Die erste EMP Plattenkiste in der Adventszeit. Zack, ist der erste Advent an uns vorbei gerauscht. Schlag auf Schlag geht es nun und dann steht schon das Fest der Besinnlichkeit vor der Tür. Leute, ein gutgemeinter Rat: Deckt euch mit Musik ein. Die Feiertage können echt lang sein, wenn man keine Musik zum Lauschen hat! Hier mal ein paar Highlights für euch. Habt Spaß mit der EMP Plattenkiste für den 07. Dezember 2018.
BRDigung – LiveZünder
Huch, da ist es. Kurz vor Weihnachten haut die Band BRDigung noch kurzerhand ein Livealbum raus. Das erste in der Bandgeschichte wohlgemerkt. „LiveZünder“ ist der Titel und ja, der Name ist auch Programm. Anfang 2018 in zahlreichen Städten der Republik gespielt und aufgenommen, bekommt man auf 2 CDs insgesamt 22 Songs serviert. Die Tracklist beinhaltet sowohl neue, als auch alte Evergreens, was die Sache sehr sympathisch macht. Mit viel Humor, welcher ja zugegeben teilweise echt sehr (positiv) krank ist, zelebrieren die Herren quasi einen Streifzug durch 15 Jahre Bandgeschichte. Musikalische Fehltritte sucht man vergebens, Höhepunkte findet man dagegen sehr viele. Und dabei sind die Jungs so herrlich authentisch, dass einem streckenweise wirklich die Worte fehlen. Wer auf einer der Shows von BRDigung war, der wird hier seine helle Freude haben. Das Schönste ist aber, dass auch jeder dieses Album abfeiern wird. Egal ob man auf der Show war oder nicht!
Opeth – Ghost Reveries
Man kann sich über die derzeitige Ausrichtung von Opeth streiten. Dem einen schmeckt der Prog-Rock mit dem 70er Flair. Dem anderen ganz und gar nicht! Doch wann begann diese Wandlung genau? Für mich mit dem Album „Ghost Reveries“ aus dem Jahre 2005. Eine Neuauflage steht an und dies auf Vinyl. Doch was gibt es zu diesem Album zu sagen? Man zelebriert noch den Death Metal und dann doch wieder nicht. Alleine die todbringende Stimmung beim Opener „Ghost Of Perdition“ ist zum Niederknien. Und nach rund 3 Minuten summt einem ein Akerfeldt ins Ohr, als ob die Englein das Jenseits verkünden. Der Spagat zwischen Death Metal und progressiven Elementen geht auf. Nein, es ist die hellste Freude, dieses Meisterwerk quasi einzuatmen. Glasklare Gesangslinien treffen auf tiefste Growls. Riff-Gewitter auf filigrane Gitarren-Melodien. Und über all dem regiert eine gnadenlos Rhythmus-Fraktion. 8 Songs, welche besser nicht sein könnten!
For I Am King – I
Kürzer kann ein Titel nicht ausfallen. Schlicht mit „I“ betitelt, hauen die Niederländer von For I Am King ihr neues Album raus. Mit einer bestechenden Kombination aus Melodie und knochenbrechender Brutalität besticht der Nachfolger von „Daemons“, auf welchen so einige Fans gewartet haben. Unwissenden sei gesagt, dass die Herren melodischen Death Metal raushauen, der von einer Dame zum Besten gegeben wird. Nein, nicht wie bei Arch Enemy, sondern vielmehr erdiger, authentischer und ungestümer. Mit unfassbaren Dynamiken, geilsten Soli und dem nötigen Punch werden 10 Songs abgefeuert. Keine Blindgranaten, sondern wahres Kanonenfutter, was dem Death Metal mal wieder so richtig gut tut. Egal ob es nun „Misery“, der Opener „Prey“ oder „Forever Blind“ ist, alle Songs sitzen. Streckenweise an Darkest Hour erinnernd, bekommt der geneigte Hörer so richtig auf die Zwölf. Highlight bleibt für mich aber „The Reaper Of Souls“, wenn es auch nicht fair ist, Song-Picking zu betreiben!
Trivium – In Waves, Shogun, Ascendancy
Weihnachten steht vor der Tür und man muss die Tage über die Runden bringen. Tja, Freude der Streaming-Dienste haben hier sicher kein Problem. Vinyl-Enthusiasten schauen dann hier und da doch in ein leeres Regal. Das wissen anscheinend auch Trivium, die nun eine ganze Reihe von Alben auf Rille rausbringen. Sei es das 2005er-Album „Ascendancy“ mit Hits am laufenden Band. „The End of Everything“ als Opener, „Pull Harder On The Strings Of Your Martyr“ als Song für die Ewigkeit. Aber auch das 2011-Stück „In Waves“ soll eine Neuauflage erfahren. „Watch The World Burn“ darf beispielsweise auf keiner guten Party für mich fehlen. Ja, aufmerksame Leser wissen, dass „Shogun“ noch nicht genannt wurde, welches ebenfalls eine Neuauflage erfährt. Die Thrash-Metal-Truppe hat genügend geile Alben, meist jedoch eben nicht für den heimischen Plattenspieler. Dieser Missstand wird nun behoben und alle haben tolle Weihnachten.
Ulver – Sic Transit Gloria Mundi
Früher Black Metal, nun Synth-Pop im Stile von Depeche Mode. Klar, dass wir von Ulver sprechen, die eine wahrlich fette Wandlung über die Jahre hingelegt haben. Wo man in den 90ern noch vom Teufel höchstpersönlich geritten wurde, stehen heute dann doch Dinge wie Ambient, Trip Hop und auch Neofolk im Vordergrund. Mit dem letzten Studioalbum „The Assassination Of Julius Caesar“ perfektionierte man diese Marschrichtung. Wie so oft ist es aber auch so, dass im Studio Songs aufgenommen werden, die es dann letztendlich nicht auf den Tonträger schaffen. Im Falle von Ulver hat man dann kurzerhand eine EP mit dem Namen „Sic Transit Gloria Mundi“ draus gemacht. 3 Songs stark und jedes Lied ein wahrer Kracher. Zwischen Melancholie und Funken von Optimismus ist Alles dabei. Knaller ist aber wohl die Coverversion des Frankie Goes To Hollywood Songs „The Power Of Love“. Nun auf Vinyl bei uns!