Die EMP Plattenkiste zum 09. Oktober 2015 | EMP Blog

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Die EMP Plattenkiste zum 09. Oktober 2015

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Die EM Plattenkiste für den 09. Oktober im Jahre 2015. Nach dem Tag der Wiedervereinigung, haben wir nun wieder eine Woche ohne Feiertag vor uns. Quasi eine belanglose Woche, die wir euch aber wieder durch unsere heißen Scheiben versüßen. Erneut auf der Suche nach den nennenswerten Patten der Woche, konnten wir etliche Neuheiten anchecken, welche eventuell hier nicht genannt werden, aber ebenfalls stark ausgefallen sind. Wir empfehlen euch definitiv, das ihr mal im Shop stöbert. Wer es kurz und prägnant braucht, der kann sich nun durch die EMP Plattenkiste für den 09. Oktober 2015 lesen. 

H2O

H2O Überzügen erneut mit ihrer positiven Attitüde. Ein wirklich gelungenes Album.

Hardcore ist nie langweilig und von bevor man zur Langatmigkeit neigen könnte, ist meist die Platte schon durchgelaufen. Ein Motto, was Fans lieben, Hasser nie verstehen werden und Bands sich anscheinend zu Herzen nehmen. H2O wollen mit „Use Your Voice“ sicher niemanden auf die Folter spannen und schaffen es, in gerade mal 22 Minuten alles auszudrücken, was die Herren zu sagen haben. Und nun keine falschen Schlüsse, denn das ist so manches. Zum einen diese positive Grundstimmung der Songs, die trotz der Weltereignisse immer wieder ein Licht im Sturm darstellen. Wo andere Hardcore-Bands sich auskotzen, da trällert ein Toby Morse ein beherztes „I’ll always find the best in people, everyone is my equal“ beim Song „Thick And Thin“. Aber auch als Vorbild-Charakter kann die Band überzeugen, wie der Song „Use Your Voice“ demonstriert. Rundum geil einfach, was H20 zu sagen haben. Doch ein weiterer Grund fehlt ja noch: Nun, H20 zeigen sich auch 7 Jahre nach dem Vorgänger erneut spielfreudig und mit reichlichen Tricks in Sachen Tempowechsel. Mit melodischen Parts verziert, stellt „Use Your Voice“ ein fettes Album im Bereich Hardcore und Punk dar, welches keine Wünsche offen lässt und man mit einer positiven Stimmung aus der Sache rausgeht.

ChrisCornell

Mit einem Remaster aufpoliert, erscheint nun das erste Werk von Cornell endlich auf Vinyl.

Euphoria Morning“ war das erste richtige Lebenszeichen von Chris Cornell nach dem Split der Band Soundgarden. Wunden sollten und wollten geleckt werden, doch Cornell streute bei so manchem Fan eher Salz in die Verletzungen. „Er hat sie nach wie vor, diese Ausnahmestimme“, dachten so manche Fans um dann hinzuzufügen, dass sie die Härte und das depressive von Soundgarden vermissen würden. Alles recht und schön und in gewisser Art und Weise legitim, doch muss man auch sagen, dass ein Album auf welchem „Chris Cornell“ steht, nun sicher kein neues Soundgarden-Album offenbaren muss. „Doch was will der Schreiber der Zeilen eigentlich von mir?“ denkt jetzt so mancher Leser. Cornell und „Euphoria Morning“ ist schon etwas älter und um genau zu sein ist die Scheibe von 1999 ja schon längst bekannt, aber wir wären nicht die EMP Plattenkiste, wenn wir nicht auch mal Platten im Sinne von Vinyl anpreisen würden. So ist es nun geschehen und das erste Werk von Chris Cornell erscheint diesen Freitag auf dem Rillenträger. Kaufen, anfassen, auflegen und sich einfach von dieser Stimme treiben lassen!

Skepticism

Skepticism haben mal kurzerhand ihr Album live eingespielt. Nicht nur deshalb beeindruckend.

