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Die EMP Plattenkiste für den 8. April 2022. Das Wetter könnte kaum wechselhafter sein und man weiß am Vortrag nicht, ob man im Shirt oder mit der Winterjacke das Haus verlassen muss. Wunderbar, dass wir mit weiteren 5 Highlights der Woche wenigstens eine Konstante in eurem Leben sind. Schaut rein, lest, was wir zu sagen haben und besorgt euch die Platten.
Papa Roach – Ego Trip
Es ist auch eine Crux bei Papa Roach. Mit „Infest“ hat man ein bockstarkes Album abgeliefert und mutierte zum Nu Metal-Erfolgsstürmer. Doch dies hatte auch zur Folge, dass mann mit allen nachfolgenden Alben sich an diesem Erfolg messen lassen musste. Album Nummer 11 mit dem Namen „Ego Trip“ wird hier auch keine Ausnahme sein. Doch es könnte sich eine Kehrtwende einstellen, denn so rockig waren Papa Roach schon lange nicht mehr. „Back to the roots“ geradezu, wenn man vernimmt, dass es wieder lautere Gitarren und mehr Rap gibt. Selbst Nummern wie „Stand Up“ haben noch genug Power, obwohl hier auch die Pop-Einflüsse nicht zu überhören sind. Bei „Swerve“ schnappt man sich Fever 333 als Gast-Band und macht geradezu Limp Bizkit Konkurrenz. „Leave A Light On“ ist eine Ballade, in der Jacoby Shaddix eindrucksvoll zeigt, dass er auch ein wunderbarer Sänger ist. Ganz famoses Album ohne Abstriche!
Destruction – Diabolical
Sie sind dienstalt, aber wahrlich nicht dienstmüde. Seit fast 40 Jahren drehen Destruction die Metal-Szene auf Links und gehören zu den „Teutonic Big Four“. Mit „Diabolical“ zeigen sie, dass sie zurecht eine der Metal-Legenden sind. Album Nummer 15 ist das erste ohne Mike, was der Sache aber sicher keinen Abbruch beschert. 13 Songs, die frisch und dynamisch klingen. Schmier ist wieder wunderbar hinsichtlich seiner Stimme und hat mit dem Titelsong eine musikalische Großtat hinsichtlich Songwriting vollbracht, die man wahrlich nicht von der Hand weisen kann. Der Doublebass-Anteil ist enorm, das Riffing messerscharf und gesanglich zeigt sich die Band räudig wie man es eben von Destruction erwartet. Werke wie „The Antichrist“, „Sentence Of Death“ oder auch „Infernal Overkill“ sind legendär. „Diabolical“ wird sich hier einreihen. Bockstark, dass man nach so vielen Jahren noch zukünftige Klassiker schreiben kann. Wer auf Thrash steht, wird hier glücklich werden.
Incite – Wake Up Dead
Ob es nun Segen oder Fluch ist, dass man der Sohn eines bekannten Musikers ist, wird immer strittig bleiben. Dass Incite aber ihr Ding machen, zeigt das 6. Studioalbum „Wake Up Dead“. Natürlich wird Adoptivsohn Richie zeitlebens mit Max Cavalera verglichen, aber mit diesem Album sollten solche Vergleiche endgültig zu den Akten gelegt werden. Zehn Songs in 36 Minuten zeigen, dass der Kerl diese Vergleiche nicht nötig hat. Die explosive Mischung aus Neo-Thrash, Metalcore und eben klassischem Metal hat es in sich. Man hat direkt Bands wie Machine Head, Spätwerke von Pantera oder auch Lamb Of God im Kopf. Insbesondere gesanglich erinnert Richie ab und an an Randy. Handwerklich super umgesetzt, kann man nach dem ersten Durchlauf keine Kritikpunkte benennen. Auch nach Durchgang zwei und drei nicht. Natürlich erfinden Incite das musikalische Rad nicht neu, jedoch darf man dieses Album zu einem der besseren des Genre zählen.
Jack White – Fear Of The Dawn
Jack White ist mit den White Stripes bekannt geworden. Diese sind Geschichte und der Mann sucht sich andere Spielwiesen. Mit „Fear Of The Dawn“ erscheint nun ein neues Studioalbum. Trotz des Wortes „Angst“ im Titel, ist die Platte keine introvertierte Nummer geworden. Nein, hier regiert die Motivation. Nicht mit Druck, Schnelligkeit oder sogar sondern Lärm, sondern vielmehr mit dem Umstand, dass jeder Song eine renitente Vehemenz innehat. Natürlich hat der Mann den Rhythmus im Blut, welcher sich auch sofort bemerkbar macht und dies ohne jeglichen Umwege. Der Bass wabert aus den Boxen, das Drumming dröhnt und White ist mit seiner Stimme eh der Inbegriff der „Wiedererkennung“. Die White Stripes schimmern immer wieder durch, übernehmen das Album dennoch nicht. Kreativ umgesetzt, glänzen die 12 Songs in ihrem eigenen Licht. Super solide umgesetzt, darf man das Album in drei Kapitel unterteilen: „Bestechend stark“, „kreativ betörend“ und „White-typisch“. Sollte man definitiv anhören.
Thrice – Beggars
Es gilt als das schwierigste Album der Band. Zumindest bei vielen Fans. Neben den Anfangstagen und Überhits wie „Artist In The Ambulance“ mauserten sich Thrice und öffneten ihren Sound enorm. „The Alchemy Index“ war hier wohl der Zenit, wenn man sich die Bandbreite der vier EPs anschaut. Direkter Nachfolger sollte „Beggars“ werden, welches nun eine farbige Neuauflage erhält. Lange Zeit war diese Schallplatte der heilige Gral und trieb so manchen Fans die Tränen in die Augen hinsichtlich der Preisentwicklung. Und ja, trotz des Umstandes, dass so mancher Fan der Truppe eben dieses Album als sperrig befand. Das Album trägt eine allgegenwärtige Traurigkeit in sich, die man als roten Faden ansehen muss. Musikalisch orientiert man sich an diesem und vertont ihn in all den Facetten, welche Thrice eben auffahren können. Und hier gibt es geradezu keine Grenzen. Zwischen wütenden Passagen und besinnlichen Klängen wohl das Album mit den meisten Finessen. Pflichtkauf!
Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!