind. Ein echt starkes Album.
Avantasia – Moonglow
Er hat es wieder getan. Mister Tobias Sammet, Großvater der Metal Oper hat erneut zugeschlagen. Mit „Moonglow“ lässt der Ausnahme-Musiker sein neustes Monster auf uns los. Avantasia stehen für große Songs, noch größere Konzepte und einem unglaublichen Hörvergnügen. Hier treffen wieder all die Dinge aufeinander, die den Metal ausmachen. Sei es in musikalischer Hinsicht, wie auch personell. So zieht Sammet kurzerhand mal Kürsch, Petrozza, Atkins und Landes bei „Book Of Shallows“ aus dem Hut. Progressiv geht es bei „The Raven Child“ zur Sache, während „Starlight“ geradezu ein Ohrwurm ist. Sei es straight oder vertrackt, Thrash oder Power Metal, Sammet spielt die komplette Klaviatur und dies im Schlaf. Ja, man muss den Mann nicht mögen und seine Artworks auch nichtabfeiern. Was Avantasia aber darstellen, ist respektabel. Hier bekommt man ein derart homogenes Album serviert, dass es einem die Sprache verschlägt. Großartig!