Eine wegweisende Band in Sachen Doom Metal sind ohne jeden Zweifel die Finnen von Skepticism. Diese haben sich für ihr neues Werk „Ordeal“ etwas Besonderes einfallen lassen, was so manchem Musiker die Schweißperlen auf die Stirn treiben würde. Ein neues Album während eine Konzertes live und ungeschönt aufnehmen. Nun könnte man sagen, dass dies gestandene Musiker schaffen sollte, aber abgesehen davon, dass man live Studioqualität abliefern muss, ist auch noch festzuhalten, dass die Stimmung des Konzertes auf Platte muss, ohne dabei zu „live“ zu klingen. Ansonsten hätte man ja einen Mitschnitt eines Konzertres. Mit 8 Songs dann noch auf 77 Minuten Spielzeit zu kommen, stellt schon die Königsdisziplin dar. „Effektiv“ kann man die Herangehensweise nennen, denn Tricks und Spielereien sind auch kaum umsetzbar, was Skepticism – wie hier bewiesen – auch nicht benötigen. Schwere Riffs, ein phänomenales Schlagzeug, Klänge der Orgel und ein tiefer und streckenweise grunzender Gesang machen vielleicht den ersten Zugang beim Hören schwer. Wenn man sich aber etwas Zeit nimmt, dann zeigen Skepticism Welten auf, die dunkel, intensiv und abgründig sind. Ein wahrlich beeindruckendes Werk.

Placenta

Placenta feiern 15 Jahre mit 15 Songs, wovon zwei komplett neu sind. Ein schöner Querschnitt der Band.

15 Jahre und 15 Songs, so das Motto der Placenta-Scheibe „XV Greatest Hits“. Wo so mancher nun gähnen wird, wollen wir mal die Werbetrommel rühren. Es ist wahrlich kein leichtes Unterfangen eine deutsche Band im Bereich Death Metal über so viele Jahre am Leben zu erhalten, wenn man aus Berlin kommt, die Band mit Jobs finanziert und der ganz große Sprung einem bis dato verwehrt geblieben ist. Es ist hier fast schon eine Heldentat nochmals mit einem Best-Of auf diese Umstände hinzuweisen. Doch wer nun denkt, dass Placenta nur Songs rübergezogen haben – also von Platte X auf dieses Werk – der kann sich wieder beruhigen. Neben zwei neuen Songs gibt es einige Songs in einer soundtechnischen Neuauflage und darüber hinaus noch zwei Stücke aus den Anfangstagen der Band, die bis dato wohl in einer Schublade ein trauriges Dasein erleben mussten. „Evolution“ ist der Opener und ein neuer Song, welcher direkt sämtliche Stärken der Band ausspielt. Melodiös in Sachen Gitarre, getragen und mit cleanen Gesängen ausgestattet, ein wirklich schönes Ding, was alleine den Kauf der Scheibe schon rechtfertigen dürfte. „Attention Please: „Official Hate“ und „Human Abyss“ sind die zwei Songs aus der frühen Bandphase, welche die Anfangstage bestens dem Hörer vor Augen halten. „Ungeschliffene Diamanten“ ist mir sofort in den Sinn gekommen und bei jedem Hördurchgang verstärkt sich dieser Eindruck. Mit „#schön“ als letzten Song, ein weiterer neuer Songs, welcher modern und frisch klingt. Wirklich gelungen und dazu noch gesellschaftskritisch. Die Songs zwischen dem Opener und „#schön“ stellen einen bunten Blumenstrauß an Songs der Band Placenta dar, wie sie – meinem Geschmack betreffend – besser nicht ausgewählt werden konnten. Chapeau nach Berlin!

Antimatter

Ein Album über Dinge, die sich Menschen gegenseitig antun. Geschrieben von Antimatter!

„The Judas Table“ ist das neue Werk der progressiven Band Antimatter, welche sich über die letzen Jahre hinweg zu einer der Aushängebands etabliertem, wenn es um „sanftere“ Töne geht. Antimatter arbeiten mit fragilen Elementen, faszinieren mit Melodie und reissen das Ruder dann doch teilweise rum, um die härteren und zornigen Gesichter der Protagonisten komplett aufzuzeigen. Bei „The Judas Table“ ist es ähnlich und alte Fans können so oder so getrost zugreifen. Das neue Werk ist ein Konzeptalbum über Menschen und ihr Handeln. Ein Album über Empfindungen und Reaktionen, die ein jeder von schon erlernen konnte und musste. Ein Album über Dinge, die Menschen sich gegenseitig antun und antun wollen. Nun erwartet man vielleicht ein wirklich zorniges Album, zumindest streckenweise, was aber nicht der Fall ist. Antimatter haben ihre Wutausbrüche verfeinert und agieren präziser. Man könnte sogar sagen, dass der Spagat zwischen Hass und Liebe noch klarer definiert ist, was der Platte eine sehr geile Stimmung verpasst. Definitiv hörenswert.

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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