Die EMP Plattenkiste für den 09. August 2019 wäre fertig. Ja, es ist die EMP Plattenkiste nach dem Wacken. Aber nicht traurig sein, denn der Vorverkauf für nächstes Jahr läuft ja schon. Und darüber hinaus gibt es noch mehr Festivals. Nehmen wir doch das Party.San nächstes Wochenende. Oder wer es ganz fett haben will, der darf sich auf das Summer Breeze freuen. Yes, wir sind auch vor Ort! Sehen wir uns? Wir hoffen es!
Vagrant – The Rise Of Norn
Was freue ich mich immer, wenn deutsche Bands in unserer Plattenkiste auftauchen. Ja, auch die deutsche Musikszene hat hier und da starke Veröffentlichungen. Noch größer ist die Freude, wenn wir von Bands sprechen, die quasi mit ihrem Debüt daher kommen. So wie eben Vagrant, die man nun nicht mit dem gleichnamigen Label verwechseln sollte. Wo das Label bekannt für Emo ist, wird die deutsche Truppe sich einen Namen im Bereich melodischen Death/Viking Metal machen. „The Rise Of Norn“ hat Alles, was man hierzu notwendig ist. Bereits die erste Single „Blood On A Crow’s Beak“ verdeutlichte dies eindrucksvoll. Nun also die volle Brettseite mit Songs wie „Blinded By Destiny“ oder dem Übersong „Darkness During The Reign Of A Black Sun“. Mit insgesamt 6 Songs ausgestattet, macht man hier direkt Tabula Rasa. Natürlich werden Vergleiche zu Amon Amarth aufkommen, aber selbst diese muss die Band nicht scheuen. Geiles Ding!
Velvet Acid Christ – Ora Oblivionis
Velvet Acid Christ haben sich fast 5 Jahre Zeit gelassen, um einen Nachfolger für „Dire Land“ zu veröffentlichen. Doch wie so oft: Ende gut, Alles gut. der Amerikaner hat sich geradezu dem Wahnsinn hingegeben, was man zweifelsohne mit „Ora Oblivionis“ zu hören bekommt. Autoaggression, Selbstzerstörung und die inneren Kämpfe, die damit einhergehen, waren der Katalysator zu diesem Werk. Der typische Velvet Acid Christ Sound blieb hier natürlich bestehen, jedoch hat sich Bryan Erickson auch etwas weiterentwickelt. Im Bereich Industrial und minimalistischer Goth Dance tritt er ebenso selbstsicher auf, die auch bei Dreamy Pop mit dazugehörigen Soundlandschaften. Kurzum: Alles kann, Nichts muss. Böse Überraschungen sind aber für euch nicht vorgesehen. Das Album wirkt in sich stimmig und geschlossen. Geradezu wie ein Zyklus. Mit insgesamt 12 Songs – es gibt sogar noch 12 weitere Bonussongs – solltet ihr genügen Futter bekommen. Wer die Band schätzt, wird zuschlagen. Andere dürfen sich aber auch hier austoben!
Autopsy – Skull Grinder
Zack, ne Neuauflage haben wir auch direkt für euch. Autopsy mit ihrer EP „Skull Grinder“. Nun könnte man hier schon die Rezension dieser Sache abschließen, aber so einfach machen wir es uns dann doch nicht. Im November 2015 erschienen, kurze Zeit später vergriffen, nun also erneut die 7 Nackenbrecher für euch. Ohne lange Schnickschnack gehen Autopsy mit „Strung Up And Gutted“ direkt in die Vollen. Chris Reifert gibt einen markanten Schrei zum Besten und schon läuft die Sache. Erbarmungslos peitscht man los und kann hier locker das Niveau der Vorgängerwerke wie „Tourniquets, Hacksaws And Graves“ oder eben auch „The Headless Ritual“ halten. Ja, OK, auch „Severed Survival“ blitzt durch, aber dieses stammt aus dem Jahre 1989 und seitdem hat sich einiges getan hinsichtlich der Produktion von Songs. Schleppender Death Metal, blitzartige Wechsel auf rasende Passagen und fetzige Gitarrensoli sind die Eckpfeiler. „Skull Grinder“ ist wahrlich kein Einheitsbrei und knallt. Versprochen!
Strung Out – Songs Of Armor And Devotion
Strung Out haben bereits 30 Jahre auf dem Buckel. Unfassbar, oder? Quasi eine Band, die mich mein ganzes musikalisches Leben begleitet. Aus Simi Valley in Kalifornien stammend, treibt diese Band schon super lange ihr Unwesen. 1996 erreichte ihre Karriere mit „Suburban Teenage Wasteland Blues“ wohl den Höhepunkt. Aber schlechte Alben hat die Truppe eh nicht im Sortiment. Mit „Songs Of Armor And Devotion“ nun also der neuste Streich und yes, die Band vereint immer noch unterschiedliche Musikrichtungen. Zwischen Punk, Rock und Metal ist Alles vorzufinden, wenn man auch sagen muss, dass Strung Out 2019 eingängiger und melodischer klingen. Beispiele wären etwa „Rebels And Saints“, „Demons“, „Ulysses“ oder auch „Diamond And Gold“. Neue Findungsphase? Kann man so sehen, aber man darf auch die Kirche im Dorf lassen. Die Trademarks sind immer noch vorhanden und mit 13 Songs zeigen Strung Out ganz klar, dass sie immer noch famos sind.
Feeder – Tallulah
Manchmal ist die Sache echt komisch. Bands sind in anderen Ländern quasi Superstars und hierzulande können nur sie kleine Hallen füllen. Wie Feeder zum Beispiel. 1994 gegründet, sind die Briten echt ne dicke Nummer auf der Insel. „Stadion-Rock“ machen sie und ja, nicht den schnöden! Super gewitzte Songs schon immer, haben der Band dennoch nicht den großen Ruhm in Deutschland beschert. Ob sich dies nun mit „Tallulah“ ändern wird? Wir werden sehen. Das 10. Album der Band vereint alle Trademarks, die Feeder schon immer an den Tag gelegt haben. Das Epische von Muse, stadionfüllend wie Coldplay oder eben den Rotz der Foo Fighters. So in etwa darf man sich die Band vorstellen. „Kite“, „Kyoto“ oder eben „Tallulah“ selbst sprechen Bände. Das Duo Nicholas und Hirose ist sich dessen bewusst, was man von Feeder erwartet. Und ja, das erfüllen sie auch locker. Pflichtkauf für alle Rocker!