Die EMP Plattenkiste für den ersten Freitag des Monats April. Mit jeder Menge guter Laune schauen wir auf die ersten sonnigen Tage zurück. Nun geht es steil bergauf. Ebenso in der EMP Plattenkiste, denn die Bands wollen natürlich vor dem Festivalsommer noch mit neuen Alben auffahren. Damit ihr auch zukünftig textsicher mitsingen könnt, erlauben wir uns auch diesen Freitag euch Plattenvorschläge zu unterbreiten. Platten, die uns besonders gut gefallen haben. Schaut euch die Highlights für den 07. April an.
Cold War Kids – L.A. Divine
Der Werdegang von Cold War Kids ist beeindruckend. Quasi aus dem Nichts kommend, haben die Jungs das Indie-Feld direkt für sich beansprucht. Wer aber denkt, dass die Band erst seit jüngster Zeit zu Gange ist, hat sich geschnitten. Bereits seit 2004 ist man mit dem Musizieren beschäftigt. Das sechste Album „L.A. Divine“ ist ein Konzeptalbum über die Stadt Los Angeles. Man sollte eigentlich annehmen, dass die Red Hot Chili Peppers hier schon genügend Material geliefert hätten, aber weit gefehlt. Cold War Kids legen noch eins drauf und schaffen es mit ihrem verschrobenen Sound, die angebliche Sonnenstadt in einem anderen Licht darzustellen. Songs wie „Love Is Mystical“ oder „Wilshire Protest“ sind Songs, die direkt ins Ohr gehen. Darüber hinaus zeigen sie auch die Genialität dieser Band auf, die zurecht zu den vielversprechendsten Indie-Bands dieser Tage zählt.
Isis – Live VII
Isis sind schon lange Geschichte. Bereits im Jahre 2010 quittierte man den Job und hinterließ eine wahnsinnig große Lücke im Bereich Sludge. Die Band um Aaron Turner ist und bleibt legendär. Doch Freunde der Band können vor Jubel nun tanzen. Die Live-Serie geht weiter und wird durch „Live VII“ ergänzt. Aufgenommen am 25. Februar 2010 in Australien, markiert diese Scheibe nicht nur eines der letzten Konzerte der Bandgeschichte, nein, es trumpft auch mit den besten Songs auf. Mit „Hall Of The Dead“ oder „Celestail (The Tower), zeigen Isis die unmenschliche Energie, die ihrer Musik innewohnt. „Threshold Of Transformation“ mit seiner Spielzeit von über 10 Minuten, lässt einem regelrecht das Blut in den Adern gefrieren. Durch spannungsgeladene Musik, die akribisch vorgetragen wird, spielen Isis all ihre Stärken aus. Wer die Band bis dato nicht kannte, der muss hier definitiv eine Bildungslücke schließen. Schade, dass dieses Band die Segel gestrichen hat.
Silverchair – Neon Ballroom
Silverchair waren die Band um die Jahrtausendwende. Mit Daniel Johns als Sänger und Kopf der Band, hatte man darüber hinaus auch eine schillernde Persönlichkeit an Bord, die sowohl Genialität, aber eben auch Wahnsinn gut vereinen konnte. „Neon Ballroom“ war das Album, welches die Band großmachen sollte. Spätestens mit „Emotion Sickness“ zeigte man, dass Grunge der Vergangenheit angehörte. Bombast hier, Orchester da und persönliche Texte, die die Probleme des Sängers aufarbeiteten. Aber auch klassische Single wie „Ana’s Song (Open Fire) oder der Stampf-Nummer „Anthem For The Year 2000“ konnte man vorweisen. Mit „Spawn (Again)“ zeigte man sich aufbrausend und machte auf Massentierhaltung aufmerksam. „Neon Ballroom“ ist ein Meilenstein für Silverchair, der leider nie wieder vergleichbar erreicht wurde. Da der Tonträger nun jahrelang schwer zu ergattern war, hat die Band nachgelegt und wir konnten für euch einige Exemplare reinbestellen. Zugreifen, solange das Ding noch verfügbar ist.
Dead By April – Worlds Collide
Es hat in den letzten Jahren amtlich gerappelt im Karton von Dead By April. Die Schweden haben quasi das Personal-Karussell dauerhaft laufen lassen. Solche Umstände sorgen meist dafür, dass der musikalische Output darunter leidet. Bei den Schweden ist dies aber nicht der Fall, wie nun „Worlds Collide“ eindrucksvoll zeigt. In den eigenen Reihen produziert, stechen insbesondere die cleanen Vocals Pontus Hjelm ins Auge, die trotz gewisser Pop-Affinität eine bestechende Rohheit aufzeigen. Dies wird für die Kritiker ein gefundenes Fressen sein, was die Band selbst aber nicht stört. Man muss schon annehmen, dass dies Dead By April anstachelt, wenn man sich 11 Songs anhört. Eine Mischung aus Metal, Pop und jeder Menge Mut hinsichtlich der musikalischen Ausrichtung, müssen aber auch Kritiker der Band eingestehen. Und gerade dies macht dieses Album zu einem fetten Teil. Wer auf Raunchy steht, der wird hier erst recht glücklich!
Me First And The Gimme Gimmes – Rake It In: The Greatestest Hits
Sommer, Sonne und Me First And The Gimme Gimmes. Die perfekte Kombination, die nur noch durch ein Bier komplettiert werden kann. Die punkige Supergruppe beschert euch den Soundtrack für die ersten sonnigen Tage. Unter dem Namen „Rake It In: The Greatestest Hits“ haben sich die Herren Fat Mike, Splike Slawson, Chris Shiflett, Joey Cape und Dave Raun gedacht, dass man ein Best-Of raushauen kann, welches wirklich keine Wünsche offen lässt. Sei es der John Denver Hit „Country Roads“, „Jolene“ von Dolly Parton oder eben auch Songs von R. Kelly, Bob Dylan oder Lionel Richie, alles ist dabei. Immer wenn man denkt, dass ein Song nicht gecovert werden sollte, dann kommen Me First And The Gimme Gimme ums Eck und zeigen, dass man gerade diesen Song mit etwas Punk anstreichen sollte. Das Konzept geht schon seit 22 Jahren auf. Ein Resümee der Extraklasse bekommt nun hier dargeboten.